Spieletest: Shadowverse: Champions Battle NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
13. August 2021

USK 6 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 4

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Ein stimmiges Spieluniversum

Interessante Story

Unzählige taktische Varianten
Negativ:
Sehr kompliziert für Anfänger

Es gibt Spiele, die kennt und liebt jeder und es gibt andere, die sprechen nur eine kleine, aber feine Nischengruppe an. Zu welcher Kategorie Shadowverse: Champion’s Battle zählt, ist zumindest in Deutschland, auf den ersten Blick klar. Digitale Kartenkämpfe haben auf jeden Fall ihre Fangemeinde, aber sind dennoch meilenweit vom Mainstream entfernt. Ob Shadowverse nur was für Spezialisten oder auch für den Casualgamer ist, klärt der folgende Test.

Ein Universum für sich

Marvelous Europe veröffentlich mit Shadowverse: Champions’s Battle ein weiteres Game aus dem Shadowverse Universum. Die Serie begann seinerzeit auf mobilen Geräten, was an sich auch zu dem allgemeinen Gameplay und der Kartenspielthematik gut passt. Dieses mauserte sich in Japan zeitweise zum erfolgreichsten Free-to-Play Game in Japan mit 16 Millionen Spielern. Daraufhin veröffentlichte Cygames eine dazugehörige Anime-Serie. Nun wiederum erscheint mit Champion’s Battle ein neuer Ableger, der auf Figuren aus der Animeserie basiert. Optisch, wie inhaltlich gestaltet sich das ganze Spiel wie ein Anime zum selbst erleben. Angefangen bei den liebevollen Charakteren, dem Overacting der Synchronsprecher, den Kampfanimationen und den typischen Dialogen und Themen.

Anime durch und durch

Das Spiel schafft, scheinbar ohne große Mühe, etwas, was bei anderen Games Stunden dauert: Sympathische Hauptfiguren und eine Umgebung, in der man sich gerne aufhält, die lebendig wirkt. Das liegt im vollen Umfang an den quirligen, authentischen und sehr liebevoll charakterisierten Freunden, welche die Hauptfigur direkt zu Anfang des Spiels kennenlernt. Und wie in vielen Animeserien sind es völlig alltägliche Situationen, die erlebt werden und trotzdem ein großes emotionales Potential bergen. So kann das Vergessen seines Rucksacks und die damit einhergehende Verspätung zum Unterricht im großen Freundschafts- und Vertrauensbeweis münden, wenn ein bislang unbekannter Mitschüler den Lehrer ablenkt, damit man selbst unbemerkt in den Unterrichtsraum schlüpfen kann.

Die alternativen Realitäten, die in Animes so selbstverständlich daherkommen, werden auch im Shadowverse Universum wunderbar integriert. Während in der echten Welt Fans von Fantasy Kartenspielen eher belächelt und als Nerds und Außenseiter angesehen werden, sind sie in dieser Welt allgegenwärtig und Teil einer riesigen popkulturären Bewegung. Sogar auf dem Schulhof stehen ganz selbstverständlich Computer, an denen man sich neue Kartendecks zusammenstellen und einkaufen kann. Und all das ist super stimmig und authentisch dargestellt. Was auch durchaus typisch daherkommt, sind kleinere Logiklöcher hier und da. Man sollte doch meinen, dass bei all der Popularität, der Shadowverse Club an der Schule eine populäre Sache sei. Aber nein, man muss sich durchfragen und den entsprechenden Raum suchen. Und das obwohl die neuen Freunde angeblich schon überall geguckt haben. Diesen Shadowverse Club gilt es jedenfalls auf Vordermann zu bringen, um beim großen Turnier mitmischen zu können und zum Meister zu avancieren. Das erinnert doch arg an ein nicht all zu unbekanntes Taschenmonster Spiel.

