Spieletest: Shadow Warriors [Ninja Gaiden] NES

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Weitere Infos

Releasedate:
15. August 1991

unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Genuss für's Auge
Angenehme Steuerung
Super Storyline
Negativ:
Zu schwer

Ein „Ninja“ ? Nun gut, nicht gerade ein seltenes Element bei Games heutzutage. Aber ist Ninja Gaiden was ganz durchschnittliches oder ein Klassiker der Extravaganz?

Eine Storyline bei einem NES-Spiel?

Was alten Nes-Klassikern fehlt, ist oft eine ausgefeilte Story. Heutzutage kann ein Spiel kaum ohne eine vernünftige Hintergrundgeschichte publiziert werden, denn in der modernen Zeit der Games ist eine gute Story ausschlaggebend. Damals war aber eine Story entweder sehr kurz als Text zusammengefasst, in einem Intro eingepackt, oder fehlte ganz.
Ninja Gaiden brachte jedoch eine Story, die den Spieler damals ziemlich fesseln konnte. Alles ist dabei: Ein perfekt einleitender Intro, Cut-Scenes, gute Dialoge mit Bilderreihen und eine Menge an Spannung. Die Handlungskapitel kommen immer vor und nach einem Level und das Beste, man kann die Geschichte an den meisten Stellen überspringen, wenn man sie nicht sehen will. Diese Storyfunktion war für die Zeit ziemlich ausgereift. Man vergleiche nur diesen Plot mit der von Zelda I oder II. Es sind beides zwar klasse Spiele, aber die Story hinkt deutlich nach. Alles in allem ist die Geschichte ein wichtiger Pluspunkt für Ninja Gaiden.

Castlevania oder Ninja Gaiden?

Wer sich in der NES-Szene gut auskennt, wird sofort merken, dass es bei Ninja Gaiden deutliche Parallelen zum Castlevania I gibt. Betrachtet man nur den oberen Bildschirmrand. Praktisch der komplette Balken mit dem Zeitlimit, Energieleiste (Player, Enemy) und sogar die Spezialwaffenanzeige mit der Umrandung sind identisch. Nun kommen ein paar Fragen hinzu: Ist es etwa der gleiche Publisher? Nein! Castlevania ist von Konami und Ninja Gaiden von Tecmo. Die andere Frage wäre, wer hat wen kopiert? Diese Frage ist auch leicht beantwortet.
Ninja Gaiden wurde in Japan 1988 herausgegeben, Castlevania aber schon 1986. Wieso gibt es dann Parallelen? Nun, das weiss ich nicht. Früher gab es noch viele so genannte Rip-Offs, was in etwa Nachmache oder Kopien bei bestimmten Stellen bei Games bedeutet. Deshalb ist es auch kaum verwunderlich, dass es einige Gleichheiten zwischen alten Games hat.
Ebenfalls befinden sich in den Levels oft Gegenstände wie Lampen oder ähnliches, die beim Öffnen durch einen gezielten Hieb ein Item hinterlassen. Wenn das nicht nach diesen Kerzenständern aus dem Schloss Draculas riecht.

Mit Full Speed durch den Level

Neben all den Rip-Offs aus dem Castlevania I Spiel muss man ein Gegenteil sofort als grössten Pluspunkt ans Licht bringen: die Steuerung.
Die Controls sind die besten die das NES-System überhaupt zustande bringen kann. Man ist schnell und die Sprünge sind einfach genial. Die Möglichkeit von Wänden springen zu können und sich auf diese Weise von Wand zu Wand nach oben hinaufzuboxen ist fantastisch. Verglichen mit Castlevania, kann man Simon Belmont nur mit einer 3-beinigen Schildkröte vergleichen. Nun aber genug mit den Vergleichen.
Die gesamte Steuerung habe ich als sehr angenehm und sehr leicht aneignend empfunden. Ansonsten ist es eine klassisches Jump`n Run Knopfbelegung.

Geht’s eigentlich noch schwieriger?

Wer Ninja Gaiden nicht gespielt hat, hat wohl wenig Ahnung, was ein schweres NES-Spiel wirklich ist. Die Härte im Spiel ist wirklich ungeheuerlich. Ohne das Einstudieren der einzelnen Levels hat man auch als langjähriger Retro-Games kaum eine Chance. Viele Schwierigkeiten ergeben sich aus dem Überwinden der Gegner. Sie springen herum, kriechen blitzschnell über den Boden, bombardieren euch mit der kompletten Artillerie in einem sehr kleinen Zeitraum oder Vögel attackieren euch von oben, ohne jegliche Vorwarnung. Obwohl man einmal einen Gegner ausradiert, kommt er schnell wieder von der gleichen Bildschirmseite. Die einzige Möglichkeit ist dabei: Rennt um euer Leben!!! Bei den ersten paar Levels kommt man mit ein wenig Übung noch recht gut durch, was sich aber später dann als praktisch unmöglich erweist. Die nächste Schwierigkeit bringen die Endgegner der einzelnen Levels. Sie sind teilweise zu schwer zu besiegen. Man braucht oft mehrere Versuche, bis man kapiert, wie man den Obermotz bezwingen kann, jedoch belangt es nach so vielen Versuchen, dass man oft schon zu einem Game Over kommt und den ganzen Level erneut durchspielen muss.
Noch eine heikle Lage bergen oft die unfairen Passagen wie z.B. Klippen über die man springen muss und ein Gegner wartet schon auf der anderen Seite um euch das Leben schwer zu machen. Alles in allem gibt die Schwierigkeit eine Art Würze ins Spiel. Jedoch würde ich es hier eher ein Fall des Versalzens nennen.

Genuss für das Auge

Neben den gravierenden Problemen in puncto Schwierigkeit, kann dafür das Auge einen Graphikgenuss im hohen Masse erleben. Vor allem bei den verschiedenen Kapiteln der Story sieht man, wie detailgetreu die Hersteller bei der Graphik zu Werke gegangen sind. Dazu muss man noch sagen, dass die Gegner recht vielfältig und die Bosse kreativ gestaltet sind. Alles in allem kann sich die Gestaltung sehen lassen.

Fazit

Das Spiel zeigt sehr gute Aspekte, vor allem in der Steuerung hat mich das Spiel total überzeugt. Der legendäre Schwierigkeitsgrad ist jedoch nicht für jedermann bestimmt. Ungeduldige Spieler werden wahrscheinlich nicht das ganze Potenzial des Spiels ausschöpfen.

Grafik
9
Sound
7
Gesamt
7

verfasst von „Parapid“

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Letzte Aktualisierung: 13.April.2008 - 17:28 Uhr