Bei „Shovel Knight“ handelt es sich um eine Hommage an die gute alte 8-Bit-Ära. Egal ob das Gameplay und der Schwierigkeitsgrad an „Mega Men“ erinnert oder so manches Leveldesign an „Castlevania“ und das Item-System an „The Legend of Zelda“. Dennoch hat der Titel viel Neues zu bieten, ist fordernd (Trial-and-Error) und macht riesigen Spaß. Die Story ist zwar eher Mittel zum Zweck, doch die lustigen Übersetzungen und Figuren entschädigen dies allemal. Die Optik ist vor allem für Retroliebhaber ein Genuss und der Soundtrack ist mehr als genial. Für Freunde damaliger Action-Adventures ist „Shovel Knight“ ein Pflichtkauf, aber auch alle anderen werden auf alle Fälle den Kauf nicht bereuen.
Spieletest: Shovel Knight WES
Weitere Infos
Releasedate:6. November 2014



Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- fantasievolle Figuren und Welten
- Retrocharme
- Old-School Plattformer
- Negativ:
- seichte Story
- schwierige Bosse und Passagen
Kickstarter machts möglich! Dieser Spruch trifft auch auf das junge Entwicklerstudio von Yacht Club Games zu. Gut 300.000 US-Dollar wurden für deren 8-Bit-Plattformer „Shovel Knight“ lukriert und einer Verwirklichung stand nichts im Wege. Ob sich die Investition gelohnt hat oder sich die Indie Entwickler ihr eigenes Grab geschaufelt haben (Sorry, das Wortspiel musste sein), erfahrt ihr in unserem Test. Wir haben die Wii U Version für euch näher unter die Lupe genommen. Wie sich der Ritter auf dem kleinen Bildschirm schlägt, erfahrt ihr unserer Review zur 3DS Version von Shovel Knight.
Gebrochene Herzen
Bei „Shovel Knight“ handelt es sich um ein klassisches Action-Adventure-Game, welches komplett im 8-Bit-Retro-Look gehalten ist. Ähnlich der Spiele damaliger Zeiten ist die Story eher simpel, bedient sich klassischer Klischees und wird über Textfelder erzählt.
Als Ritter im Pixellook, ausgerüstet mit Schaufel statt Schwert, verbringt ihr eure Zeit damit, auf Abenteuer- und Schatzjagd zu gehen. Unterstützt werdet ihr dabei von Shield Knight. Bei dem roten Ritterfräulein handelt es sich um eure Geliebte und so kommt es wie es kommen muss. Ausgangspunkt ist der Turm des Schicksals, in dessen Mauern ein Amulett von einer bösen Zauberin aktiviert wird, welches Shield Knight plötzlich verschwinden lässt. Mit eurer Schaufel im Gepäck müsst ihr euch nun der bösen „Verzauberin“ und ihrem „Orden ohne Gnade“ entgegenstellen, um der Welt die Gerechtigkeit wiederzubringen und eure große Liebe zu retten.
Die Story ist aber eher Mittel zum Zweck und so durchzieht ihr die Lande und „schaufelt“ euch durch die Gegend. Überall im Land sind Erdhaufen oder Steinblockaden verteilt, in denen wertvolle Diamanten und andere wertvolle Dinge versteckt sind. In den Levels sind aber auch viele geheime Gänge und Truhen zu finden, die oftmals gar nicht so leicht zu entdecken sind. So schaufelt ihr Monster zu Tode und lootet was das Zeug hält. Die gesammelten Gegenstände können später in Dörfern gegen wertvolle Items eingetauscht werden. Viele Schätze sind auch erst im späteren Spielverlauf erreichbar.
Die Figuren selbst sind total verrückt und auch die etwas eigenwilligen Übersetzungen sorgen für die ein oder anderen Lachmomente. Die skurrilen 2D-Kreaturen sind zwar nicht sonderlich schwer zu besiegen, aber vom Design her sehr kreativ – egal ob das Pferde in roten Kleidern oder Ratten mit Rotorblättern sind. Wenn man dann noch von der „Verzauberin“ liest und später noch den „Ziegelehrten“ trifft, dann kommt einen doch so mancher kleiner Lacher über die Lippen.
