Spieletest: Spartan: Total Warrior NGC
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Releasedate:32. Oktober 2005



Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: 1 Meinungen
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Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- anspruchsvolles Hack`n`Slay
- ruckelfreie Massenschlachten
- tolle Atmosphäre
- faire Rücksetzpunkte
- Negativ:
- kein Multiplayermodus
Wir schreiben das Jahr 50 v. Chr. - ganz Gallien ist von den Römern besetzt. Moment! Da hab ich mich wohl im Datum geirrt. Wir schreiben erst das Jahr 330 v. Chr., Gallien ist den Römern noch ziemlich egal, denn Griechenland steht ganz oben auf ihrer Wunschliste. Die meisten Städte des Landes sind schon den Legionen des römischen Kaisers Tiberius zum Opfer gefallen und nur der für seine stählernen Krieger bekannte Stadtstaat Sparta stellt sich noch erfolgreich den römischen Eroberungsplänen entgegen. Ihr schlüpft nun in die Rolle eines dieser Krieger. Er kennt weder seinen Namen, noch seine Herkunft. Er wurde ausgebildet zu einem der größten Krieger des Landes und er kämpft sich mit Hilfe seiner Freunde Castor, Pollux und der Amazonenprinzessin Electra von Sparta über Troja und Athen bis nach Rom vor, um den feindlichen Invasoren Einhalt zu gebieten. Dieser Held wird beschützt vom Kriegsgott Ares, der seiner Klinge göttliche Macht verleiht, und man nennt ihn schlicht und einfach den Spartaner.
Von "Total War" zu "Total Warrior"
Soweit zur Hintergrundgeschichte des neuesten Hack`n`Slay-Titels aus dem Hause Sega. Solltet ihr nun aber vorhaben, euren Geschichtslehrer mit diesen historischen "Fakten" zu beeindrucken, vergesst es lieber gleich. Denn um 330 v. Chr. war Rom eine Republik, einen Kaiser gab es damals noch nicht. Und der oben erwähnte Tiberius begann seine Herrschaft erst im Jahre 14 n. Chr. Ihr seht, mit historischer Genauigkeit haben sich die Entwickler von "The Creative Assembly" wohl weniger beschäftigt, was allerdings überhaupt nicht negativ ins Gewicht fällt. Denn die antike Atmosphäre stimmt trotzdem und auch sonst haben die britischen Spielemacher vieles richtig gemacht.
Der Name "The Creative Assembly" dürfte Fans von PC-Strategiespielen garantiert bekannt vorkommen. Schließlich ist dies die Spieleschmiede, welche für die berühmte "Total War"-Serie verantwortlich ist und vor Kurzem erst mit "Rome: Total War" Verkaufserfolge gefeiert hat. Für ihren ersten Ausflug in die Welt der Spielkonsolen haben die Jungs allerdings das Genre gewechselt und damit bewiesen, dass sie auch für Action-Spiele ein gutes Händchen haben.
Spüre meine Klinge, Centurio!
