Durchschnittliche Rennkost, die auf Grund des schnell beendeten Story-Modus nur für Highscore-Jäger oder Pac-Man-Fans besonders interessant ist.
Spieletest: R: Racing NGC
Weitere Infos
Releasedate:32. April 2004



Anzahl der Spieler: 1-2
Leser-Meinungen: Noch keine
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Specials: Pac-Man VS auf BonusDisc gratis dazu!
Plus / Minus
- Positiv:
- viele Extras freizuspielen
- Highscore-Fun
- Negativ:
- Gameplay durchwachsen
- veraltete Grafik
Schon beim reinen Hören des Namens Ridge Racer rennen viele Fans ohne zurück zu schauen aus der Haustür, springen in ihre Autos und brettern los. Nicht verwunderlich also, dass viele bei Namcos Ankündigung des Rennspiels R:Racing ihre Autoschlüssel mit den Händen schon fest umklammerten. Gerade bei diesen Spielern dürfte allerdings schon bei den ersten HandsOn-Berichten Ernüchterung einhergefahren sein. R:Racing ist KEIN Ridge Racer, und sollte es auch nie werden. Ihr wollt durch Kurven driften? Könnt ihr, aber nur nachdem ihr dem Bremspedal einen gehörigen Stoß verpasst habt. Arcade-Fans, legt die Schlüssel erst mal wieder auf den Tisch…
Mit ihrem neuen Titel will Namco andere Wege gehen. In den Fußstapfen von Gran Turismo widmen sie sich dieses Mal eher der Simulation als dem Arcade-Racing. Da auch die Ridge Racer-Serie grafisch gesehen sehr realistisch gehalten wird, macht sich diese Änderung grundsätzlich im Handling der Fahrzeuge bemerkbar. Zwar wird nicht jede Kurve direkt zu eurem Erzfeind, wie man es von mancher Rennsimulation gewöhnt ist, ins Schlittern kommt ihr aber schneller als ihr denkt. Um das möglichst zu vermeiden wird euch die Möglichkeit gegeben bei eurem Fahrzeug z.B. die Federung oder die Bremsbalance nach Belieben zu justieren. Jede Feinabstimmung bringt ihre Vorteile und Nachteile mit sich, wenn auch nur in begrenztem Maße. Doch auch bei der besten Einstellung dürft ihr das Bremsen nicht komplett vergessen…
Auch wenn sich mit einer eher realistischen Steuerung das Driften schwieriger gestaltet, bekommt ihr trotzdem dafür Punkte gutgeschrieben. Bei Rallye-Fahrten geradezu unumgänglich, werdet ihr bei Straßenrennen oft durch Punktegier ins Schliddern gebracht.
Zu schade, dass Belohnungspunkte zum Freischalten neuer Level und Autos notwendig sind.
Warum rede ich nur über das Kurvenverhalten? Eigentlich liegt alles in euren Händen! Gegnern muss kein besonders hoher Grad an Beachtung geschenkt werden. Man muss sie lediglich überholen. Das geschieht entweder an übersichtlichen Streckenpassagen mit blankem Vorbeifahren, oder aber durch Bedrängnis. Fahrt ihr euren Gegnern längere Zeit dicht auf, füllt sich eine Stressanzeige. Bei voller Ladung könnt ihr davon ausgehen, dass der nervöse Fahrer vor euch aus der nächsten Kurve geworfen wird. Simpel, aber genial!
Solltet ihr dennoch nicht als erster die Ziellinie passieren, müsst ihr den Grund am vorderen Ende des Controllerkabels suchen. „Dank“ mittelprächtiger KI müsst ihr nur selten eure Position bei Überholmanövern verteidigen.
Unfälle werdet ihr wohl trotzdem genügend bauen. Zumal mit den wenigen beiden Kameraperspektiven (direkt hinter dem Fahrzeug und eine Kamera, die an der Front montiert ist) nicht gerade Übersicht geboten wird. Schlimm? Nein, denn es gibt kein Schadensmodell. So könnt ihr den Boliden weder eure schlechte Fahrweise ansehen, noch im Fahrverhalten spüren.
Besonders interessant sind die Kommentare eurer Box oder Kontrahenten. Allein gesehen wirken sie sehr gut und informativ. Im Spielverlauf merkt man jedoch, dass die Auswahl eher zufällig ist. Komplimente aus der Box bedeuten nicht zwangsläufig, dass ihr wirklich gut fahrt. Und spätestens wenn ihr zum fünften Mal hört, wie ein längst abgehängter Fahrer droht, dass er euch in der nächsten Runde überholen wird, obwohl ihr bereits in der Finalrunde seid, werdet ihr damit aufhören die Kommentare wahrzunehmen.
