Spieletest: Runaway: The Dream of the Turtle NDS

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Weitere Infos

Releasedate:
30. November 2007

USK 0 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

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Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Tolle Comic-Grafik
Mitreißende Story
Negativ:
Kleinere Umsetzungs-Schludereien

Point & Click - Adventures waren Anfang der Neunziger Jahre der große Hit auf dem PC. Auf Konsolen findet man dieses Genre jedoch seit jeher kaum - Kein Wunder, ist die Steuerung bei diesen Spielen doch traditionell auf extensive Mausbedienung ausgelegt. Mit DS & Wii fällt dieser Stolperstein jedoch weg. Gerade mit dem Stylus des DS lässt sich ein Adventure-Titel zumindest in der Theorie wunderbar bedienen. Trotzdem sind die meisten der bisher erschienenen DS-Adventures eher starres von Bild zu Bild - Geklicke. Sie entsprechend damit mehr den japanischen Adventure-Games, als den traditonellen amerikanischen und europäischen PC-Adventures.
Mit Runaway: The Dream of the Turtle hat Focus Home Interactive nun gewagt, ein aktuelles PC-Adventure nahezu 1:1 für den DS umzusetzen. Das Ergebnis weiß, um es gleich vorweg zu nehmen, durchaus zu überzeugen!

Der Student und die Stripperin

Dream of the Turtle ist bereits der zweite Teil der Runaway - Serie. Schon im ersten Teil, Runaway: A Road Adventure (2002) schlüpfte der Spieler in die Rolle des Physikstudenten Brian Basco. Dieser war gerade auf dem Weg von New York nach Berkeley, als er zufällig auf die attraktive Nachtclub-Tänzerin Gina Timmins traf. Gina war unfreiwillig Zeugin eines Mafiamordes geworden und muss nun vor den Schergen der Cosa Nostra flüchten - und natürlich wird Brian in die ganze Angelegenheit verwickelt. Es beginnt eine Reise quer durch die USA...
Zu Beginn des zweiten Teils sind Gina und Brian ein Paar geworden. Brian hat sein Studium für's Erste an den Nagel gehängt um seine Jugend zu genießen und ist mit Gina zu einem ausgedehnten Urlaub nach Hawaii aufgebrochen. Auf Drängen von Gina beschließen beide den berühmten Wasserfall der Insel Mala zu besichtigen. Dummerweise stürzt das kleine Flugzeug, mit dem die beiden zu der Insel reisen wollten, jedoch ab. Gina kann sich per Fallschirm retten, Brian überlebt im Wrack. Doch wo ist Gina gelandet? Als Brian in den Überresten des Flugzeuges, mitten im Jungle erwacht, beginnt das Spiel... Und sehr bald stellt er fest: Das einstige Ferienparadies ist urplötzlich in der Hand mysteriöser Militärs.

Benutze Spielzeughündchen mit Whiskey - Flasche

Wie es sich für ein klassisches Adventure gehört, steht im Mittelpunkt der Bedienung der Cursor. Mit dem Stylus bewegt Ihr diesen über den Bildschirm, wie am PC mit der Maus. Ein Klick sorgt dafür, dass sich Brian zu dem Ort des Cursors fortbewegt. Auf diese Weise erkundet Ihr die Welt von Runaway.
Auf Wunsch, könnt Ihr den "Gehen-Cursor" zu einem "Benutzen-" oder "Anschauen-" Cursor umwandeln. So ist eine Interaktion mit der Welt möglich. "Benutzen" kann dabei je nach Objekt auch "Sprechen" oder "Aufnehmen" bedeuten.
Auf dem Top-Screen seht ihr Euer Inventar. Gefundene Gegenstände werden dort verstaut und können ebenfalls benutzt und vorallem kombiniert werden.

Mit dem so gegebenen Interaktions-Potential gilt es nicht nur die Story fortzuspinnen, sondern vorallem auch Rätsel zu lösen. Kleines Beispiel gefällig? Gleich nach dem Flugzeugcrash stellt sich Brian ein Affe entgegen, den wir ausschalten müssen. Im Flugzeug findet Ihr eine Flasche Wiskey und kleine, süße Spielzeughündchen. Letztere können mit Wasser befüllt werden (Warum? Erm... findet es selbst heraus...).
Wenn dem Affen das Spielzeughündchen gezeigt wird, scheint er sich vorallem für das Wasser zu interessieren und schlürft dieses sekundenschnell leer. Also - schnell kombiniert- füllen wir das Hündchen anstatt mit Wasser mit hartem Alkohol - und schwupps, ist der Affe betrunken und stellt keine Bedrohung mehr dar!

Die Rätsel in Runaway sind sehr anspruchsvoll und auch für Adventure-Cracks eine Herausforderung. Dies liegt zum einen daran, dass viele Lösungsmöglichkeiten eher abstrus sind, vor allem jedoch an der ungeheuren Flut von Gegenständen, die es zu finden gibt. Gemeinerweise sind darunter auch gänzlich nutzlose Dinge, die Euch verwirren und aufhalten.
Erschwert wird die Rätselei auch durch die DS-Umsetzung. Die Spielumgebung wurde ganz klar für große PC-Bildschirme geschaffen. Kleine Details sind deshalb auf dem DS winzigst klein. Dies haben auch die Designer der DS-Version erkannt und deshalb einen intelligenten Zoom-Modus eingebaut, sowie die Möglichkeit alle interaktiven Elemente auf dem Bildschirm farbig markiert anzuzeigen. Trotz dieser intelligenten Lösung, können auf dem DS Dinge leichter übersehen werden.

Auf dem DS muss "Runaway" Federn lassen

Doch wenn wir schon bei den Eigenheiten der DS-Umsetzung sind: Leider musste auf Grund der Größe der DS-Speicherkarten die Sprachausgabe der PC-Version entfallen. Dafür gibt es aber inhaltlich ziemlich gute Texteinblendungen. Die relativ unspektakuläre Gestaltung des Textes und teilweise merkwürdige Zeichen am Zeilenende ([]) lassen darauf schließen, dass die Entwickler hier etwas unter Zeitdruck standen. Auch die Geschwindigkeit der Textfolgen ist manchmal etwas zu schnell.

Dafür ist die Comic-Grafik von Runaway auch auf dem DS eine echte Augenweide. Die Figuren und Objekte im Spiel sind 3D-Modelle, die jedoch durch Cel-Shading in perfektem Einklang mit den gezeichneten 2D-Hintergründen stehen. Ebenso zu begeistern wissen Soundeffekte und Musik, letztere möchte ich schon fast als einem guten Film-Soundtrack nahekommend bezeichnen.

Fazit

Endlich ein "klassisches" Point & Click - Adventure auf dem DS! Runaway wusste durch seine spannende Story und liebevolle Präsentation bereits auf dem PC zu überzeugen. Die DS-Version ist (mit kleinen Abstrichen) ebenfalls gelungen. Genre-Freunde können bedenkenlos zugreifen.

Grafik
9
Sound
8
Gesamt
8.5

verfasst von „ThE CaPtAiN“

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Vielen Dank an die Firma Koch Media für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 28.Januar.2008 - 12:53 Uhr