Spieletest: Stray NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
19. November 2024

USK 12 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Tolle Atmosphäre
realistische Katzenbewegungen
emotionale Geschichte
Negativ:
kurze Spielzeit
technische Mängel

Nachdem die rothaarige Katze schon auf so ziemlich jedem anderen aktuellen System geschmeidig über Dächer geschlichen ist, darf der “Katzensimulator” nun auch Switch-Besitzern zum Schnurren bringen. Ein wesentlicher Teil des Erlebnisses ist die tolle Lichtstimmung und die herausragende Grafik. Ob die betagte Nintendo-Konsole dies ebenfalls abbilden kann, daran darf man wohl zweifeln. Oder wächst die Hybrid-Konsole nochmal über sich hinaus?

Katzen sind so niedlich!

Eine Katze als Protagonist gab es schon öfter, aber nie fühlte sich das so realistisch an wie in Stray. Das ist wohl allgemeiner Gamer-Konsens. Schon in den ersten Sekunden, in denen ihr mit euren Katzenkumpels interagiert, wirkt alles so natürlich, dass es kaum vorstellbar ist, dass nur eine Person für diese Animationen zuständig war. Und dass dies alles ohne Motion Capturing erreicht wurde.

Es ist eine Wonne zu sehen, wie sich die Katze mit ihren Freunden durch die von Menschen geschaffenen, aber durch die Natur zurückeroberten Bauwerke bewegt. So springt ihr geschmeidig von einem Vorsprung zum anderen und balanciert über Rohre. Leider ist eines dieser Rohre instabil und ihr fallt in die Tiefe. So beginnt die eigentliche Geschichte von Stray. Ihr findet euch alleine in den Slums einer Stadt wieder, die tief im Untergrund liegt. Bewohnt wird sie ausschließlich von humanoiden Robotern, die wohl ursprünglich den Menschen gedient haben. Da es in dieser Dystopie aber keine Menschen mehr zu geben scheint, haben sie einfach selbst das menschliche Verhalten übernommen und bilden eine eigene Zivilisation. Die Stadt wurde zum Schutz gegen die feindliche Umwelt vor langer Zeit von der Außenwelt abgeschottet. Kurz nach eurer Ankunft stellt ihr fest, dass es noch weitere Wesen gibt, die Zorks. Kleine nackte Biester, die einfach alles fressen, was sich bewegt. Ob Katze oder Roboter. So ist nun euer Ziel, wieder nach oben in die Außenwelt zu kommen. Ganz alleine müsst ihr euch nicht auf die Reise machen. Eine kleine Drohne schließt sich euch an und übersetzt zwischen dir und den mechanischen Bewohnern, bedient Terminals und Computer oder sammelt Gegenstände für euch ein und verstaut sie für euch.

Katzen sind so intelligent

Die Fähigkeiten einer Katze werden hier komplett ausgereizt, denn das Spiel ist äußerst vertikal aufgebaut. Ihr nutzt Mülltonnen, Balkone, Klimageräte, Vorsprünge und Rohre, um zwischen den Gassen und den Dächern der Stadt hin und her zu wechseln. Fast schon in Point-and-Click-Adventure-Manier sucht ihr nach Gegenstände und löst Rätsel. Dabei könnt ihr frech sein und Gegenstände von Regalen abräumen – manchmal, um ein Ziel zu erreichen, und manchmal auch nur zum Spaß. So einiges, was ihr als Katze tun könnt, dient nur der “Katzenartigkeit” und erfüllt keinen spielmechanischen Zweck. Ob ihr euch auf einem Kissen zum Schlafen zusammenrollt, an der Tapete oder dem Teppich kratzt oder den Bewohnern um die Beine streicht, all dies schafft eine schöne Immersion, und man fühlt sich selbst direkt schon als Katze.

Bei der Interaktion mit Gräten benötigt ihr Hilfe, zumeist von eurem Drohnen-Freund und manchmal auch von einem hilfsbereiten Roboter. So erledigt ihr Aufträge und löst viele Rätsel. Die Aufträge bestehen meistens aus dem klassischen “Bringe mir Gegenstand X, um Gegenleistung Y zu erhalten”. Aufgelockert wird dies durch Nebenquests und spannende Begegnungen mit den Zorks, die euch anspringen und aussaugen, wenn ihr sie nicht rechtzeitig abschüttelt. Da so eine Katze zu klein ist, um ein großer Kämpfer zu sein, bleibt euch größtenteils nur das Ausweichen und Wegrennen. Später bekommt ihr die Möglichkeit, euch mit der Drohne gegen diese zu verteidigen. Des Weiteren gibt es noch Schleich-Passagen, die das Erlebnis erweitern. So kämpft ihr euch aus den Slums in die besseren Teile der Stadt und versucht, an die Oberfläche zu kommen. Die Protagonistin und die Bewohner der Stadt wachsen einem dabei schnell ans Herz, und so manches Mal schmerzt es, einen Mitstreiter in der Stadt auf dem Weg zurückzulassen.

Katzen sind so hübsch

Schaut man sich Reviews zu anderen Plattformen an, wird deutlich, dass die Grafik ein wichtiger Teil des Erlebnisses ist. Natürlich kann die Switch hier nicht die Performance bieten wie beispielsweise ein hochgezüchteter Gaming-PC, aber die Entwickler haben einen sehr guten Job bei der Portierung gemacht. Es mag sein, dass das zumeist düstere Setting der Stadt hilfreich ist, aber Stray sieht auf der Switch wirklich gut aus. Natürlich sind die Texturen etwas heruntergeschraubt, und sowohl in Sachen Beleuchtung und Effekte kann die Switch nicht mit anderen Systemen mithalten. Aber es bleibt bei einer atmosphärischen Optik, auf die man sich gerne einlässt. Zusammen mit dem wirklich guten Sound, der sowohl musikalisch als auch mit Soundeffekten überzeugen kann, kommt gerade in den Arealen, in denen man auf die Zorks treffen kann, Spannung und Stimmung auf. Trotzdem gibt es Kritikpunkte. Hin und wieder kommt es zum Clipping, und im späteren Spielverlauf gab es einzelne Passagen, in denen das Spiel stark zu ruckeln begann. Wirklich unschön ist, wenn die ansonsten hübsche Darstellung in einer besonders emotionalen Szene zum Ende zu einem matschigen Pixelbrei verkommt. Das sorgt dann doch für starke Ernüchterung und trübt das Gesamterlebnis erheblich. Da wäre mehr Qualitätskontrolle angebracht gewesen. Vielleicht hilft der Entwickler hier ja noch mit einem Patch aus

Fazit

Noch nie war eine Katze in einem Spiel realistischer! Auch auf der Nintendo Switch ist Stray ein einmaliges Erlebnis für Katzenliebhaber. Die realistischen Bewegungen, die Atmosphäre und die emotionale Geschichte machen dieses Abenteuer zu einem empfehlenswerten Erlebnis. Leider wird die Freude von wenigen, aber starken technischen Mängeln in einzelnen Situationen getrübt. Eine gute Portierung ist Stray aber allemal.

Grafik
7
Sound
8
Gesamt
7

verfasst von „Marcel“

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Vielen Dank an die Firma Annapurna Interactive für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 22.November.2024 - 15:34 Uhr