Shaun White Skateboarding ist durchaus ein ganz gutes Spiel. Gerade der umfangreiche Mehrspielermodus macht es sehr interessant. Leider wirkt es oftmals so als wäre der Unterschied zum letzten Snowboardspiel lediglich der fehlende Schnee und die vorhanden Rollen. Ein bisschen mehr Innovation hätte da sicher nicht geschadet. Wer keine realistische Skateboardsimulation sucht, sondern Spaß haben will, ist mit dem Titel trotzdem gut beraten.
Spieletest: Shaun White Skateboarding WII
Weitere Infos
Releasedate:28. Oktober 2010





Anzahl der Spieler: 1-4
Leser-Meinungen: Noch keine
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Specials: Balance Board wird unterstützt
Plus / Minus
- Positiv:
- hervorragender Soundtrack
- abwechslungsreiche Mehrspielermodi
- gute Steuerung
- viele freischaltbare Extras
- Negativ:
- kein Online-Modus
- keine signifikanten Änderungen zum Vorgänger
Wer sich etwas mit den sogenannten Trendsportarten auseinander setzt, dem dürfte der Name Shaun White mit Sicherheit ein Begriff sein. Vor allem seine herausragendenen Fähigkeiten mit dem Snowboard in der Halfpipe sind sein Markenzeichen. Dies untermauerte er erst dieses Jahr wieder durch seine zweite Goldmedaille bei olympischen Spielen in dieser Disziplin.
Bei einem so großen Talent liegt es natürlich nahe, ein eigenes Videospiel aufzulegen.
Dementsprechend erschien im Winter 2008 Shaun White Snowboarding: Road Trip gefolgt von Shaun White Snowboarding: World Stage 2009.
Eigentlich konnte man also davon ausgehen, dass auch dieses Jahr zur Winterzeit wieder ein weiteres Spiel der Serie aufgelegt wird, nur das es sich diesmal um kein Snowboard, sondern ein Skateboard-Spiel handelt. Shaun White Skateboarding? Ja, richtig gehört. Der junge Mann ist nämlich nicht nur eine Koryphäe im Schnee sondern auch mit Rollen unter dem Brett ist er richtig gut.
Wieso das Spiel trotzdem zur kalten Jahreszeit veröffentlicht wird, werden wir wohl nie erfahren.
Let`s roll
Eine Story in ein Sportspiel einzubinden ist ziemlich schwer und hat schon so manch komische Blüte getrieben. Shaun White versucht erst gar nicht das Thema von der ernsten Seite anzugehen. Auf dem Rückweg von einem Snowboardtrip kommt ihr in eine Stadt die überall nur noch grau, trist und ohne Leben ist. Ein Kumpel von euch, der in einem an einen Zeppelin befestigten Bus einen Piratensender betreibt, klärt euch darüber auf, dass der Bürgermeister für all dies verantwortlich sei. Er bittet euch ihm zu helfen seiner Heimat neues Leben einzuhauchen.
Wie auch bei der Story und den Umständen, hat das Spiel gar keine Ambitionen 100% realistisch zu sein sein. Der Spaß steht absolut im Vordergrund. So ist ein Großteil der über 80 Tricks zwar durchaus aus dem Repertoire eines Profiskaters, aber einige Moves sind eher hollywoodreif und nehmen es auch mit der Physik nicht ganz so genau. Das Ganze erinnert etwas an die frühen Tony Hawk Titel.
Im Storymodus macht ihr euch also in verschiedenen Gebieten an die Arbeit die Stadt wieder aufzupeppen. Vom Strand über den Bahnhof und
Innerhalb der einzelnen Abschnitte gilt es sowohl Trainingsaufgaben zu absolvieren, als auch bestimmte Missionen zu erfüllen. Diese sind unter anderem, bestimmte Trickarten auszuführen bzw. bestimmte Kombinationen, einen festgelegten Parcours zu durchqueren, Gegenstände einzusammeln usw. Für eine durchschnittliche bis gute Leistung erhaltet ihr neue Musik, Kleidung und Ausrüstung. Wenn eine Aufgabe mit Bravour gemeistert wurde erhält man spezielle Belohnungen, wie zum Beispiel extra abgedrehte Outfits für eure Fahrer. Im Spielverlauf werden außerdem je nach Leistung weitere Fahrer freigeschaltet. Jeder Fahrer hat auf einem bestimmten Gebiet eine besondere Stärke.