Durchblick wird belohnt

Die gesamte Optik des Spiels und auch die Art der Kampfbewegungen erinnern sehr an die neueren Pokémon Spiele, auch wenn der Look insgesamt ein wenig realistischer, wenn auch etwas futuristisch daherkommt. Die Menüs wirken übersichtlich, immer wieder kann man Gespräche durch verschiedene Antwortmöglichkeiten beeinflussen. Und dann startet nach einiger Zeit endlich das erste Tutorial. Es wird einem viel erklärt und auch gesagt welche Karte, wann gelegt werden sollte, aber warum das genauso funktioniert wird nur alt eingesessenen Kartenspielhasen einleuchten. Wobei das Grundprinzip einfach ist. Jeder Spieler hat eine Energiepunktzahl und die gilt es bis auf null zu minimieren. Wer dann noch Punkte hat, gewinnt. Man kann sich aber mit Hilfe der Karten schützen. Dabei gibt es Angriffskarten, Magiekarten, Abwehrkarten und allerhand Spezialkarten, die besondere Effekte mit sich bringen. Und bei fast jeder Aktion blitzt und klingt es. Es addieren sich wild Angriffs- und Abwehrzahlen und dem Neuling wird es schwer fallen zu überblicken, was da und warum es gerade passiert ist. Zum Glück kann man sich, auch nach Beendigung des Tutorials mit Hilfe der zL Taste Tipps geben lassen. Dadurch weiß man zwar schon mal welche Karte jetzt die sinnvollste wäre, der Lernprozess bleibt aber ein langer. Immerhin muss man dem Spiel zugestehen, dass das Lernen entsprechend belohnt wird. Die Kampfanimationen sehen fantastisch aus, motivieren stark und vor allem wenn Beschwörungen ins Spiel kommen, merkt man, dass der Konsolenableger weit mehr zu bieten hat, als sein Mobilephone-Vorgänger. Nach jedem gewonnenen Kampf bekommt man neue Karten und die braucht man um seine Decks zu vervollständigen. Dadurch können wiederum neue Klassen freigespielt werden, die andere Kampfmuster ermöglichen. Den taktischen Möglichkeiten sind hier wirklich keine Grenzen gesetzt. Schön ist, dass man, ganz der mobilen Vorlage entsprechend, im Handheldmodus auch per Touchscreen steuern kann. Das macht bei einem Spiel dieser Art Sinn und geht auch ganz locker von der Hand. Direkt nach Abschluss des Tutorials ploppen dann noch einige weitere Fenster auf, die den Spieler über die verschiedenen Spielmodi informieren. Und auch hier hat man sich nicht lumpen lassen. Multiplayer und Onlinefunktion sind vorhanden, sodass man sich mit Freunden ebenso messen kann.

Präsentation

Das Spiel sieht schon im Handheld Modus wirklich grandios aus und punktet am Fernseher umso mehr. Das ist bei einem Kartenspiel natürlich nur von peripherem Interesse, aber das Auge spielt ja bekanntlich mit. Die Zeichnungen sind von oberster Güte – die Animationen sind flüssig, die Mimik stimmig und die Beschwörungen magischer Wesen können sich absolut sehen lassen. Auch die Synchronisation ist schlichtweg perfekt. Selbstverständlich muss man den Animestyle mögen, aber er ist nicht so übertrieben, wie in manch einem von Bandais „Tales of“ Spielen. Die Stimmen passen immer ideal und bringen richtig Kampfgeist ins Spiel. Das einzige, was im Vergleich weniger begeistert ist die Musik. Die plätschert teilweise vor sich hin und lässt das gewisse Etwas vermissen. Das ist vor allem deshalb schade, weil die Präsentation ansonsten sehr gelungen ist – da fallen Mängel dann paradoxer Weise stärker auf.

Erfreulich auf der anderen Seite ist, dass man, wahrscheinlich auf Grund des großen Erfolgs in Fernost, auch hier in Europa in den Genuss einer Retailfassung des Spiels kommen wird. Das dürfte Fans des jungen Franchises gut gefallen, denn im Regal macht sich das Cover mit seinem tollen Design bestimmt schick.

Fazit

Für Fans des Genres ist Shadowverse: Champion’s Battle bestimmt eine willkommene Alternative zu Blizzard’s Hearthstone und kann auf ganzer Linie überzeugen. Denn zusätzlich zum Kartenspiel erhält man eine Story mit interessanten Charakteren. Neulinge sollten dringend von der ab sofort erhältlichen Demo Gebrauch machen, denn das Spielprinzip ist garantiert nicht jedermanns Sache.

Grafik
8
Sound
8
Gesamt
7

verfasst von „MatEusZ“

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Vielen Dank an die Firma Marvelous Europe für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 10.August.2021 - 20:44 Uhr