Ein günstiger Preis und viel Atmosphäre: Begeisterte Star Trek – Fans dürfen den Kauf von Star Trek: Conquest durchaus in Betracht ziehen. Allen anderen muss man leider eher von einem Erwerb abraten. Bei der Grafik kann man ja noch einmal ein Auge zudrücken. Die angestaubte und teilweise auch arg oberflächliche Spielmechanik wird heutzutage aber kaum noch einen Spieler für längere Zeit fesseln können.
Spieletest: Star Trek: Conquest WII
Weitere Infos
Releasedate:20. März 2008





Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- Star Trek - Atmosphäre
- Soundeffekte und Musik
- Negativ:
- Altbackendes Gameplay
- Schwache Präsentation
- 3D-Kämpfe mit Tücken
„Das Weltall. Unendliche Weiten.“ – So begannen die Folgen der ersten Star Trek – Serie aus den 1960er Jahren. Star Trek war auch DAS Science-Fiction Phänomen des vergangenen Jahrzehnts. Die sehr erfolgreichen TV-Produktionen „The next Generation“ und „Deep Space 9“ zogen deshalb auch zahlreiche Versoftungen nach sich. Auf dem Höhepunkt des Hypes schnappte sich damals die Branchengröße Activison die begehrte Lizenz für Computer- und Videospiele.
Mittlerweile ist etwas stiller um Raumschiff Enterprise & Co geworden. Der Mainstream interessiert sich nicht mehr für die Abenteuer der Föderations-Kapitäne. Großprojekte wie der Ego-Shooter Star Trek: Voyager Elite Force von Raven Software (2000) sind momentan undenkbar. Im Jahr 2006 ist die Star Trek – Lizenz daher bei dem eher unbekannten Publisher Bethesda Softworks gelandet. Bethesda publiziert seitdem Nischen-Spiele für die Fans. Die letzten Veröffentlichungen haben alle eines gemeinsam: Sie sind technisch nicht sonderlich atemberaubend, richten sich primär an Fans des Franchises und bewegen sich allesamt im Bereich Simulation / Strategie / Arcade.
Wenn „Star Trek“ zu „Star Wars“ wird
Auch in Star Trek: Conquest geht es – eigentlich eher untypisch für das Star Trek – Universum - primär um das Austragen von Weltraumschlachten. Dazu passt auch die recht dürre Hintergrundgeschichte, die zeitlich in der TNG/DS9-Ära angesiedelt ist: Alle bedeutenden Weltraum-Völker befinden sich im Krieg. Uralte Allianzen sind vergessen, die Diplomatie ist tot.
Bei so einem Horror-Szenario stürzt man sich besser gleich ins Spielgeschehen. Blitzschnell wird eine der Weltraum-Rassen ausgewählt. Zur Auswahl stehen die Föderation (diese wird unter anderem von den Menschen gebildet), Klingonen, Romulaner, Cardassianer, Dominion sowie Breen. Im Spiel trifft man außerdem auf die Völker der Borg, Ferengi, Orion und Xindi. Zudem darf bei jeder Rasse einer von drei Admirälen ausgewählt werden. Die Wahl der Rasse beeinflusst –abseits von grafischen Aspekten- die später im Spiel zur Verfügung stehenden Raumschiffe. Die Wahl des Admirals bestimmt ob ihr mehr auf Angriff, Verteidigung oder schnelle Bewegungen setzen wollt. Habt ihr eure Wahl getroffen, findet ihr Euch auf einer Karte der Galaxis wieder.
Bevor wir zu Details zum Spielgeschehen kommen, sind nun spätestens an diesem Punkt einige Worte zur Präsentation des Spiels angebracht. Als wir im Dezember 2007 einen ersten Trailer zu Star Trek: Conquest verlinkten, lautete der erste Benutzer-Kommentar „Das ist ja SNES Technik und vorallem Gameplay!!!“. Zwar ist fairerweise zuzugeben, dass der Trailer noch nicht den 3D-Action-Teil des Spieles zeigte, nichtsdestotrotz kamen uns bei unserem Test-Spiel recht schnell ähnliche Gedanken. Die Karte der Galaxis zeigt die verschiedenen Planeten in 2D-Draufsicht. Davor befindet sich ein Bildchen eines Raumschiffes, das eure Weltraum-Flotte symbolisiert. Die verschiedenen Planeten, die wiederum ganze Sternensysteme symbolisieren, werden von den verschiedenen Parteien gehalten. Durch einen Klick auf dem eigenen Sternensystem gelangt man zu verschiedenen Statistiken und weiteren Menüs. In jedem System baut ihr so mit mehreren Wiimote-Klicks Minen um eure Finanzen aufzubessern oder verpulvert das hartverdiente Geld um Verteidigungsanlagen zu bauen oder eure Flotte aufzustocken. Präsentiert wird das Ganze tatsächlich ausschließlich in bunten Menüs mit Star Trek – Flair. Das Menügefüge ist durchaus stimmig, letztendlich ist eine derartige Umsetzung von Strategie-Elementen jedoch auf dem technischen und gameplay-mechanischen Niveau des vergangenen Jahrhunderts! Man war davon ausgegangen, dass langes Menü-Geklicke in Videospielen mittlerweile abgeschafft ist.
