Spieletest: Puzzle League DS NDS
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Releasedate:29. Juni 2007



Anzahl der Spieler: 1-4
Leser-Meinungen: Noch keine
Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- süchtig machendes Spielprinzip
- makellose Steuerung
- viele Modi, viele Levels
- WiFi-fähig
- Negativ:
- kaum Neuerungen
- grafisch (natürlich) unspektakulär
Sieht man sich die Vertreter des Genres „Puzzle“ etwas genauer an, so findet man zwar gewiss auch originelle Schöpfungen, aber allem voran unzählige Vertreter weniger Serien: Tetris ist hier natürlich der absolute Klassiker und existiert in sehr vielen Varianten und Geschmacksrichtungen, aber auch Bust-A-Move (aka Puzzle Bobble) und Puyo Puyo zählen zu den Dauerbrennern. Auch schon des Öfteren gesehen haben wir Panel de Pon/Tetris Attack/Puzzle League, welches wir hierzulande schon als Yoshi's Island-Variation (Tetris Attack für SNES und GB), Pokémon-Variante (Pokémon Puzzle League für N64, auch ein GBC-Port existierte) und „pur“ (u.a. Dr.Mario & Puzzle League, GBA) spielen durften – außer der grafischen Gestaltung und der unterschiedlichen Modi-Vielfalt waren die Unterschiede zwischen jenen Titeln aber nur marginal. Jetzt steht die DS-Variante in den Kaufhäusern – mal was Neues oder wieder mal das alte Lied?
Tetris Attack!
Um für alle Neulinge kurz das Grundprinzip zu erläutern: Auch wenn eine frühere Version den Namen „Tetris Attack“ trug, haben wir hier gewiss keinen einfallslosen Tetris-Klon vor uns; das Spielgefühl ist gänzlich anders (wenn man dies will, kann man es eher noch mit dem Klassiker Yoshi's Cookie vergleichen. Folgendes ist zu tun: Ein Stapel von mit verschiedenen Symbolen (Punkte verschiedener Größe, Farbe und Anzahl; z.T. kann deren Design auch stark verändert werden) versehenen Blöcken wächst langsam (bzw. in höheren Levels auch schneller) aber sicher von unten nach oben und eure Aufgabe ist – unschwer zu erraten – jene Objekte verschwinden zu lassen. Dies lässt sich anstellen, indem mindestens drei Würfel der gleichen Art waagrecht oder senkrecht miteinander in Berührung kommen; die Schwierigkeit – oder besser gesagt das Charakteristikum – dieser Sache ist jedoch, dass ihr immer nur zwei waagrecht nebeneinander liegende Blöcke tauschen könnt (deshalb steuert ihr auch eine Art „Doppel-Cursor“). Und das ist eigentlich auch schon die – völlig ausreichende – Grundidee: Natürlich bleibt es nicht beim simplen Hin- und Herschieben; bald giert es den Spieler danach, mehr als drei Blöcke aneinander zu binden (Kette) oder es so anzustellen, dass die Explosion von einer Gruppe an Objekten ausreicht, um automatisch (also ohne sein Zutun) eine weitere Gruppe vom Bildschirm zu verbannen (Kettenreaktion) – hier ist es freilich Pflicht, um die Ecke zu denken. Es kann auch vorkommen, dass metallene Hindernisse (die so genannten “Blocker”) vom Himmel fallen und auf dem Stapel landen – dieser Bedrohung (schließlich bedeutet ein an den oberen Bildschirmrand stoßender Stapel „Game Over“!) kann nur beigekommen werden, wenn sich benachbarte Blöcke auflösen. So, das war nun eigentlich alles, was es zum Spielprinzip zu sagen gibt; auf jeden Fall verdient es die „Einfach, aber genial“-Plakette, da es den Spieler wirklich in Anspruch nehmen kann, sodass er nur noch daran denkt, wie er mehr und bessere Kettenreaktionen erzielen kann. Ich kann mich auf jeden Fall lebhaft an den Sommer 2002 erinnern, in dem ich ständig Pokémon Puzzle League spielte – sah ich damals eine Mauer an, wurden die Steine vor meinem geistigen Auge sofort zu Puzzle League-Steinchen, rutschten hin und her, rückten von unten nach oben nach und lösten sich auf.
Anno 2007
Aber um jene Pokémon-Version soll es jetzt ja gar nicht gehen, sondern vielmehr um Puzzle League DS - die Frage also: Gibt es hier Neuerungen? Schauen wir doch mal: Sofort ins Auge sticht auf jeden Fall, dass der Titel nun auch komplett per Stylus gespielt werden kann – wird gleich mal ausprobiert und siehe da, es funktioniert wunderbar. Einfach einen Block antippen und ihn nach links oder rechts ziehen – komfortabler geht es kaum; nun ist es völlig egal, wo sich der Cursor gerade befindet: Ist er etwa links unten und ihr merkt gerade, dass rechts oben wohl ein Objekt verschoben werden sollte, müsst ihr ihn nicht nach oben bewegen, sondern einfach den besagten Würfel antippen – sofort ist auch der Cursor an dieser Stelle. Keine Kritik hier; jene wäre nur angebracht, wenn dieses neue System es Veteranen verunmöglichen würde, auf ihre liebgewonnenen Old-School-Kontrollen zurückzugreifen. Aber dies funktioniert ebenfalls – Steuerkreuz zum Bewegen des Cursors, ein Button zum Tauschen der benachbarten Blöcke und eine andere Taste zum Erhöhen der Wachstumsgeschwindigkeit des Stapels (hilfreich z.B., wenn man in kurzer Zeit möglichst viele Blöcke löschen will; natürlich weniger sinnvoll, wenn überhaupt kein Platz für weitere Objekte mehr da ist) – mehr braucht es gar nicht (letztgenannte Funktion wird mittels der Stylus-Steuerung ausgelöst, indem man auf ein bestimmtes Feld am Screen tippt). Der Default-Mode ist übrigens, dass das Geschehen an den DS-Screens im Hochformat dargestellt wird; hier muss also der DS, wie etwa zuvor schon bei Dr. Kawashima's Gehirnjogging oder Hotel Dusk geschehen, wie ein Buch gehalten werden. Klar aber, dass es bei dieser Haltung nur sehr unkomfortabel möglich ist, auf die traditionelle Art und Weise zu spielen – wer bei Steuerkreuz und Buttons bleiben will, der kann aber ganz einfach im Options-Menü auf die traditionelle Darstellung umschalten. Ach ja, und was noch ganz praktisch ist: Es muss nie explizit zwischen den beiden Steuerungs-Varianten gewechselt werden; wer will, kann sogar im laufenden Spiel den Stylus aus der Hand sund selbige an die Buttons legen.