Spieletest: Sonic Riders NGC

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Weitere Infos

Releasedate:
1. März 2006

USK 6 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: 2 Meinungen

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
frische Ideen
viele Missionen und Modi
Negativ:
schwerer Einstieg
Anzeigen im Multiplayer

Altes, Neues und Misslungenes

Ringe, die überall auf der Strecke verstreut sind geben in ausreichender Anzahl eingesammelt ein Level-Up (maximal gibt es Level 3 zu erreichen), das die Fahreigenschaften verbessert und den Lufttank vergrößert. Bei einem Angriff durch einen Gegner oder einen Sturz in einen Abgrund jedoch sind wie gewohnt alle Ringe weg und damit der Charakter wieder auf Level 1. Ein Element, das definitiv hätte besser umgesetzt werden können, sind die automatischen Passagen. Manche Teile der Strecken werden komplett ohne Eingreifen durch den Spieler gefahren, beispielsweise an einer Stange hängend, die von einem Punkt zu einem anderen eine Schiene entlangfährt. Während dieser Abschnitte kann durch Drehen des Sticks auch noch Luft zurückgewonnen werden, je schneller der Stick gedreht wird, desto mehr. Soweit gibt es auch nichts einzuwenden, allerdings beschleunigt das Drehen auch den Vorgang bzw. verkürzt die Sequenz. Statt beispielsweise eine Strategische Abwägung zwischen Geschwindigkeit und Luftgewinn zu machen (indem Drehen/Luft zurückgewinnen verlangsamen hätte können) oder die Passagen zu nutzen, um das Feld etwas zusammenzuziehen (indem abhängig von der Verspätung gegenüber dem führenden Fahrer die Passage schneller passiert wird) wurde beschlossen es auf ein 'rotiere den Stick so schnell du kannst' zu reduzieren, wirklich schade.

Viel für einen

Die Eigenheiten, die Strecken samt Abkürzungen und insbesondere das Kurvenverhalten der Fahrzeuge ist alles andere, als intuitiv und benötigt einiges an Übung. Deswegen macht zunächst auch der vergleichsweise kurze und einfache Story-Modus seine Schwierigkeiten. Dass es kein Tutorial-Level gibt, in dem das Fahrverhalten erklärt wird (es gibt nur ein Tutorial-Video, das leicht zu übersehen ist), vereinfacht das Ganze nicht unbedingt. Übertrieben schwer ist das Spiel nach ausreichender Einspielzeit allerdings nicht. Auch wenn der Story-Modus schnell vorbei ist, beginnt das eigentliche Spiel erst dann mit einigen weiteren Modi, vom obligatorischen Meisterschafts- und Time-Trial- bis zu einem Missionsmodus. Eine ansehnliche Anzahl abwechslungsreicher Aufgaben wartet im letzteren darauf gespielt zu werden, wobei jedes Mal Bronze, Silber oder Gold erreicht werden kann, indem bestimmte Vorgaben erfüllt werden. Dass dabei die Anzahl der tatsächlichen Strecken nicht überwältigend ist, fällt kaum auf, wenn man bedenkt, dass diese abwechslungsreich gestaltet sind und viele Abkürzungen bzw. alternative Pfade besitzen. Wer auch noch alle Fahrzeuge mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten zur Auswahl haben will, sollte sich darauf einstellen viel Zeit mit dem Sammeln von Ringen zu verbringen und neue Gears in einem virtuellen Shop mit diesen zu bezahlen. Eher als Bonus liefert das Spiel noch drei Modi, in denen das Konzept des Spiels etwas abgewandelt wird. Im 'Überlebens'-Modus, ist das Ziel einige Checkpoints mit einem Emerald zu passieren, den zwar nur ein Spieler besitzen, allerdings auch an einen Angreifer verlieren kann. Einen Battle-Modus gibt es auch, in dem auf einer von drei Arenen den Gegnern drei Treffer durch Boost-Angriffe zugefügt werden müssen. Zuletzt gibt es einen Team-Modus, in dem sich zwei Spieler einen Tank teilen und auch ansonsten miteinander verbunden sind. Wird die Distanz zwischen Team-Partnern zu groß, wird der schnellere gestoppt, sind sie dicht beieinander, wird der Lufttank gratis nachgefüllt.

