Spieletest: Spyro: Enter The Dragonfly NGC

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Weitere Infos

Releasedate:
32. November 2002

USK 6 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: 4 Meinungen

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Viel Abwechslung
Große Level
Negativ:
Lange Ladezeiten

Universal Interactive hat bisher schon zwei Teile des bekannten Hüpfspiels rund um den Drachen Spyro veröffentlicht - bisher auf Sonys Konkurenzkonsole. Der dritte Teil Spyro: Enter the Dragonfly erscheint nun sowohl für die PS2 als auch für den GCN. Ob die alten Erfolge weitergeführt werden können?

Spyro, der kleine Drache, und sein Gefährte, die Libelle Sparx, ruhen sich gerade bei einem Fest von den Strapazen ihrer letzten Abenteuer aus, als etwas unvorhergesehenes passiert. Einige Ryptos sowie der Oberschurke Riptoc tauchen auf und entführen alle Libellen aus dem Drachenland und nehmen den Drachen damit ihre Kräfte. Nur Spyros Gefährte Sparx schafft es zu entkommen um gemeinsam mit Spyro die fehlenden Libellen wieder einzufangen. Dazu muß Spyro jedoch die Ryptos quer durch die Drachenwelt verfolgen...

Die Story wird dem Spieler in einem schönen Intro-Video gezeigt und vermittelt eine tolle Atmosphäre. Direkt nach dem Intro steht Spyro dann auch schon in der Spielwelt und wird in einem Tutorial von Sparx unterwiesen. Das Tutorial findet dabei im Spiel selbst statt und wird ausgelöst, sobald Spyro sich bestimmten Gegenständen nähert. Eine gelungene Methode, da man damit gleich zu Beginn lernt, daß Spyro insgesamt 5 Runensteine finden muß um alle seine Spezialangriffe einsetzen zu können (inkl. dem Flügelschild). Zu Beginn startet er jedoch nur mit dem Feuer-Runenstein und beherrscht somit nur den Flammenatem.

Die insgesamt Spezialfähigkeiten von Spyro sind Flammenatem, Blubberatem, Blitzatem sowie der Eisatem. Zusätzlich kann er sich auch noch mit seinen Flügeln vor Angriffen schützen. Veteranen älterer Spyro-Spiele und der GameBoy Advance-Umsetzungen werden bei den Fähigkeiten einige Neuerungen finden, wie z.B. den Blubberatem, der benötigt wird um die Libellen einzufangen. Der Blitz- und Eisatem kam bereits in "Spyro: Season of Ice" und "Spyro: Season of Fire" vor. Neben diesen Fähigkeiten kann Spyro als Drache auch noch hüpfen, fliegen sowie mit seinem Horn rammen.

Das Spiel besteht aus insgesamt 9 großen Spielwelten, wobei man auf einer zentralen Welt startet, von der man die meisten anderen schnell erreichen kann. Die einzelnen Spielwelten (z.B. Wiese, Pirateneiland oder Bauernhof) bestehen dann noch jeweils aus mehreren kleineren Leveln (z.B. Unterwasser- oder Höhlenabschnitte). Damit ist stets für Abwechslung gesorgt.

Während das eigentliche Spielziel darin besteht die 100 Libellen per Blubberatem wieder einzufangen, gilt es zusätzlich alle Diamenten in einem Level einzusammeln. Im Gegensatz zu allen bisherigen Spyro-Spielen ist es diesmal jedoch erheblich einfacher die Libellen und Diamanten zu finden. So findet man den Großteil der Diamanten und viele Libellen einfach in der Welt herumliegen.

Um alle 100 Libellen zu bekommen, muß Spyro jedoch diverse Aufgaben und Quests bestehen. Einige davon bestehen darin, ein Wettrennen zu gewinnen, Personen zu befreien, Kühe zum Bauer zu treiben, eine korrekte Melodie zu trommeln oder darin, einen Panzerparkour zu absolvieren. Die Aufgaben sind weitestgehend sehr abwechlungsreich, wobei vor allem die Fluglevel Spaß machen, wohingegen die Feuer-, Blitz- und Eis-Aufgaben für viel Frust sorgen. Bedingt durch die etwas unglückliche Steuerung und dem enormen Zeitdruck ist es teilweise extrem schwer in der vorgegebenen Zeit alle Strohmänner anzuzünden oder alle Blitzableiter aufzuladen.

Natürlich kann Spyro nicht einfach nur durch die Level laufen und seine Mission ausführen. Überall lauern die Schergen von Riptoc auf ihn. Zu den Gegnern gehören die unterschiedlichsten Wesen, von den Ryptos über schweineartige Kreaturen, Drachen und Taucher bis hin zu Ninja-Drachenfliegern oder Astronauten. Dabei besitzen die Gegner unterschiedliche KIs und bevorzugen den Nah- oder Fernkampf, so daß man stets unterschiedliche Strategien anwenden muß. Beim ersten Feindkontakt gibt Sparx jedoch stets Tipps und sagt uns wie man den jeweiligen Gegnertyp am besten besiegen kann. Wird Spyro von einem Gegner getroffen, so färbt sich seine Libelle Sparx von Gold zu Blau, Grün und Gelb, bevor sie ganz verschwindet. Um sie zurückzuholen bzw. anders zu färben muß Spyro eines der wild lebenden Tiere wie z.B. Hühner oder Schafe angreifen, da Sparx die Schmetterlinge ißt, die diese von sich geben. Mit etwas Glück gibt es auf diese Weise sogar ein Continue.

