Spieletest: Schlag den Star - Das 2. Spiel NSW

Weitere Infos

Releasedate:
30. Oktober 2020

USK 10

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:: Realistischer Grafikstil; Solide Spiel-Performance; Integration der Original-Soundeffekte & -stimmen

Negativ:: Mehrere Spiele als Variationen voneinander; Potential großer Spieleklassiker verschenkt; z.T. Spiele mit sehr geringem Innovationsgrad: z.B. Kopfrechnen; Zeitbegrenzungen hätten sinnvoll implementiert werden können

Vor einiger Zeit erschien bereits die erste TV-Adaption als Videospiel unter anderem auf der Nintendo Switch. Mit nicht wirklich hübschen Designs und einigen Gameplay-Hürden ging das Spiel ins Rennen. Viel von diesem Feedback ist zum Entwickler gedrungen. Ob Schlag den Star – das 2. Spiel nun vieles richtig macht, lest ihr in diesem Test.

Die Challenge ruft

Das Spiel startet ohne großartige Umschweife: Wir bekommen das Schlag-den-Star-Logo präsentiert, die bekannte Musik des Formats ertönt und schon werden wir mit dem Start-Bildschirm begrüßt. Es lässt sich das Spiel direkt starten, Einstellungen wählen oder ins Charaktermenü gehen, wo wir einige Avatare konfigurieren können, was sich aber im Wesentlichen auf Namen und Kleidungsstil beschränkt. Ist dies geschehen, gehen wir in den Spielstart. Hier wählen wir, je nachdem wie viele Leute auf der heimischen Couch sitzen, bis zu 4 Spieler die gegen einander oder im Team antreten können. Sofern wir allein spielen, lassen sich Computergegner auswählen.

Sind die Spieler definiert, gilt es den Spielmodus festzulegen. Entweder wir spielen eine gesamte Show, die sich aus 14 der verfügbaren 20 Spiele zusammensetzt, eine halbe Show, die aus 7 zufälligen Spielen besteht oder ein Best of Three bzw. ein definiertes Spiel direkt.

Was steckt in Schlag den Star – das 2. Spiel?

Für den Test haben wir sowohl Best of Three als auch eine Halbe Show gespielt. Dies hat nicht nur den Eindruck der Spiele gut simuliert, sondern leider auch deren Schwächen aufdecken können. Grundsätzlich werden die 20 verfügbaren Spiele in 10 Quizspiele aufgeteilt, etwa Kopfrechnen, Blamieren oder Kassieren, Wo liegt was? oder Fehlerbilder sowie in 10 Action-Spiele wie Cornhole, Lattlschießen oder Wurf Tic Tac Toe.

Die Spiele sind in den Spielmodi gut durchmischt, im Wesentlichen in ihrer Spielmechanik jedoch recht simpel gehalten. Etwa fokussieren 3 Spiele Geografie, 3 weitere variieren das Spiel Lattlschießen lediglich, indem Ziele definiert oder ein Countdown gesetzt werden. Auf diese Weise fühlt sich der Umfang der Spiele doch deutlich begrenzter an.

Die erwähnte einfache Spielumsetzung zeigt sich etwa wie folgt: Das gesamte Spiel nutzt keinerlei Funktionen der Sensorik der Nintendo Switch. Keine Bewegungssteuerung, keinen Touchscreen, lediglich Controlstick & Pfeiltasten. In den meisten Spielen benötigten wir also nur den linken Stick und die Taste A. Spielen wir zum Beispiel Lochbrett, bei dem es darum geht, als erster eine Kugel über ein Brett von Löchern zu führen, ohne die Kugel zu versenken bevor sie am Ziel ist, benötigen wir ausschließlich den linken Stick zur Durchführung der Aufgabe. Das ist zwar für Einsteiger vielleicht etwas schwierig, für erprobte Spieler jedoch ganz und gar nicht herausfordernd, was sich leider direkt auf den Spielspaß auswirkt. Andere Spiele, die Wurfelemente integrieren, erfordern das rechtzeitige Drücken der A-Taste zur Auswahl der Wurfrichtung und ein zweites Mal zur Bestimmung der Wurfintensität. Das macht schon bedeutend mehr Spaß, weil das richtige Timing gefragt ist, damit wir erfolgreich im Spiel sind. Teilweise hatten wir jedoch den Eindruck, dass die Befehleingabe und -verarbeitung nicht immer fein genug abgestimmt waren, sodass einzelne Spiele durch „Treffungenauigkeiten“ verlängert wurden.

Die Spielqualität

Wie bereits angeklungen ist, variiert die Qualität der Spiele durchaus was die Abwechslung und technische Umsetzung anbelangt. Neben der Hauptkomponente, den Spielen selbst, ist der Sound ein weiterer Punkt. Wir bekommen zwar die originalen Soundeffekte der Spiele-Show von Pro Sieben, sogar die Originalstimme von Elton moderiert durch das Spiel und erklärt die Spiele, jedoch fehlt hier vollkommen die Lippensynchronität. Insofern ist das Spielerlebnis nicht passend authentisch, nachdem man nun auch eine realistischere Grafik-Option gewählt hat. Leider sind auch Erklärungstexte zu klein geraten, gerade im Handheld-Modus ist es nahezu unmöglich, diese zu lesen. Gleiches gilt für Abbildungen in Spielen, die weiter weg sind. Bei Lattlzielschießen muss etwa von 30 auf 0 gespielt werden, um eine Spielrunde zu gewinnen. Hierfür schießt man mit Eisstöckern auf Zahlenscheiben. Diese sind aber so weit weg, dass die Zahlen, sofern nicht gerade in der Zeitlupenansicht gezeigt, nicht erkennbar sind, wodurch das Spiel deutlich länger dauern kann. Ob beabsichtigt oder nicht, es gibt so einiges, was zu einer ähnlichen Spiellänge eines Durchgangs führen kann, wie im Vorbild des Fernsehformats.

Das Spiel wurde am 30.10.2020 mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 39,99€ unter anderem für die Nintendo Switch, die Konsolen und den PC eingeführt. Tatsächlich hat sich der Preis schon jetzt bei etwa 10 Euro weniger eingepegelt. Dieser ist angemessen, wenn man den Umfang betrachtet, jedoch nicht mehr bei Berücksichtigung einzelner Abstriche in der Performance und Umsetzung.

Fazit

Schlag den Star – das 2. Spiel ist nicht nur ein Nachfolger, sondern auch das technisch und optisch bessere Spiel. Die Spiele sind besser ausgestaltet und laufen runder, Sound & realistisches Design sind gut eingebettet. Trotzdem leidet das Spiel unter vertanen Chancen des wirklich hervorragenden Spiele-Repertoires aus der Schlag den Star – Fernsehshow-Variante und mangelhaften Spiel-Mechaniken.

Grafik: 6
Sound: 6
Multiplayer: 6
Gesamt: 6

verfasst von „ Maik“

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