Wenn ihr ein neues Spiel startet, müsst ihr zunächst einmal aus drei Schwierigkeitsgraden wählen. Bei einem Hack`n`Slay-Spiel ist dies immer eine sehr lobenswerte Funktion, denn so kommen auch Genre-Neulinge auf ihre Kosten. Wer nun allerdings denkt, dass man bei Spartan allein durch wildes Buttonsmashing den Abspann zu Gesicht bekommt, der liegt falsch. Ohne die richtige Kampfstrategie werdet ihr selbst im einfachsten Härtegrad schnell euer virtuelles Ableben mitansehen müssen. Nach der Erklärung der Ausgangslage und einem in Echtzeit gehaltenen Einleitungsvideo, welche beide - wie das gesamte Spiel - einwandfrei deutsch synchronisiert wurden, geht es auch schon los zur ersten Schlacht. Ein Angriff der Römer auf eure Heimatstadt muss abgewehrt werden. Da es gleich von Anfang an ordentlich zur Sache geht, kann man hier nicht wirklich von einem Tutorial reden. Um euch dennoch die Steuerung des Spiels näher zu bringen, pausiert das das Game von Zeit zu Zeit, um euch neue Attacken anzuzeigen. An sich geht die Steuerung des Spartaners recht schnell in Fleisch und Blut über. (Und bei den unzähligen niedergemetzelten Gegnern ist "Fleisch und Blut" sogar auch wörtlich zu verstehen!) Mit dem A-Button führt ihr euren direkten Angriff aus. Das bedeutet, dass der euch gegenüberstehende Gegner einen ordentlichen Hieb mit eurer Waffe abbekommt. Solltet ihr mal von feindlichem Fußvolk umzingelt sein - und das kommt recht häufig vor - könnt ihr mit B einen Rundumschlag ausführen. Die Y-Taste ist zum Springen da, der X-Knopf ändert seine Funktion kontextabhänig, ist aber meist zum Betätigen von Schaltern, Umstoßen von brennenden Gegenständen und Aktivieren von Bomben vorgesehen. Wenn ihr den R-Trigger gedrückt lasst, ist eure Spielfigur in Abwehrstellung und hält sein Schild (falls er eines trägt) oder seine Waffen schützend vor seinen Körper. Wenn eure Feinde mal etwas weiter von euch entfernt sind, könnt ihr sie auch aus der Distanz erledigen. Dazu spannt ihr mit Z euren Bogen und schießt dann mit A einen Pfeil auf den von euch anvisierten Gegner. Euer Pfeilvorrat ist dabei verständlicherweise nicht unbegrenzt und muss zwischendurch wieder aufgefüllt werden, indem ihr herumstehende Kisten durchsucht. Der L-Trigger ist in diesem Spiel sozusagen der Spezial-Button. Je nachdem, ob ihr die Taste nur leicht gedrückt haltet oder bis zum Anschlag durchdrückt, führt euer Held in Kombination mit den Tasten A und B entweder einen Wutangriff oder einen magischen Kraftangriff aus. Dazu müsst ihr allerdings beim ersten Fall eine volle Wutleiste haben, welche ihr durch Niederstrecken von Gegnern füllen könnt, und im anderen Fall gefüllte Magievorräte, die sich an speziellen Schreinen auftanken lassen. Nun fehlen nur noch der Analogstick, mit dem ihr euren Kämpfer durch die Spielumgebung lenkt, das digitale Steuerkreuz, welches zum Wechseln der Waffensets dient und der C-Stick, mit dem ihr die Kamera beliebig drehen und ins Schlachtengetümmel hinein- und herauszoomen könnt. Zudem gibt es noch einige zusätzliche Tastenkombinationen, die ich jetzt nicht auch noch aufzählen möchte. Glaubt mir einfach, wenn ich sage, dass die Steuerung super funktioniert. Es gibt eigentlich nur zwei Schwachpunkte: Zum einen die Zielerfassung mit dem Bogen. Hier werdet ihr nicht immer sofort den gewünschten Gegner erwischen, so dass eine "Durchschaltfunktion" sehr nützlich gewesen wäre. Der zweite Negativpunkt ist die Doppelbelegung des L-Trigger. Hier merkt man, dass den Entwicklern - wie bei vielen Multiplattform-Spielen - die L2-Taste des PS2-Controller gefehlt hat. Zwar haben die Macher von Spartan das Problem recht gut gelöst, indem sie sich einfach der Analogfunktion der Schultertasten des Cube-Pads bedient haben, jedoch ist es in der Hitze des Gefechts für den Spieler oft schwer zwischen leichtem und starkem Drücken zu differenzieren. So wird es des Öfteren vorkommen, dass ihr magische Energie verschwendet, obwohl ihr eigentlich nur einen Wutangriff starten wolltet.