"Spartan: Total Warrior" ist ein episches Metzelspiel mit imposanten Schlachten, das sowohl spielerisch als auch technisch zu überzeugen weiß und trotz des fehlenden Mehrspielermodus in keiner Action-Spielesammlung fehlen sollte.
Spieletest: Spartan: Total Warrior NGC
Weitere Infos
Releasedate:32. Oktober 2005



Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: 1 Meinungen
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Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- anspruchsvolles Hack`n`Slay
- ruckelfreie Massenschlachten
- tolle Atmosphäre
- faire Rücksetzpunkte
- Negativ:
- kein Multiplayermodus
Einmal Römer-Geschnetzeltes mit Pommes, bitte!
Wie es sich für ein Hack`n`Slay-Spiel gehört, liegt der Focus auch bei "Spartan" auf schneller Nahkampf-Action. Allerdings ist das Gameplay bei weitem nicht so eintönig, wie man es bei einem Vertreter dieses Genres vermuten könnte. Für Abwechslung ist nämlich durchaus gesorgt, was an mehreren Faktoren liegt. Zum einen sind es die verschiedenen, abwechslungsreichen Landschaften - mal weiträumige Schlachtfelder, mal enge Katakomben - die euch bei Laune halten. Dann wären da noch die vielen Gegnertypen, welche unterschiedliche Kampftaktiken von euch verlangen. Apropos Gegner: Dass "The Creative Assembly" viel Liebe fürs Detail bewiesen hat, kann man gut an euren Widersachern erkennen. Denn jeder noch so unbedeutende Fußsoldat hat einen eigenen Namen, der unter seiner Energieleiste angezeigt wird, wenn ihr gegen ihn kämpft. Und wenn man bedenkt, wie viel Tausende an Feinden im Laufe des Spiels eure Klinge zu spüren bekommen, ist dies schon beachtlich. Natürlich kann ich nicht mit Sicherheit sagen, dass die Namen nicht mehrfach verwendet wurden. Denn schließlich habt ihr während einer hitzigen Schlacht nur sehr selten die Zeit darauf zu achten, wen ihr da gerade in die Unterwelt befördert habt. Aber nun zurück zum Gameplay. Bei "Spartan. Total Warrior" seid ihr keineswegs andauernd alleine unterwegs. Neben den Einzelkämpfer-Missionen gibt es noch Bereiche, wo ihr im Team mit euren Freunden zusammenarbeitet, sowie die beeindruckenden Massenschlachten, wo euch ganze Heere an computergesteuerten Mitstreitern unterstützen. Auch eure Missionsziele unterscheiden sich dann. Während ihr alleine oftmals wirklich nur alle Gegner am Bildschirm in handliche Stücke zerlegen müsst, übernehmen in den anderen Fällen meist die KI-Verbündeten die Drecksarbeit, während ihr Schalter finden und betätigen, brennbare Objekte entzünden, "wichtige" Feinde attackieren oder bestimmte Freunde beschützen müsst. Damit ihr dabei nie die Orientierung verliert, wird am rechten unteren Bildschirmrand eine Übersichtskarte angezeigt, in der alle für die aktuelle Mission wichtigen Orte und Personen eingezeichnet sind. Die Aufgabenarten wiederholen sich zwar im Laufe des Spiels, dennoch sind sie so angeordnet, dass niemals das Gefühl von Eintönigkeit bei euch aufkommen wird. Zudem warten in regelmäßigen Abständen große Endgegner auf euch, welche oft der griechischen Mythologie entnommen wurden, wie die Hydra oder der Minotaurus. Zwar sind diese Bossfights gut in Szene gesetzt und verlangen auch meist ein anderes Vorgehen im Kampf als bei gewöhnlichen Gegnern, dennoch hätten die Herausforderungen doch ein wenig härter sein können. So werdet ihr mit einem Rudel wieselflinker Assassins oft mehr Probleme haben, als mit einem der übermenschlich großen Endbosse. Insgesamt betrachtet haben sich die Entwickler beim Gameplay ordentlich ins Zeug gelegt. Das sieht man auch am "RPG light"-Feature. Je nachdem, wie gut ihr in einer Kampagne wart, bekommt ihr von den Göttern am Ende mehr oder weniger Punkte vergeben, welche ihr auf die Attribute Gesundheit, Stärke und (magische) Kraft aufteilen könnt. Habt ihr alle Leisten gefüllt, steigt ihr ein Level auf und das System beginnt von vorne. Natürlich wäre es vermessen, hier von einem echten Rollenspiel-Feature zu sprechen. Dennoch ist es eine nette Idee, die man durchaus noch hätte ausbauen können. Ein großes Lob muss man auch dem Speichersystem machen. Erstens belegt ein gespeichertes Spiel gerade mal einen einzigen Block auf eurer Memory Card und zweitens haben die Entwickler auch innerhalb der Missionen viele fair gesetzte Kontrollpunkte eingebaut, so dass man jederzeit speichern und das Spiel beenden kann, ohne dass man bei der nächsten Session weite Teile erneut zocken muss.
