Spieletest: Star Fox Command NDS
Weitere Infos
Releasedate:32. Januar 2007



Anzahl der Spieler: 1-4
Leser-Meinungen: 2 Meinungen
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Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- interessantes und ansprechendes Gameplay
- 14 spielbare Charaktere
- viele Stages, neun Enden
- ansprechende Musik
- Negativ:
- wird auf Dauer etwas eintönig
- keine Sprachausgabe
- keine Medaillenjagd mehr
- SEHR nervige Raketen
Makel?
Aber natürlich kann ich auch nicht behaupten, dass sämtliche Punkte, die mir auf der GC als eher mangelhaft erschienen, durch die intensivere Beschäftigung mit Star Fox Command ausgebügelt wurden. Bleiben wir zunächst einmal allgemein: Gewisse STÄNDIG wiederkehrende Elemente machen das Spielkonzept des neuesten Sprosses der Star Fox-Saga doch eintöniger als die Prequels. Die feindlichen Basen etwa werden übermäßig oft besucht - zuerst die gesuchten Feinde erledigen, dann durch die seltsamen eingeblendeten Quadrate fliegen und mit einer Rollatacke das Mutterschiff zerstören, immer und immer wieder. Warum muss es immer die gleiche Weise sein? Und was zum Teufel sollen diese Quadrate überhaupt? Wäre es nicht möglich gewesen, ein wenig Variation da hineinzubringen, indem es einen kurzen "echten" Kampf gegen das fliegende Schiff gäbe - und unterschiedliche Mutterschiff-Typen, die sich immer ein wenig anders verhalten? Wie auch immer - dieser kurze, anspruchslose Reaktionstest (wer innerhalb der Quadrate fliegt, kann nicht getroffen werden, wer eines verpasst, stürzt sofort ab) ist de facto vollkommen Star Fox-untypisch und erinnert eher als ein Mario Party-Minispiel als an das eigentliche Gameplay des Spiels. Noch allgemeiner gesehen, sind aber auch alle anderen Action-Sequenzen untereinander sehr ähnlich: Die angezeigte Gegnerart besiegen, alle feindlichen Kerne sammeln und möglichst ungeschoren wieder aus dem Trubel herauskommen - sicherlich unterhaltsam, aber weit entfernt vom Abwechslungsreichtum eines traditionellen Lylat Wars-Levels. Aber legen wir nun die Hand auf die Wunde: Die erwähnten feindlichen Raketen. Auch hier werden wieder jene Quadrate eingeblendet, auch hier müssen sie durchflogen werden, auch hier hat das Ganze eher Minispielcharakter. Anfangs sind diese Sequenzen auch ein Kinderspiel - nur: Mit der Zeit werden sie zu frustigen Hektik-Orgien, die nahezu gar nichts mehr mit dem bekannten Star Fox-Gameplay zu tun haben, von denen aber dennoch alles abhängt - denn nicht selten zerstört ein solches Projektil nach dem Scheitern des Spielers die Great Fox, und die gesamte Mission darf von vorne begonnen werden. Hier wurden die Prioritäten von den Entwicklern eindeutig falsch gesetzt - man kann sich in den "normalen" Kampf-Sequenzen noch so gut schlagen, man kann die traditionellen Passagen noch so gut absolvieren - wenn man in diesem de-facto-Minispiel verliert, das mit der Zeit zu einem reinen Reaktionstest verkommt (schaut man darauf, wohin man schießt, so verpasst man höchstwahrscheinlich rasch das nächste Quadrat - letztendlich muss man sich also auf diese Einblendungen konzentrieren, sie extremst schnell durchfliegen, wahllos durch die Gegend ballern und hoffen, dass man trifft - mit einem Shoot 'em Up hat dies wirklich nicht mehr viel zu tun, es erinnert mich vielmehr an das Spielchen "MS Turbo-Tröte" aus Dancing Stage Mario Mix. Man kann wirklich herzhaft in den DS beißen, wenn man eine Mission nahezu perfekt spielt und kurz vor der Vollendung aufgrund einer solchen Spielerei mal eben den Game Over-Screen zu sehen bekommt. Irgendwie kamen mir angesichts solcher Situationen die Single Player-Modi von Mario Party 1 und 2 in den Sinn, als ich halb wahnsinnig wurde, wie ich versuchte, die schwierigen Versionen von "Pedalen-Power" und "Robo-Marathon" zu schaffen. Nur - das waren reine Minispiel-Sammlungen, und Star Fox war und ist ein Shoot 'em Up, und in einem solchen Spiel sollte der Erfolg nicht von solchen Minigames abhängen. Wenn ich bedenke, dass ich den Game Over-Screen von Star Fox Command ein einziges Mal wegen dem Verlust sämtlicher Leben und zigmal wegen der Explosion der Great Fox aufgrund einer feindlichen Rakete gesehen habe, erscheint es mir doch so, als hätte man da etwas besser ausbalancieren können.
Und die Technik?
Ich habe es vorhin ja bereits angedeutet: Star Fox Command sieht gut, aber nicht überragend aus. Star Wing und Lylat Wars sahen zu ihrem Release schlichtweg großartig aus, der aktuelle Spross der Serie jedoch "nur" gut; Effektorgien, die wirklich beeindrucken, sucht man vergebens, und insgesamt wirken manche Gegner doch deutlich abstrakter und steriler als jene in der N64-Episode aus, eher an den SNES-Teil erinnernd. Aber wie gesagt - die Grafik ist gut, sicher nicht zu bemängeln, aber auch nicht explizit zu loben. Und der Ton? Nun, die Musik kommt zwar nicht an die Tracks aus den Vorgängern heran, ist aber dennoch wirklich gelungen - die DS-Version des genialen Star Wolf-Themas ist zwar sicher die schwächste aller Versionen, aber dennoch schön, und auch viele andere Stücke wie das Krystal-Theme vermögen wirklich zu gefallen. Alles im grünen Bereich also hier - nur leider gibt es noch eine Sache, welche die 8er-Wertung für den Sound verhindert: Die Sprachausgabe - oder besser gesagt, das Fehlen derselben. Während im genialen N64-Teil, trotz des knappen Speicherplatzes der Module, [i]jede einzelne[/i] Äußerung vertont war, kriegen wir heute - fast zehn Jahre später - nur untertiteltes Gebrabbel zu hören. Bravo. Es gibt zwar ein kleines Gimmick, mit welchem man quasi selbst zum Sprecher wird - der Spieler beantwortet mittels Mikrofon einige Fragen, und seine Lautäußerungen werden zu einem gebrabbelten Klangbrei verhackstückt, der je nach Charakter unterschiedlich verzerrt und variiert wird - doch ist jenes aber eben nur, nun ja, eben ein kleines Gimmick und in keiner Weise ein Ersatz. Wirklich schade, da die Star Fox-Serie seit Lylat Wars für ihre gute Sprachausgabe bekannt ist - ihr Fehlen verschenkt hier definitiv einiges an Atmosphäre.