Mit Phaser, Disruptor und Photonen-Torpedos
Habt ihr eine Flotte aufgebaut, zieht ihr damit von Sternensystem zu Sternensystem. Das Ganze geschieht auf ganz traditionelle Art rundenweise, inklusive „Rundenende“-Kommando und den Spielfluss unterbrechender Gegnerzüge. In einem Sternensystem angekommen, stellen sich euch in aller Regel Scharen von Gegnern in dem Weg. Entscheidet ihr euch zu einem Kampf, könnt ihr diesen wahlweise vom Computer austragen lassen oder im Arkade-Modus selbst in die Hand nehmen. Letzteres wird dringend angeraten. Erstens ist es so möglich mehr Einfluss auf den Ausgang eines Gefechts zu nehmen. Zweitens sind die Kämpfe definitiv das aufregendste Feature von Star Trek: Conquest. Das Gefecht-System im Arkade-Modus ähnelt stark dem des DS-Titels Star Trek: Tactical Assault. Ihr steuert im Kampf jeweils eines eurer Schiffe. Der Antrieb funktioniert von alleine, ihr bestimmt nur mit Hilfe des Analog-Sticks die Flugrichtung. Mittels A-Button und B-Trigger an der Wiimote löst Ihr Primär- und Sekundärwaffen aus. Gezielt wird ebenfalls per Wiimote. Kreisförmige Anzeigen um den Schiffsrumpf symbolisieren den Status der Energieschilde der Schiffe. Graphisch ist der Arkade-Modus ganz klar das Highlight von Star Trek: Conquest. Die nette 3D-Grafik mit liebevoll gestalteten Schiffsmodellen und nett anzusehenden Lichteffekten lässt Fan-Herzen höher schlagen. Gameplay-technisch liegt Conquest jedoch meilenweit hinter dem Kampfsystem von Tactical Assault. Die Kämpfe sind nur wenig übersichtlich. Mangels Statusanzeigen und ausdifferenzierter Steuerung sind die Gefechte auch bei weitem nicht in gleichem Maße kontrollierbar. Trotz allem kann das wilde Kampfgeschehen Freude bereiten.
Gewinnt ihr einen Kampf, habt ihr das vom Gegner gehaltene Sternensystem eingenommen. Ziel des Spiels ist es auf diese Weise die gesamte „Galaktische Karte“ zu erobern.
Einen Tick mehr Tiefe gewinnt das Spiel durch Einsatz von Sonderwaffen. Diese müssen erst durch Forschungseinrichtungen erarbeitet und sodann noch gekauft werden. Wie Flotten bewegt ihr das Equipment durch die Galaxis. Damit dürft ihr sodann eure Schiffe reparieren oder auch einem Gegner einen besonders schweren Schlag versetzen.
“For Earth!!!“
Ein großer Pluspunkt des Spiels ist sicher die Soundkulisse, die mit zahlreichen an die Serien angelehnten Samples aufwarten kann. Bevor ein Förderationsschiff in die Schlacht zieht, erschallt laut der Schlachtruf „For Earth!“. Auch die Musikstücke wurden dem bekannten und qualitativ hochwertigem Star Trek – Soundtrack entliehen. Wie in diesem Test hoffentlich bereits mehrmals angeklungen ist, weiß Bethesda Softworks durchaus wie man die Star Trek – Fans erfreut! Einziger Kritikpunkt beim Sound sind die ausschließlich in englischer Sprache verfügbaren Audio-Samples. Dem „Komplett in Deutsch“-Siegel auf der Verpackung wird Star Trek: Conquest damit nicht in vollem Umfang gerecht.
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Vielen Dank an die Firma Koch Media für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 12.Juni.2008 - 00:09 Uhr