Der Mix aus Jump, Kampf- und Sammelementen macht Spaß und wahrscheinlich werdet ihr euch dabei erwischen, wie ihr öfters beim Erreichen von Schätzen das zeitliche segnen werdet, als bei irgendwelchen Monstern. Die Checkpoints sind aber sehr fair und auch mengenmäßig gut platziert. So bleiben einem Frustmomente, wie wir sie aus Genrevertreter vergangener Jahre kennen, erspart. Dennoch ist „Shovel Knight“ ein sehr anspruchsvolles Game, auch wenn versucht wurde den Titel einsteigerfreundlich zu gestalten. Geduld solltet ihr auf alle Fälle mitbringen. Die Spielzeit beträgt übrigens in etwa 8 Stunden, erhöht sich natürlich, wenn man wirklich alle Schätze finden möchte.
Hommagen en masse!
Dem ein oder anderen werden beim Spielen sicherlich einige Elemente auffallen, welche euch aus anderen Titeln vielleicht bekannt vorkommen. So ist es kein Zufall, dass Shovel Knight eine blaue Rüstung trägt und wenn man das Gameplay näher beleuchtet, es Erinnerungen an eine gewisse Spiele-Reihe aus dem Hause Capcom weckt.
Wenn ihr mit dem DigiPad beim Springen nach unten drückt, führt der Ritter mit der Schaufel eine Stampfattacke aus, die sehr an Onkel Dagobert mit seinem Gehstock erinnert. Das Leveldesign könnte aus Castlevania und das Item-System aus „The Legend of Zelda“ geliehen sein. „Shovel Knight“ lässt das Herz von Retrofreunden höher schlagen und hat den Glanz vergangener Tage gut eingefangen. Man könnte sagen, der Titel ist eine Hommage an Klassiker der 8bit-Ära.
Level-Help-Systeme sind heute, Trial-and-Error war gestern. Auch bei „Shovel Knight“ ist das Prinzip: „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“. Viele Stellen müsst ihr vielleicht öfters probieren bevor ihr sie bewältigen könnt. Wichtig ist auch, dass ihr immer die passende Ausrüstung bei euch tragt, ansonsten könnt ihr euch bei der ein oder anderen Stelle die Zähne ausbeißen. Die Sprungpassagen sind oftmals sehr kniffelig, vor allem, da Shovel Knight etwas träge wirkt – aber früher bewegten sich Charaktere nun mal so. Auch bei so manchen Bosskämpfen kommt man so richtig ins Schwitzen.
Verliert ihr ein Leben, so werden euch gleichzeitig ein paar eurer gesammelten Schätze abgezogen. Ähnlich Zombie U habt ihr aber die Möglichkeit, euch zu der Stelle eures Ablebens vorzuarbeiten um die Geldsäcke wieder einzusacken.
Wii U Features
Kinder der Achtziger, aber auch Freunde früherer Games werden, wie bereits erwähnt, die Optik lieben. Doch auch die Melodien sorgen für Gänsehaut-Momente - der Soundtrack ist einfach genial.
Die Steuerung ist auf wenige Tasten beschränkt. So gibt es einen Button zum Hüpfen und einen zum Schaufeln. Außerdem werden folgende Eingabemöglichkeiten unterstützt: Wii U Gamepad, Wii U Pro Controller, Wii Remote, Wii Remote + Nunchuck, Wii Classic Controller und der Wii Classic Controller Pro.
Off-TV Gaming ist genauso möglich, wie das versenden von Nachrichten im MiiVerse. Auch dem GamePad befindet sich eine Schnellauswahl für die Ausrüstung und Items, was durchaus sehr praktisch ist.
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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 16.November.2014 - 18:08 Uhr