Spieletest: Red Wings - American Aces NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
17. März 2022

USK 12 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Launiger Arcade-Spaß
Knalliger Sound
Schöne Comicgrafik
Negativ:
Auf Dauer etwas eintönig
Mehr Gadgets hätten gut getan

In Anbetracht aktueller politischer Entwicklungen fühlt sich ein Kriegsspiel zu testen zunächst seltsam an, aber zum Glück macht es einem Red Wings – American Wings mit seinem arcadelastigen Comiclook einfach, denn Gewalt und Aggression geben sich einem tollen Spielgefühl und einer klassischen Highscorejagd geschlagen und es siegt die gute Laune. Aber reicht das für ein vollends gutes Game oder folgt die Bruchlandung? Lest den Test zu Red Wings für die Nintendo Switch gleich hier auf Nintendofans.de.

1. Weltkrieg in der Luft auf Crack

Wir befinden uns mitten im 1. Weltkrieg und die Flieger stehen kaum still, denn der Rote Baron treibt sein Unwesen und muss gestoppt werden. Zum Glück gibt es da aber noch ein paar fesche Soldaten, denen der Nervenkitzel und das Abenteuer im Blut steckt, so dass sie sich in ihre Maschinen schwingen und den Deutschen zeigen wo der Hammer hängt. Diese wenig originelle und zudem reichlich verklärende Erzählung wird untermalt durch Celshading-Optik á la Tales from the Borderlands und einem sehr lässigen Soundtrack. Schnell wird dem geneigten Spieler klar, dass es den Entwicklern nicht um eine düstere, gar kriegskritische Auseinandersetzung mit der Geschichte, sondern viel mehr um eine launige Ballerei hoch über der Erde geht. Sollten diesbzüglich noch Zweifel bestehen, wischt das Tutorial diese endgültig weg. Die Steuerung des Doppeldeckers geht dermaßen einfach von der Hand, dass Flight-Simulatorfreunde verächtlich schnauben, Freunde des Arcadegenusses jedoch frohlocken werden. Die Maschinenpistole an Bord ist angenehm effektiv und durch die starke Aim-Hilfe auch erstaunlich treffsicher. Wem das nicht reicht kann mit den vier Tasten (A, B, X, Y) noch weitere wunderliche Attacken zünden. Begonnen mit der noch wenig überraschenden Option befreundete Flieger auf entgegenkommende Widersacher mit hundert prozentiger Trefferquote anzusetzen. Spannender wird es dann bei der Fassrolle, die selbstverständlich hervorragend geeignet ist, um fremden Geschossen auszuweichen, aber ihre volle Wirkung erst beim gezielten Zusammenprall mit dem Feind entfaltet. Richtig gelesen: Wer Gegner mit einer Fassrolle erwischt hat einen One-Hit-Kill zu erwarten, aber Vorsicht – die anderen können das auch! Und weil das noch nicht rasant genug ist, steigert sich eure Punktzahl mit Comboserien. Interessant ist auch der Finishing Move, den man angeschlagenen Gegnern nach einer Aufladephase verpassen kann. Der Pilot zückt seine Pistole und erschießt den Todgeweihten, woraufhin seine Maschine – selbstverständlich – explodiert. Da fällt doch die Möglichkeit einen U-Turn per Knopfdruck auszuführen fast schon konservativ aus oder?

Pimp my flight

Für erfolgreich absolvierte Missionen kann man bis zu drei Sterne einheimsen. Diese kann man im Fähigkeitenbaum investieren, wodurch die Spezialattacken schneller wieder einsatzbereit sind, der Tank länger voll ist und das Flugzeug schneller oder robuster wird. Während das Spiel an sich nicht besonders schwer ist, kann das Erlangen der begehrten Sterne schon einiges an Aufwand bedeuten. Muss beispielsweise eine bestimmte Zeit erreicht werden, können die Highscores mitunter ganz knackig sein. In einer reinen Fliegemission, wo es darum geht mit wenig Treibstoff immer wieder Ringe zu durchfliegen, um einen kleinen Tankschub zu erhalten, reicht es nicht aus mit voller Geschwindigkeit von einem Ring zum anderen zu fliegen. Wer drei Sterne sehen will muss die Lüfte beherrschen wie kein anderer. Dadurch hat man aber auch nicht das Gefühl die durchraus mächtigen Power-Ups geschenkt zu bekommen.

Sound- und Grafikperle

Für ein so „kleines“ Spiel macht der Sound echt was her. Da wummert, kracht und rattert alles genauso, wie man es sich immer vorgestellt hat und vielleicht sogar noch ein bisschen mehr. Die rockigen Tunes unterstützen das alles noch weiter. Zusammen mit dem Comiclook ergibt sich durchaus ein Aspekt, den man einem eher schwach budgetierten Titel kaum zutrauen würde. Da die Spielgrafik aufs wesentliche reduziert ist, macht das Game vor allem im Handheldmodus viel Spaß, denn hier performt alles ähnlich wie am großen Bildschirm. Vor allem, wenn ein zweiter Spieler auf der Couch dazu kommt und einem unter die Flügel greift, macht das ganze echt Laune. Leider war es uns zum Testzeitpunkt nicht möglich die Onlinefunktionen zu nutzen, aber es ist davon auszugehen, dass das Fluggemetzel mit Spielern aus aller Welt nochmal eine neue Ebene reinbringen dürfte.

Immer mehr vom Gleichen

Während das Spiel in den ersten Stunden so richtig Laune macht und ein echtes Suchtpotenzial andeuten lässt, dämmert einem mit der Zeit, dass das meiste Pulver schon verschossen sein könnte. Zwar bietet einem „die Story“ die Möglichkeit für beide Seiten zu kämpfen, dies macht sich aber im Spielgefühl kaum bis gar nicht bemerkbar. Es geht immer wieder darum entweder alle Gegner wegzurammen oder zu bomben, bestimmte Zeppeline zu erwischen oder auch zu beschützen oder eben die zuvor beschriebenen Flugmissionen zu absolvieren. Auch die immer mal wieder auftauchenden neuen Gegnertypen bringen zwar ein wenig Abwechslung, aber taktische Finessen sucht man doch eher mit der Lupe. Besonders schade ist, dass die Spezialattacken nicht geändert werden können. So wären neue, noch absurdere Finisher ein echter Anreiz weitere Sterne zu sammeln. Da wurde Potenzial sinnlos verschenkt. Dazu muss man aber sagen, dass das Spiel mit seinen zehn bis zwölf Euro auch nicht viel mehr als das verspricht. Launiger Arcadespaß, ohne viel Tiefgang, damit aber mit ganz viel Action für Zwischendurch.

Fazit

Red Wings – American Aces ist ein launiger Arcade-Flugzeug-Weltkrieg-Kracher. Für einen schmalen Taler bekommt man einiges an Action geboten, auch wenn es an der nötigen Abwechslung mangelt. Wer eine echte Flugsimulation erwartet sollte die Finger davon lassen, wer hingegen auf Celshading-Comicgrafik mit witzig übertriebenen Fluggefechten steht, darf gerne mitfliegen.

Grafik
8
Sound
9
Multiplayer
7
Gesamt
7

verfasst von „MatEusZ“

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Vielen Dank an die Firma All in! Games für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 31.März.2022 - 14:46 Uhr