Insgesamt wirkt das Gameplay unausgegoren. Eine Mischung aus Simulation und Arcade ist zwar eine gute Idee, aber bei R:Racing leider nichts Halbes und nichts Ganzes.
Kernstück des Spiels soll wohl die Rennkarriere sein. Hier legt ihr euch als Ex-Krankenwagenfahrerin Rena Hayami den Gurt um. Entdeckt bei einer Einsatzfahrt stellt sie ihr Können nun am Steuer für die Rennorganisation G.V.I. unter Beweis. Im Grunde bedeutet das, dass ihr über 14 Kapitel hin normale Einzelrennen bestreitet und anschließend immer mit einem sehr kurzen, nichts-sagenden Video belohnt werdet. Wenn es für diesen Modus nicht die meisten Belohnungspunkte gäbe, könnte man sofort zum Arcade-Modus wechseln. Dieser ist im Grunde nichts anderes als die Rennkarriere ohne sinnlose Zwischensequenzen.
Weitaus mehr Zeit werdet ihr wohl im Challenge-Modus verbringen. Hier warten kleine Aufgaben wie komplette Turniere auf die Highscore-Jäger unter euch, und das in hoher Anzahl. Kurze Sprints mit anschließendem Abbremsen im engbeschränktem Bereich sind ebenso gefragt wie die oberste Position auf dem Treppchen für die 14 vorhandenen Strecken, Belohnungen in Form von Belohnungspunkten oder neuen Wagen inklusive. Das große Medaillen-Sammeln kann beginnen!
Darüber hinaus wartet der obligatorische Zeitfahren- und ein Duell-Modus auf ausgiebige Nutzung eurerseits. Rennen gegen die Zeit absolviert ihr jedoch schon zu Genüge im Challenge-Modus, und auf Grund des Fehlens einer Vier-Spieler-Unterstützung und computergesteuerter Gegner auf den Strecken verliert das Duellieren auch schnell an Attraktivität.
Ihr seid von den Bildschirmfotos begeistert? Die Screenshots werden der Grafik nicht gerecht! Leider… Um es in wenigen Worten auszudrücken: Recht schön modellierte Rennwagen fahren mit 60bps durch schlecht texturierte Strecken. Beim Durchfahren der eckigen Kurven jubeln euch Bitmap-Zuschauer von den Tribünen entgegen, die ihr durch das ständige Kantenflimmern kaum sehen könnt. Kurz gesagt: teilweise modern, großteils veraltet. Und wenn etwas nicht wie aus einem Guss wirkt, sind es meistens die schlechten Eigenschaften die Beachtung finden.
Nach einem stylischen Intro und dem Namco-typischen gelungenen Menüdesign erwartet man mehr… Auch beim Anblick der Titel aus der Ridge Racer-Reihe sieht man, dass Namco bessere Arbeit leisten kann.
Beim Sound sieht es ähnlich aus. In Dolby Surround Pro Logic II dröhnen euch sowohl gute, als auch schlechte Lieder um die Ohren. Sicherlich ist das Geschmackssache. Aber ich nehme mir das Recht zu behaupten, dass man objektiv sagen kann, ob Musikstücke zu einem Rennspiel passen oder eben nicht. Man muss nur tolerant genug sein, um auch Musikarten, die man nicht im eigenen CD-Ständer findet, eine Chance zu geben. Und obwohl die Songs von R:Racing mehr oder weniger zu meinem Geschmack zählen, passt nicht jedes Lied zum Soundtrack eines solchen Spiels. Ihr werdet jedoch die Lautstärke komplett runterdrehen müssen.
Um den Verkauf des Spiels ein wenig anzuheizen, hat Namco eine BonusDisc rund um einen der wohl bekanntesten Videospielhelden aller Zeiten produziert: Pac-Man VS ist eine Vierspielervariante des alten Klassikers. Schon allein dieser Zusatz macht R:Racing sicherlich für viele dort draußen interessant. Ob die eigentlich kostenlose Disc aber wirklich das hält, was man erwartet, könnt ihr in unserem Test zum Spiel nachlesen.
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Vielen Dank an die Firma ElectronicArts für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 17.April.2004 - 10:39 Uhr