Spieletest: Sin and Punishment: Successor of the Skies WES

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Weitere Infos

Releasedate:
16. April 2015

USK 12 keine Onlinefunktion Remote Nunchuk unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: Originalspiel (Wii) besaß ein Wendecover

Plus / Minus

Positiv:
knifflige Bosskämpfe
gute Steuerung
hoher Wiederspielwert
Negativ:
kurz
Story bedarf Hintergrund-Recherche
Online-Ranglisten mittlerweile offline

… oder einen Doktor in Astrophysik?

Leider erfährt man aus den kurzen Filmsequenzen nur so viel wie unbedingt nötig ist, um dem Strahlenmassaker einen moralischen Grund zu geben. Man erinnert sich hierbei an Spielhallenballereien wie House of the Dead & Co, bei denen man in den kurzen Cutscenes bei all dem Spielhallenlärm auch nie ganz durchblickt hat, was einem die Filmschnipsel jetzt sagen wollte. Wer die ganze Geschichte erfahren und vor allem verstehen will, muss den Kurz-Roman auf der offiziellen Web-Site lesen (sollte diese heute noch erreichbar sein) oder den japanischen "light novel" auf dem das Sin & Punishment Franchise basiert. Dieses atmosphärisch sehr gut geschriebene Werk hätte aber auch als Intro-Movie nicht in das actionlastige Gameplay gepasst, denn die Hintergrundgeschichte spielt noch bevor die Helden auf die Nebulox treffen. Statt Munitionsfeuer erlebt man dort die ruhige, post-apokalyptische Atmosphäre und Dialoge über das Menschsein. Hier jedenfalls eine grobe Zusammenfassung:

Es stellt sich heraus, dass die Erde aus Successor of the Earth zerstört wurde, und nur einer von vielen Stützpunkten des Inneren Universums war. „Gott“, bzw. „die Schöpfer“ haben diese Planeten platziert, um die kriegerische Rasse der „Menschen“ im Kampf gegen das Äußere Universum einzusetzen. Dieser Teil des Alls, der aus Formwandlern besteht (Wesen wie Achi aus dem ersten Teil), wehrt sich gegen die Ausdehnung des inneren Bruders. Um den Krieg nicht zu verlieren, wird ein Erdstützpunkt von sämtlichem Leben befreit, sobald die Menschen so weit entwickelt sind, dass sie „instabil“ werden und ihnen Freundschaft und Mitgefühl wichtiger werden als der stetige Kampf gegen das Äußere Universum.

Als das Leben der vierten Erde ausgelöscht wurde, wird der Formwandler Kachi ausgesandt, um die Menschen zu erforschen. Doch sie verliert ihr Gedächtnis und entwickelt eher ein soziales als ein militärisches Interesse an Ihnen. Doch sie bleibt nicht unentdeckt. Isa wird ausgesandt, um den Eindringling zu eliminieren. Er soll dadurch seine Treue beweisen, denn sein Blut gilt als unrein. Er trägt dadurch Kräfte des Äußeren Universums in sich, welche sein Vater Saki unfreiwillig von Achi bekommen hat. Er wurde deshalb verachtet und nur als halber Mensch angesehen.

Als er Kachi gegenübersteht kann er sie aber nicht töten. Sie wirkt so menschlich und voller Mitgefühl, dass es unmöglich vorgespielt sein kann. Während die Nebulox, die sich als „treue Diener Gottes“ bezeichnen und über übermenschliche Kräfte verfügen (die trotz der Ähnlichkeit wohl nicht aus dem Äußeren Universum stammen), weitaus unmenschlicher agieren. Soll Kachi tatsächlich weniger Mensch sein? Als halber Mensch kann Isa das nicht akzeptieren und versucht zusammen mit Kachi zu fliehen.

Das wäre mal eine verständliche Kurzfassung, wie sie in der Bedienungsanleitung hätte sein sollen. Denn der Prolog, der dort verzeichnet ist, verwirrt nur noch mehr. Natürlich hätten solche Sequenzen nicht in die Balleraction gepasst, aber das ist noch lange kein Grund, diese Geschichte auf kurzlebiges Werbematerial im Internet zu verbannen…

Sichtverhältnisse

Grafisch holte Successor of the Skies sehr viel aus der Wii heraus und bewies wieder mal, dass sie mehr drauf hat, als ihr viele Kritiker zutrauen. Dadurch benötigt es im Gegensatz zu Successor of the Earth etwas Eingewöhnungszeit, bis man die Hindernisse von der schönen und weiten Skybox unterscheiden kann. Es ist schon direkt Sünde, dass man im Kreuzfeuer die malerische Schönheit der Unterwasserfahrten, Wüstentrips und Lava-Landschaften gar nicht genießen kann. Auch die musikalische Untermalung geht gut ins Ohr.

Wii U-Version

Die Virtual Console-Version für Wii U bietet in Sachen Optik und Akustik nichts neues. Das Spiel bietet keine Verbesserungen bei Grafik und Sound und wurde, wie üblich bei VC-Spielen, dem Original belassen. Die Online-Rangliste sind zwar noch im Spiel anwählbar, eine Verbindung zu diesen kann jedoch nicht aufgebaut werden. Somit fällt der Wiederspielwert doch ein wenig nach unten. Negativ ist auch anzumerken, dass das Wii U-Gamepad zwar unterstützt wird, der Pro Controller jedoch keine Einbindung erfahren hat. Dies ist sehr ärgerlich, denn mit dem Gamepad lässt sich das Spiel, dank der weit auseinanderliegenden Controllsticks, nur recht mühsam steuern. Das Spielgeschehen wird jedoch auch auf dem Gamepad angezeigt, sodass ein TV-Gerät nicht von Nöten ist, es sei denn man spielt mit Wiimote und Nunchuk.

Seite

1 2 [Fazit]

Fazit

Man wird an die guten alten Tage zurückerinnert, an denen der „Game Over“-Bildschirm nicht nur programmiertechnische Routine war, sondern auch ein Ansporn eine weitere Münze in den Automaten zu werfen, seine Fähigkeiten zu verbessern oder seine Strategie zu überdenken. Online-Ranglisten brachten Highscore-Jägern noch zusätzlichen Wiederspielwert, was bei der kurzen Kampagne auch bitter nötig war, diese sind jedoch mittlerweile nicht mehr abrufbar und fehlen somit auch in der Wii U-Variante. Nichtsdestotrotz ein gelungener 3rd Person Rail-Shooter und womöglich eine Alternative für all jene, die nicht mehr auf das Starfox Zero warten können.

Grafik
8.5
Sound
8.5
Multiplayer
7.5
Gesamt
8

verfasst von „Benjamin A.“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 03.September.2015 - 23:47 Uhr