Weniger für Viele

Der Multiplayer-Modus kann im Gegensatz zum Singleplayer leider nicht ganz überzeugen. Für ein Party-Game macht das Spiel zu wenig Spaß, wenn man es nicht beherrscht und auch die Chancen von Anfängern gegen geübtere Spieler sind denkbar gering. Treffen allerdings bessere Spieler aufeinander, ist das Rennen häufig bereits in der ersten Runde entschieden. Natürlich, wenn der Verfolger mit Level 3 den erstplazierten einholen und angreifen können sollte, wendet sich das Blatt definitiv, die Angriffe sind verheerend (bremsen den Angegriffenen für eine Weile aus und bringen ihn auf Level 1 zurück), allerdings unterstützt das Spiel den führenden Spieler mit Turbulenzen oft mehr, als es ihm schadet, so dass es selten erst zu einem Angriff kommt. Weiterhin ließe sich mangelnde Balance zwischen den Charakterklassen bemängeln. Je nach Strecke ist es bei gleichen Fähigkeiten der Spieler oft nahezu unmöglich für bestimmte Klassen andere zu schlagen. So kann es sein, dass an einer Stelle eine Fly-Klassen-Abkürzung ihrer Klasse einen Vorteil bringt, zu dem es keine äquivalente Speed-Abkürzung gibt. Logischerweise gewinnt auf dieser Strecke ein Fly-Charakter, wenn er nicht deutlich schlechter spielt, als seine Gegner aus anderen Klassen. Während beides allerdings auch als Feature angesehen werden kann, mit dem umzugehen als Teil des Spiels angesehen werden sollte, gibt es für die Darstellung der Anzeigen im Multiplayer keine Rechtfertigung. Bereits im normalen Rennen gestaltet sich das Spiel etwas unübersichtlich. Dieser Umstand ändert sich im Singleplayer mit der Zeit, so dass nur noch bildschirmfüllende Einblendungen, die vor einer scharfen Kurve warnen, indem sie diese Verdecken, manchmal stören. Im Multiplayer stören Anzeigen/Einblendungen wegen der geringeren Auflösung allerdings deutlich mehr, so dass doch wohl wenigstens auf eine Anzeige der Trick-Titel hätte verzichtet werden sollen, die in diesem Modus keinen großen Nutzen hat, dafür aber nach einer Landung umso mehr stört (da sie das obere linke Viertel des Split-Screens gut ausfüllt). Der erste Spieler hat im Zweispielermodus einen besonderen Nachteil, da ihm auch noch die (wiederum überflüssige) Anzeige für die bisherige Gesamtdauer des Rennens auf den Bildschirm gesetzt wird. Dieser Zähler macht sich deutlich bemerkbar, wenn beispielsweise der Spieler gerade einer Rail folgt, von der er im richtigen Moment abspringen und auf der nächsten landen soll, jedoch über dem Verlauf der Bahn kurz vor ihm ein nutzloser Zähler prangt.

Solide Technik

Die Grafik hat einiges zu bieten, von Detailreichen hübsch entworfenen Landschaften bis zu Anime-Sequenzen von productionI.G. Ob es nun eine futuristische Stadt mit Verkehr, ein Dschungel mit mystischem Flair oder ein Wüstenlevel ist, in dem sich die Erde öffnet, um den Zugang zu einem Unterirdischen Gewölbe freizulegen, stets bietet das Spiel eine imposante Kulisse für die Rennen. Die eigentlichen Figuren sehen in Zwischensequenzen, in denen die ingame-Modelle verwendet werden zwar etwas seltsam aus, im Spiel gibt es allerdings dank großzügiger Animationen, die auch auf das Fahrzeug angepasst werden und der Tatsache, dass sie nie in Grossaufnahme zu sehen sind, nichts mehr auszusetzen. Effekte wie Bewegungsunschärfe oder Hitzeflimmern runden den guten Eindruck ab. Beim Ton gibt es mehr technische, als stilistische Schwierigkeiten. Die Stücke sind meist erträglich bis gut und die Effekte sind solide. Allerdings passiert es in seltenen Fällen im Spiel, dass sich die Spur mit den Beats löst und leicht verschoben weiterläuft, was zu seltsamen Ergebnissen führt. Während das allerdings sehr selten vorkommt, passiert es in den (wenigen) FMV-Sequenzen durchaus gerne, dass ab einem Zeitpunkt die Tonspur verzerrt abgespielt wird. Beim Kommentator ist außerdem fraglich, ob es nur so klingt, oder er tatsächlich gerne das Geschlecht der Figuren verwechselt, wenn er nicht gerade aussagekräftige Sätze wie 'Shadow has successfully jumped into the air' von sich gibt.

Seite

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Fazit

Einsteigerunfreundlicher Racer mit interessanten, frischen Features und ansprechendem Umfang.

Grafik
8
Sound
6
Multiplayer
7
Gesamt
8

verfasst von „MOD666“

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Vielen Dank an die Firma Sega für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 11.April.2006 - 14:37 Uhr