Spieletest: SNK vs. CAPCOM: Card Fighters Clash NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
12. Januar 2022

USK 6 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Beste Version des Spiels
Tolle Kartendesigns
Gutes Gameplay
Negativ:
Veraltet
Mittelmäßiges Tutorial

Spin Offs und Mash Ups gibt es wie Sand am Meer. Interessant wird es, wenn sich beide Kategorien vermischen. SNK und Capcom Figuren waren ja schon des Öfteren in Keilereien verwickelt, aber in einem Kartenspiel würde man diese zunächst nicht verorten. Das alles kombiniert mit Pokémon Grafik in Endneunziger-Handheldoptik ergibt SNK vs. Capcom: Card Fighters Clash. Nicht verrückt genug? Dieses Game erscheint jetzt für eure Nintendo Switch zum Taschengeldpreis von knapp 8€. Ist das Geld gut investiert oder solltet ihr lieber bei den Magic Karten bleiben? Lest den Test und ihr wisst bescheid.

Rip-Off mit eigener Note

Man startet das Spiel und hört sich immer wieder sagen: das kenn ich doch! Zu Beginn wählt man welches Kartenset man spielen möchte: Capcom oder SNK. Früher brauchte man, wie bei Pokémon, das Spiel in beiden Versionen, heute kann man mit verschiedenen Spielständen beide Versionen spielen und auch zwischen ihnen hin und her tauschen. Ein echter Zugewinn also. Die Spielewelt ist ebenso, extrem freundlich formuliert, inspiriert von dem Taschenmonster Game. Und schnell wird klar, dass auch die Story dem Pokémon Trading Card Game folgt. Aus damaliger Sicht eine absolut sinnvolle Entscheidung – dominierte doch das, optisch völlig veraltete, exklusive Gameboy Vorbild die Handheldwelt mit fester Hand. Ist das schlimm? Ganz und gar nicht, denn das zentrale Element des Spiels sind die Karten. Und die machen einiges her. Was in einem echten Fightinggame für den Neo Geo Pocket Color nicht möglich wäre, ist auf relativ starren Karten ein Klacks für die damals sehr starke Taschenkonsole. Die Figuren im Chibi Look sind detailreich, farbenfroh und versprühen sehr viel Charme. Die Umgebungen hauen einen zwar nicht vom Hocker, aber sie überzeugen dennoch durch einige interaktive Elemente sowie ihren thematischen Bezügen zu den beiden Publishergrößen. Wenn man sich beispielsweise in einem Resident Evil Zombiehaus befindet, ist das einfach nur kultig. Die Musik ist zwar altbacken ohne Ende, für Retro Fans aber ein echter Genuss. Das sind wahre Midi Kampf- und Motivationssoundtracks erster Güte. Aber eben nur für Ohren, die das schon vor 20 Jahren gehört haben. Alle anderen werden kaum einen Zugang finden. Aber kommen wir zum wichtigsten Teil eines Trading Card Games.

Die Regeln

Auch bei den Kampfregeln erfindet das SVC: Card Fighters Clash das Rad nicht neu, dennoch wird mit kleinen Mitteln ein komplexes Kampfgeschehen vermittelt, das schnell verstanden, dadurch aber noch lang nicht gemeistert ist. Das mittelmäßige Tutorial hilft leider nur bedingt beim Aufstieg zum Kartenmeister, aber wer sich einlässt und ein bisschen was von Kartenspielen versteht, wird sich schnell zurechtfinden.

Man startet selbstverständlich mit einem relativ schwachen Kartendeck, aber die bekannten und toll gezeichneten Charaktere darauf versüßen einem den Beginn dennoch. Wer schon mal Magic: The Gathering gespielt hat, könnte die ein oder andere Parallele entdecken, aber hier wird die Komplexität doch um einiges runtergeschraubt. Im Wesentlichen hat man drei Kartenslots zur Verfügung, kann pro Runde nur einen Kämpfer losschicken und erst in der kommenden Runde angreifen. Das ist ein spannender Faktor, denn man fragt sich schnell: lieber angreifen oder eine weitere Karte ausspielen? Es gibt nämlich Unterstützungskarten, die von größerem Nutzen sein können als der Weg mit dem Kopf durch die Wand. Man muss vor allem die Lebenspunkte der Charaktere im Auge behalten. Hat Ryu beispielsweise 400 Lebenspunkte, Marco Rossi aber nur 300, gewinnt zwar Ryu, aber er verliert Lebenspunkte in Höhe von Marcos Punkten. Er hat also nur noch 100 über. Somit ist Ryu jetzt der angeschlagene Boxer, der in den Seilen hängt. Mit den erwähnten Hiilfskarten kann man Lebenspunkte erhalten, die der Gegner halbieren oder ähnliches. Besonders kräftig werden Angriffe, wenn sich zwei Kämpfer zusammentun. Schlägt man sich eine Lücke durch die Gegnerische Verteidigung, greift man den Kartenleger selber an und versucht dessen Punkte auf Null zu reduzieren, um so den Sieg zu erlangen. Die Tatsache, dass man immer nur eine Aktion pro Runde ausführen kann, macht die eigenen Entscheidungen so immens wichtig und hält den Nervenkitzel stets hoch, auch wenn es keinerlei echte Kampfanimationen gibt.

Fazit

SNK vs. Capcom Card Fighters Clash hat wenig von seinem damaligen Reiz verloren. Ein gutes Kartenspiel braucht keine gute Grafik. Zumal die jetzt erschienene Ausgabe die beiden alten Versionen vereint und somit echter Fanservice ist. Dass offensichtlich bei anderen Vorbildern abgeguckt wurde, das Tutorial mittelmäßig ausfällt und das Spiel jüngere Gamer garantiert nicht die Bohne interessieren wird, schmälert den Gesamteindruck leider doch erheblich. Für Retro-Kartenspieler ist es definitiv einen Blick wert, während alle anderen sich gerne neueren und besseren Genrevertretern widmen dürfen.

Grafik
6.5
Sound
6.5
Gesamt
6

verfasst von „MatEusZ“

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Vielen Dank an die Firma SNK für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 03.Februar.2022 - 17:59 Uhr