Ruckelfreies Blutbad und heroische Ansprachen
Nicht nur spielerisch, sondern auch technisch hinterlässt "Spartan: Total Warrior" einen sehr guten Eindruck. Während sich andere Developer bei Multiplattform-Entwicklungen auf Middleware verlassen, haben "The Creative Assembly" für diesen Titel eine eigene Engine programmiert. Und dies war eine mehr als gute Entscheidung. Wo andere Spiele längst in Ruckelorgien ausgebrochen wären, bleibt Spartan immer noch unglaublich flüssig. Unzählige hübsch modellierte Kämpfer tummeln sich auf optisch abwechslungsreichen und oftmals sehr weiträumigen Schlachtfeldern. Und das alles völlig nebelfrei und so gut wie ohne Slowdowns. Und dazu kommen noch einige nette Licht- und Feuereffekte. Zwar wirken die Bewegungsabläufe der KI-gesteuerten Gegner oft ein wenig roboterhaft, dafür kann man sich geschmeidig durch die feindlichen Angriffsreihen metzeln, die Kamera frei in alle Richtungen bewegen und weit hinaus- bzw. bis auf Vollbildgröße an euren Helden heranzoomen, ohne ein Ruckeln in Kauf nehmen zu müssen. Und bei solch einer Nahaufnahme sieht man dann auch eindeutig, warum das Spiel von der USK keine Jugendfreigabe erhalten hat. Denn wenn der Spartaner mit dem Schwert fuchtelt, spritzt der rote Lebenssaft nur so über den Bildschirm. Und setzt ihr gar zu einer Wutattacke an, wird euren Feinden sicherlich das ein oder andere Körperteil abhanden kommen, so dass selbst "Mortal Kombat"-Fanatikern warm ums Herz werden wird. Dennoch ist das Spiel keineswegs Gewalt verherrlichend. Denn schließlich habt ihr bei dem rasanten Spielprinzip ohnehin keine Zeit, euch auf die blutigen Details zu konzentrieren.
Neben der gelungenen Grafik fügt sich auch der Sound sehr gut ins stimmungsvolle Gesamtbild dieses Spiels ein. Die orchestralen Klänge passen perfekt zu einem derartigen Spiel und unterstreichen die aktuelle Lage des Geschehens optimal und völlig unaufdringlich. Zudem erfreut noch die ordentliche deutsche Sprachausgabe, die nicht nur während der Zwischensequenzen zu hören ist, sondern auch mitten im Spielgeschehen. Auch hier kann man erkennen, dass die Macher auf Details geachtet haben. Denn selbst ohne Surround-Anlage kann man zum Beispiel eindeutig hören, dass sich die Lautstärke der Anfeuerungsrufe eines Verbündeten ändert, je nachdem, ob ihr euch näher an ihn heran oder weiter von ihm weg bewegt.
Kooperatives Klingengeschwinge verzweifelt gesucht
Was nun noch zu klären bleibt, ist die Frage, wie lange ihr mit dem Spiel beschäftigt sein werdet. Nun, der Story-Modus, den ich euch in den letzten Absätzen näher gebracht habe, hat einen recht ordentlichen Umfang und wird euch schon einige Tage auf Trapp halten. Wie lange, hängt natürlich von euren Genre-Vorkenntnissen ab. Sonst wäre da noch der Modus "Arena-Herausforderung" zu erwähnen. Hier müsst ihr in einer Arena mehrere Runden lang eine bestimmte Anzahl an Gegnern eliminieren, wobei der Schwierigkeitsgrad von Runde zu Runde steigt. Weitere Arenen sowie einsetzbare Power-Ups müsst ihr im Hauptmodus freispielen. Dieser Modus ist zwar für kurze Zeit sehr spaßig, verliert aber schnell seinen Reiz. Leider war das dann schon alles, was dieses Game an Spielmodi zu bieten hat. Schade, dass die Entwickler nicht an einen Multiplayermodus gedacht haben, zumal sich ja ein Kooperations-Modus für zwei bis vier Spieler bei diesem Spiel mehr als nur angeboten hätte. Aber auch so bleibt "Spartan: Total Warrior" ein sehr gutes Action-Game, dass Genre-Fans nicht außer Acht lassen sollten.
Innovation:
Um auch noch den Innovationsfaktor des Spiels anzusprechen: Dieser ist sicherlich nicht sehr hoch. Hack`n`Slays gibt es schon sehr lange. Diese mit einer Prise Strategie und RPG zu würzen, ist sicherlich auch nicht neu. Ebenso wenig, die griechische Antike in einem Spiel zu thematisieren. Dennoch wirkt das Gesamtpaket sehr frisch und hat - zumindest auf dem Cube - nur wenig vergleichbare Konkurrenz.
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Vielen Dank an die Firma Sega für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 04.November.2005 - 11:20 Uhr