Spieletest: Resident Evil: Deadly Silence NDS

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Releasedate:
32. März 2006

USK 18 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: 1 Meinungen

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Resident Evil für den DS
Gute Sprachausgabe
Negativ:
Technik altbacken
Nichts wirklich Neues

Die Resident Evil-Serie ist bis auf wenige Spin-Offs komplett für den GameCube erschienen, wobei Resident Evil 4 gleich auch noch eines der wenigen absoluten Topspiele der aktuellen Generation wurde. Nachdem Capcom also den Würfel versorgt hat, stand ein neues Projekt an: Eine Umsetzung der Serie für den Nintendo DS. Dabei gingen die Entwickler wieder fast ganz an den Anfang zurück und bearbeiteten Teil 1, der bereits vor Ewigkeiten für die PlayStation erschienen ist. Für die GameCube-Umsetzung wurden alle Register gezogen, doch wie viel Mühe wurde in die DS-Version gesteckt?

Rhetorische Frage an Zombies: "Möchten Sie ihr Steak blutig?"

Direkt nach dem Einschalten wird klar, dass man die Möglichkeit hat, das Original zu spielen, dass sich praktisch nicht von der PSX-Version unterscheidet. Für dieses Review soll aber der Rebirth-Modus im Fokus stehen, denn er enthält nicht nur einige DS-spezifische Features, sondern auch neue Rätsel. Wer Resident Evil nicht kennt, wird sich sofort an der mittlerweile wirklich überholten Steuerung stören – wie eh und je laufen die Figuren etwas holprig durch das alte Herrenhaus, immer auf der Flucht vor Zombies, Hunden und anderem Getier. Dabei laufen gerade Anfänger gerne mal gegen Wände und werden so leichte Beute für die herannahenden Gegner. Auch die starre Kamera ist seit Resident Evil 4 eher ungewohnt. Die Kameraeinstellungen machen allerdings filmische Anleihen und sorgen ab und an für geniale Perspektiven. Das die Übersicht dann und wann darunter leidet, wissen wir seit nunmehr zehn Jahren. Die genannten Kritikpunkte fallen kaum mehr auf, wenn man, wie ich, die meisten Teile gespielt hat, und sich erfolgreich damit arrangieren konnte. Trotzdem sollten in Zukunft auch Remakes stärker angepasst werden.

Schnappi, der kleine Zombie

Glücklicherweise hat sich aber auch einiges geändert, denn der DS hat nicht umsonst zwei Bildschirme, Touchscreen und Mikrofon. So wird permanent die Karte des alten Hauses angezeigt, was sehr hilfreich ist und lästiges Aufrufen des Menüs somit entfällt – auch der Gesundheitszustand von Chris oder Jill wird farblich wiedergegeben. Im Rebirth-Modus hat man zudem die Möglichkeit Messerkämpfe via Stylus auszutragen. Hier wird das Spiel wesentlich action-betonter, als im Original-Zustand. Sobald man mit dem Messer kämpft, wechselt die Kamera auch in eine neue Ego-Perspektive, so dass man bequem mit dem Stylus schlitzen kann. Für diese Idee dürfte der vierte Teil Pate gestanden haben, der ja auch mehr Action- als Survival-Spiel ist. Um dem schnelleren Gameplay Rechnung zu tragen, gibt es aber auch die Möglichkeit mehr Munition und Farbbänder aufzunehmen.

Die Rätsel der Resident Evil-Reihe hatten schon immer den Ruf zu den härtesten Nüssen zu zählen, die ein Videospiel zu bieten hat – zumindest wenn man betrunken ist und mit verbundenen Augen spielen muss. Ganz so ist es beim DS nicht, da neben neuen Rätseln auch kleine Geschicklichkeitsaufgaben erspielt werden können, die wirklich Spaß machen. Trotzdem werden Veteranen nicht allzu lange mit dem Spiel beschäftigt sein, denn neue Abschnitte sucht man vergebens. Wenigstens eine Multiplayer-Modus wurde integriert, bei dem man entweder Jagd auf Monster macht, oder gemeinsam aus dem Herrenhaus entkommen muss. Die Motivation hält sich aber stark in Grenzen, da die Mitspieler auf dem eigenen DS nur als Sterne erscheinen und so einfach kein richtiges Feeling aufkommen mag.

Technik, die schockt

Grafisch hat sich zwar seit der PSX-Fassung nichts getan, aber der kleine Bildschirm des DS lässt die angestaubte Engine nochmal richtig gut aussehen. Natürlich muss man die Erwartungen herunterschrauben, aber dies war auch bei Resident Evil 2 der Fall, wenn man vorher das Remake von Teil eins auf dem GameCube gespielt hatte. Die Animationen hätten weicher sein können, aber das stimmungsvolle alte Haus weiß durch viele kleine Details zu gefallen. Die Videosequenzen sind in guter Qualität enthalten und für Zocker der ersten Stunde ein willkommenes Wiedersehen.

Musikalisch lässt sich nicht viel sagen, da Musik eher selten zum Einsatz kommt. Dies liegt daran, dass sich die Atmosphäre besser entfaltet, wenn man durch dunkle Korridore schleicht und hinter jeder Fenster ein Gegner lauern könnte. Die Soundeffekte hingegen ziehen sich durch das gesamte Spiel und wissen zu überzeugen. Auch die englische Sprachausgabe macht Spaß auf dem DS.

Fazit

Wer etwas für Resident Evil übrig hat und über nicht zeitgemäße Technik hinwegsehen kann, erlebt mit Deadly Silence den Charme der ersten Stunde, als eine Kult-Serie nur ein normales Spiel war, das sich erst profilieren musste. Die DS-Neuerungen rechtfertigen aber den Kauf nur bedingt, denn ein neues Spielerlebnis wird nicht geboten.

Grafik
7
Sound
7
Multiplayer
7
Gesamt
7

verfasst von „Shiek Katzenwald“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 23.Mai.2006 - 17:44 Uhr