Während des Spiels erfahrt ihr entweder über den Piratensender eures Freundes oder durch öffentliche Durchsagen welche seltsamen Regeln der Bürgermeister nun schon wieder eingeführt hat. Das lockert die Atmosphäre etwas auf und man fühlt sich nicht ganz so alleine. Denn außer euch befindet sich wirklich weder Mensch noch Tier vor Ort. Die Zwischensequenzen sind ebenso wie das Spiel im Comic-Look gehalten. Die Gespräche der Charaktere sind teilweise ziemlich schräg, aber stören auch nicht weiter.
Sollte es euch zu langweilig sein alleine durch die Gegend zu fahren so empfiehlt sich der recht großzügig angelegte Mehrspielermodus. Bis zu vier Spieler können an einer Konsole gegen oder miteinander antreten. Hierbei gibt es folgende Varianten:
Luftübungen: Dieser Modus bietet zwei Varianten.
Im Tricking müsst ihr im Streckenverlauf mehr Punkte als euer Gegner durch Tricks ergattern. Beim Rennen geht es darum wer den Abschnitt zuerst absolviert hat. Gestandene Tricks erhöhen dabei eure Geschwindigkeit.
Eroberungen:Ihr skatet in gigantischen Parabolantennen die via Sprung gewechselt werden können.
Wer in einer Schüssel den besten Sprung hingelegt hat, dem gehört sie. Wer am Ende der Runde die meisten der Antennen in seinem Besitz hat, gewinnt.
Tricking:
In diesem Modus geht es ganz einfach darum, wer innerhalb des Zeitlimits die meisten Punkte ergattern kann.
Tacking: Ähnlich wie bei Eroberung: gilt es hier Ramps, Rails etc durch hohe Punktzahlen für sich in Besitz zu nehmen und so die Runde zu gewinnen.
Überleben: Der wohl skurrilste Modus, da man hier in einer Art Co-Op gegen den Bürgermeister spielt. Dieser sperrt nach und nach die befahrbaren Objekte und eure Aufgabe ist es dies zu verhindern, indem ihr Tricks auf eben selbigen steht.
Somit bietet der Titel wirklich einiges an Abwechslung im Mehrspielerbereich. Leider fehlt der „Horse-Modus“ der gerade bei Tony Hawk -Spielen für viel Freude gesorgt hat.
Auf die Technik kommt es an
Euch stehen zwei verschiedene Steuerungsarten zur Verfügung: Entweder lenkt man seinen Skater klassisch mit Remote und Nunchuck oder aber man benutzt das Balance Board, welches ein Skateboard simulieren soll. Leider hat dies im Test nicht so gut geklappt, da das Board viel zu träge reagiert hat bzw die Impulse zu stark sein mussten. Schade, denn das hätte dem Titel mit Sicherheit wirklich Bonuspunkte gebracht. Aber auch die herkömmliche Steuerung verrichtet ihren Dienst meist ziemlich gut. Die Tasten sind gut gelegt und die Tricks problemlos und unkompliziert ausführbar. Sind allerdings keine bestimmten Tricks von Nöten, artet es schnell in wildes Gefuchtel und Knöpfedrücken aus. Aber bis auf das Gefuchtel kennen wir das ja auch von anderen Skatespielen.
Optisch wurde das Spiel auf die Leistungsfähigkeit der Wii angepasst und bietet keine wirklichen Verbesserungen zu seinen Snowboard-Vorgängern.
Dadurch, dass der Titel insgesamt eher auf Spaß abzielt, stört der comichafte Look aber in keinster Weise. Trotzdem hätte man an der einen oder anderen Stelle noch etwas feilen können.
Die Fahrer selber sind gut gestaltet und wirken größtenteils authentisch.
Bei der Synchronisation hingegen wurde mal wieder, wie so oft, geschludert.
Die Musik ist einer der ganz großen Pluspunkte des Spiels. Rap, Punk und ein bisschen Elektro unter anderem von Kiss, NOFX, Kool & The Gang, Green Day, in einer guten Mischung.
Mit insgesamt über 50 Titel dürfte in dem Bereich so schnell keine Langeweile aufkommen.
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Vielen Dank an die Firma Ubisoft für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 02.November.2010 - 18:14 Uhr