Spieletest: ProtoCorgi NSW

Screenshot Screenshot Screenshot

Weitere Infos

Releasedate:
15. Juni 2023

USK 6 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Viel Gutes, für wenig Geld
Super cute!
Tolle Grafik, toller Sound
Negativ:
Seltsame Kollisionsabfrage
Kann fordernd werden
Kein 2-Spieler Modus

Da denkt man schon so ziemlich alles gesehen zu haben und dann kommt ProtoCorgi. Ein schwerbewaffneter, todessüßer und natürlich fliegender Hund, der im Weltall für Recht und Ordnung sorgt. Einer ernstgemeinten Plausibilitätsprüfung würde dieses Konzept keinesfalls standhalten, aber PLAION präsentiert hier unglaublich guten Content für unglaublich wenig Geld und die Rechnung geht am Ende auf. Mit einigen Abstrichen, die euch in dem nun folgenden Test erläutert werden sollen!

So cute!

Es gibt so viele Shoot’m’Ups. Unendlich viele. So unendlich wie das Weltall selbst möchte man meinen. So unendlich viele, dass es im Genre selbst einige Untergenres gibt, wie Bullethell, Run’n’Gun, Horizontal-Scroller, Vertical-Scroller und eben auch dem Cute’m’Up. Einer der ersten großen Vertreter letzterer Kategorie ist Parodius, in dem bekannte Elemente des Shoot’m’Up-Genres und insbesondere des Spiels Gradius derart niedlich aufbereitet wurden, dass man tatsächlich Hemmungen entwickeln konnte, wenn es um die Vernichtung der zuckersüßen Gestalten geht. In eine ähnliche Kerbe schlägt ProtoCorgi, denn eine niedlichere Weltraum-Massenvernichtungswaffe hat man noch nicht gesehen.

Und was für ein treuer, kleiner Racker unser Bullet doch ist. Kaum wird seine Besitzerin von fiesen Aliens entführt, macht er sich auf den Weg sie zu retten. Ganz wie sich das für einen treuen Vierbeiner gehört. Dabei kann er unterwegs allerlei Power-Ups einsammeln, so dass es zu immer heftigeren Explosions-Gewittern auf dem Bildschirm kommt. Garniert wird das alles mit Karotten, deren Einsammeln den Highscore in die Höhe treiben soll. Der Bildschirm ist bisweilen ganz schön voll gepackt und eine insgesamt bessere Einführung ins Power-Up-System hätte bestimmt nicht geschadet. So ist man zwar permanent am Sammeln und man weiß sich auch stets sicher zu verteidigen, aber was genau welches Item zum besagten Zeitpunkt auslösen wird, ist manchmal schwer zu erahnen. Ganz davon abgesehen, dass man auf Grund vom taktischen Stellungsspiel viele Items eher aus Versehen einsammelt.

Gar nicht mal so einfach!

Es gibt verschiedene Schwierigkeitsgrade zur Auswahl und das ist auch gut so. Selbst auf dem einfachsten Niveau wird man den Abspann garantiert nicht beim ersten Durchlauf erblicken. Das ist für Genre-Fans nichts Neues, denn der bockschwere Schwierigkeitsgrad ist diesen Spielen stets inhärent. Was bei ProtoCorgi allerdings erschwerend hinzukommt, ist die seltsame Hitbox. Möchte man beispielsweise Items einsammeln, muss der Körper des Hundes damit in Berührung kommen. Es reicht nicht die Schnauze oder gar der Kopf. Das ist in sofern irritierend, als dass der Kopf recht groß ist – immer wieder wird man denken etwas erwischt zu haben, nur um dann leer auszugehen. Ähnlich sieht das mit der Kollisionsabfrage bei der oberen und unteren Bildschirmbegrenzung aus. Man wird im Laufe des Spiels dazu neigen, beiden gar nicht erst zu Nahe zu kommen, denn es ist etwas frickelig auszumachen, wann der Bildschirmtod erfolgt und wann nicht.

Jüngere Gamer werden es zudem nicht mehr gewohnt sein, nach dem vollständigen Ableben des Hundes das gesamte Abenteuer wiederholen zu müssen. Immerhin bekommt man schnell Goodies freigeschaltet, die einem mehr Leben oder auch Versuche gönnen, sodass es eigentlich mit jedem Spieldurchlauf einfacher wird. Das motiviert und hält den Hund am laufen oder wohl eher fliegen.

Schön, schön!

Es ist eigentlich unglaublich, was man bei ProtoCorgi alles für seinen sehr schmalen Taler bekommt. Die Pixeloptik hat man bei teureren Spielen schon schlechter gesehen und es ist immer wieder eine Freude fürs Auge, wenn man die Licht-, Blitz- und Explosionseffekte in Pixelform beobachten darf. Auch das Charakterdesign ist sehr liebevoll und weiß mit seinem Cuteness-Faktor zu bestechen. Musikalisch hat man sich auch nicht lumpen lassen. Sicherlich sind es nicht die allergrößten Kompositionen, die man hier erwarten darf, aber dennoch ist es gehobenere Genrekost. Leicht angejazzte Elektrotunes, bei denen die Finger des Keyboarders ordentlich heiß gelaufen sein dürften, pfeifen dem Spieler durchgängig, treibend um die Ohren. Optik und Sound machen das Spiel echt zu einem besonderen Erlebnis.

Gerade in Anbetracht des schmalen Budgets erstaunt vor allem der Level-Creator. Hier kann man seine eigenen ProtoCorgi Levels designen, ähnlich dem Mario Maker. Je weiter man im Spiel vorangeschritten ist, umso mehr Bauteile hat man zur Verfügung und kann so Bosse, Musikstücke, Hindernisse und vieles mehr bestimmen. Wie eigentlich alles im Spiel, beginnend beim eigenen Fortschritt und Highscore, können auch diese Level online geteilt werden.

Ein Zwei-Spieler-Modus wäre noch das Sahnehäubchen auf der Content-Torte gewesen, da sich dieser im Genre bereits als Standard etabliert hat. Nichtsdestotrotz waren wir beim Testen stets überrascht wie viel Spaß bei einem so geringen Budget möglich zu sein scheint.

Fazit

ProtoCorgi bietet viel Spaß für wenig Geld! Die supersüße Grafik, rund um einen angriffslustigen Knuddel-Corgi, der treibende Sound und die fordernden Level wissen Shoot’m’Up Fans sicher zu gefallen und machen das Spiel zu einer echten Indie-Perle. Die seltsam gestalteten Hitboxen, gelegentliche Ruckler und die zu Anfang fehlenden Continues könnten Neueinsteiger etwas abschrecken. Auf der anderen Seite ist der Level-Creator Modus wieder ein richtiger Hingucker. Bei 6,99€ kann eigentlich jeder mal einen Blick riskieren.

Grafik
8
Sound
8
Gesamt
8

verfasst von „MatEusZ“

Diesen Artikel teilen:

Vielen Dank an die Firma PLAION für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 09.Juli.2023 - 11:44 Uhr