Die Steuerung ist in einem Jump- and Run-Spiel wie Spyro: Enter the Dragonfly besonders wichtig. Leider ist dies jedoch auch ein Schwachpunkt des Spieles. So ist die Grundsteuerung zwar intuitiv, doch aus unerklärlichen Gründen reagiert das Spiel nicht immer auf die Eingabe korrekt. Die eigentliche Steuerung ist dabei selbst von jüngeren Spielern leicht zu erlernen. Spyro wird durch das Steuerkreuz (wahlweise auch linker Joystick) in alle Himmelsrichtungen gesteuert, mit X wird gesprungen und Kreis sowie Quadrat sorgen für die Atem- oder Hornattacken. Per Dreieck kann man schließlich aus der Egosicht die Gegend betrachten. Die Schultertasten dienen schließlich für Spezialaktionen wie Inventar oder den Flügelschild.

An dieser Stelle muß man jedoch auch die mit bis zu 1 Minute extrem langen Ladezeiten erwähnen. Moderne Spiele dürfen einfach nicht so lange Ladezeiten haben. Zwar rechtfertigen die teilweise riesigen Level durchaus eine höhere Ladezeit, doch dies ist einfach zu viel. Erfreulich ist hier zumindest, dass während der Ladezeit animierte Szenen von Spyro gezeigt werden.

Der Schwierigkeitsgrad ist, der jüngeren Zielgruppe entsprechend, relativ niedrig anzusiedeln. Dies bezieht sich allerdings nicht unbedingt auf die Herausforderungen im Spiel, die - bedingt durch die Steuerungsprobleme - teilweise sehr hoch sind. Es bedarf aber kaum Überlegung alle Rätsel zu lösen und alle Libellen zu finden, da diese beinahe auf dem Weg liegen. Ein typisches Rätsel ist eine Kanone auf einem Schiff, mit der man den Eingang zu einer Höhle freischießen muß. Zum aktivieren der Kanone braucht Spyro lediglich einmal den Flammenatem bei der Kanone verwenden und schon kann man sich eine neue Libelle in der Höhle schnappen. Die meisten Nichtspielercharaktere geben zusätzlich aber auch noch ausführliche Hinweise darauf, wie man Rätsel lösen kann. Auch im Bereich Continues gibt es keine Probleme, da man diese reichlich finden kann.

Zum Speichern stehen maximal 4 Spielstände zur Verfügung, was sehr positiv ist und der gesamten Familie getrennte Spielstände erlaubt. Auch erfreulich ist die Möglichkeit überall speichern zu können.

Grafisch übertrifft Spyro: Enter the Dragonfly alle Vorgänger auf der PlayStation One sowie dem GameBoy Advance. Die Spielwelt ist riesig, liebevoll animiert und farbenfroh gestaltet. Allerdings ist auf der PlayStation 2 erheblich mehr möglich, als in diesem Spiel gezeigt wird. Vielleicht wird die GameCube-Version in dieser Hinsicht besser sein. Bis dahin muß man sich mit kleinen Clipping-Fehlern, mehreren "unsichtbaren Wänden" (z.B. unter Brücken, wo Spyro durchpassen würde, aber nicht durchkriechen kann...) sowie einer recht eingeschränkten Egosicht zufriedengeben. Speziell bei den Zeitaufgaben im Spiel merkt man auch, daß es Probleme bei schnellen Drehungen gibt und die Framerate nicht ganz stabil ist. Das jüngere Publikum wird diese Mankos vielleicht nicht so sehr wahrnehmen, doch Fans der Vorgängerspiele könnten hier einige Enttäuschungen erleben.

Akustisch bietet das Spiel einen tollen und gelungenen Hintergrundsound, der je nach Level auch variiert. Leider sind die Übergänge stellenweise deutlich hörbar. Das alleine wäre nicht schlimm, doch als ganz großen Minuspunkt muss sich das Spiel die miserable Synchronisation gefallen lassen. Abgesehen von den Drachenältesten und dem Jäger klingt die Synchrostimme fast jedes Hauptcharakters (inkl. Spyro und Zoe) völlig unpassend. Teilweise hört man sogar das Mikrofonrauschen, welches bei der Aufnahme entsteht. Die Soundeffekte im Spiel selbst wie Wasserfälle, Wassergeplätscher oder Flammenattacken klingen ordentlich.

Fazit

Das Spiel hinterlässt einen recht durchwachsenen Eindruck. Einerseits sind die Aufgaben gut gelungen und die Steuerung wie auch das Gameplay in Ordnung. Andererseits wurde die Technik nicht so angepasst, wie es sich für einen GameCube gehören würde. Für Kinder ist das Spiel sicherlich auch aufgrund der gewaltfreien Thematik absolut empfehlenswert, doch Erwachsene die sich nach Hüpfspielen umschauen sollten sich andere Titel wie Mario zuerst anschauen oder zumindest probespielen.

Grafik
6
Sound
7
Gesamt
6

verfasst von „biza“

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Vielen Dank an die Firma Vivendi Universal für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 06.Januar.2003 - 19:13 Uhr