Spieletest: Sunshine Manor NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
6. Oktober 2023

USK 12 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Niedliche Pixel treffen Horrorambiente
Subtiler Humor
Negativ:
Freeze-Bugs
Stellenweise dröges Gameplay
Klobige Steuerung

Wie viel Retro passt in ein Indiegame? Dieser Frage scheinen die Macher von Sunshine Manor nachgegangen zu sein mit ihrem wilden Mix aus 80s Horror- und Slasherfilmen, 8Bit-Pixelgrafik und Maniac Mansion Hommage. Ob das alles zusammen ein gutes Game ergibt oder ob man eher gähnt, statt sich zu gruseln, klärt der folgende Test.

Toller Einstieg

Das Spiel startet mit einer sehr spannenden und teils sogar schockierenden Anfangssequenz, die zwar knuddelig gezeichnet ist, mit ihren düsteren Farbtönen und dem grausigen Inhalt Kindern aber eher nicht zu empfehlen ist. Es geht um einen Showmoderator, der für den Erfolg im Fernsehen seine Seele verkauft und an der Spitze des Ruhms angekommen in seiner eigenen Villa Amok läuft. Diese Geschichte wurde zur Halloween-Schauer-Geschichte im Örtchen und man sagt es spuke dort noch immer - im Sunshine Manor. Drei Kinder wollen in der Nacht der Geister 1980 eine Mutprobe starten und entern das Gebäude, mit fatalen Folgen. Adas Freunde werden von Geistern gekidnapped und von hier an muss sie sich mit der mysteriösen Kraft, die ihr innewohnt durchschlagen und den Geistern der ermordeten Hausbewohner helfen um so dem düsteren Geheimnis des Showmoderators auf die Schliche zu kommen.

Witzig

Wenn schon die Grafik und das namensgebende Haus an den Klassiker Maniac Mansion erinnern, dann ist der unterschwellige Humor des Spiels das I-Tüpfelchen auf der Reminiszenz. Das geht beispielsweise damit los, dass die drei Kinder ihre Halloween-Ausbeute begutachten und Ada traurig darüber ist keine Süßigkeiten bekommen zu haben. Sie habe nur einen Zettel erhalten. Auf besagtem Zettel ist dann die Steuerung abgebildet, was clever und doof zu gleich ist. Ganz nach des Retro-Fans Geschmack eben.

Im Haus selbst scheint das reine Chaos und Verderben gewütet zu haben. Alles ist zerstört, verwüstet und mit Blut und Innereien verschmiert. Ada umgibt immer nur ein Lichtkegel, so dass man nie das ganze Bild sehen kann, was auf einfachste Weise den Suspense-Faktor erhöht. Man bemerke, dass es sich hier um ein sehr pixeliges 8Bit Spiel handelt, was mit seiner knuddeligen Heldin schon einiges leisten muss, um tatsächlich als gruselig wahrgenommen zu werden. Genau das gelingt aber (zunächst) ganz gut. Man erkundet das unübersichtliche Haus in klassischer Zelda-Ansicht und braucht erstmal auch einiges an Zeit um sich zurecht zu finden. Ab und zu schießt ein Dämon auf Ada zu, aber mit der Licht-Attacke ist diesen beizukommen. Viel mehr kann Ada aber auch nicht. Sie hat einen Ladebalken, wenn dieser voll ist, kann sie einen Dash machen oder besagten Angriff. Später kann sie diesen noch aufladen, aber dann ist die Gameplayvielfalt auch schon am Ende.

Zähes Voranschreiten

Wie zuvor erwähnt erzeugt das Spiel in der ersten Stunde einiges an Stimmung. Leider wird dieses verheißungsvolle Versprechen nicht so recht eingelöst. Denn wo ein Resident Evil seiner Zeit die Panik-Schraube immer mal wieder anzog oder lustigere Genrevertreter immer noch einen Gag nach dem anderen zündeten, bleibt Sunshine Manor seltsam blass. Man schleicht in nervenzerreißend langsamen Tempo durch die Räume, immer auf der Suche nach irgendeinem Item, dass dann auch auf sehr direktem Wege das Weiterkommen ermöglicht. Der Geisterkoch, der wie alle anderen Bediensteten des gespenstischen Hausherren, nicht weiß, dass er tot ist, schickt Ada auf die Suche nach seinem Pfannenwender. Dieser ist für die Story an sich überhaupt nicht relevant und liegt auch an einem völlig unwahrscheinlichen Ort. Also läuft (schleicht!) Ada immer wieder durch das gesamte Gebäude, wie auch die Geisterdimension und guckt wo sich etwas verändert hat. Dabei trifft man vor allem Anfangs erschreckend wenig Gegner an, so dass nach einem starken Start ein sehr mauer Part folgt. Beim ersten Endgegner angekommen, voller Panik wie dieser Kampf gegen das übermächtige Monster wohl ausgehen mag, wird man wieder weggeschickt, weil das Mitbringsel weiter bearbeitet werden soll. Wenn der Kampf nach einem weiteren Ausflug durch das Haus beginnt, ist er eigentlich vorbei, bevor er begonnen hat. Das ist alles sehr schade, denn man möchte das Spiel wirklich mögen.

Ein Mix ohne Rezept

In der Einleitung ging es bereits um die wilde Mischung, die dem Spieler hier präsentiert wird. Das Horror- und Haunted-House-Flair wird erstaunlich gut eingfangen. Die Pixelgrafik erinnert am ehesten an Undertale und der Sound an Carpenters düsteren Töne. Egal ob im Handheld- oder Dockemodus, das Spiel macht eine gute Retro-Figur. Leider hat man aber das Gefühl es sei wirklich auf einer 8Bit Konsole entstanden, denn das Gameplay ist nicht gerade vom Feinsten. Für ein Adventure-Game sind die Rätsel zu simpel und die Hol- und Bringaufgaben zu unspannend. Für ein Jump’n’Run ist die Steuerung zu klobig und so geraten die Sprungpassagen in der Mitte des Spiels zum Frustfaktor. Für ein echtes Gruselspiel wird die Panikschraube nicht fest genug angezogen. Einige Bugs, die das Spiel zum Freeze bringen (und zwar jedes mal) runden den uncharmanten Eindruck leider weiter ab. Immerhin ist das Spiel im Niedrigpreis-Sektor angesiedelt und so können Horrorfans mit Humor definitiv einen Blick riskieren.

Fazit

Sunshine Manor schafft den Spagat zwischen niedlich und Horror. Die Pixelgrafik im Undertale-Stil weiß zu gefallen, ebenso wie das bizarre, im Horrorflair der 80er Jahre angesiedelte Haunted-House Setting. Leider überzeugen weder das Gameplay, die Rätsel noch die Geschicklichkeitspassagen besonders, sodass innerhalb der fünfstündigen Spielzeit immer wieder mal kurz Langeweile oder Frust aufkommen. Bei dem niedrigen Preis kann aber gerne ein Auge zugedrückt werden.

Grafik
7
Sound
7.5
Gesamt
6

verfasst von „MatEusZ“

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Vielen Dank an die Firma Hound Picked Games für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 06.Oktober.2023 - 07:48 Uhr