Spieletest: Prince of Persia: The Lost Crown NSW
Weitere Infos
Releasedate:18. Januar 2024
Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus
Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- deutsch Synchro
- flüssige Technik
- actiongeladenes Gameplay
- tolle Kampfanimationen
- viel zu entdecken
- Negativ:
- etwas seichte Story
Lange hat man auf ein neues Prince of Persia gewartet und Ubisoft stieß auf viele offene Münder, aber auch auf negative Stimmen, als man ein Spiel im oldschooligen 2D-Look präsentierte. Prince of Persia – The Lost Crown - ein Titel, der modernes Gameplay mit Retro-Elementen des Kultabenteuers geschickt kombiniert. Ob sich ein Ausflug ins orientalische Persien lohnt, erfahrt ihr hier in unserem Test.
Die Heldengeschichte
Ich kann mich noch gut an meine ersten Erfahrungen mit Prince of Persia erinnern. Damals, noch auf einem schwarz-weiß IBM Computer, musste ich Stacheln überspringen, fallende Plattformen überwinden, diversen schwingenden Äxten ausweichen und Schalter bedienen. Und genau an dieses alte Kultgame schließt „The Lost Crown“ ab der ersten Minute an. Doch nehmen wir zuerst die Handlung etwas genauer unter die Lupe:
Die Geschichte in Prince of Persia hat zwar einen Haupthandlungsstrang, der relativ schnell erzählt ist und nicht in die Tiefe geht, aber durch die vielen Nebeninfos und Gespräche mit Charakteren zu einer runden Sache gemacht wurde. Eine lebendige, actionreiche Story rund um eine Gruppe von Elitekriegern – den Unsterblichen.
Geführt wird die Gruppe aus 7 Waffenbrüdern und –schwestern von Vahram. Gemeinsam gewannen sie bereits viele Schlachten im Namen von Thomyris, der Königin von Persien. Kurz nach einem erfolgreichen Kampf und mitten in den Feierlichkeiten wird der Sohn der Königin, Prinz Ghassan, entführt. Sofort machen sich die Helden auf, den Jungen von einer guten alten Bekannten zu befreien. Die Reise führt die Truppe auf den Berg Qaf und seine antike Stadt. Es ist ein geheimnisvolles Land und die Heimat von Simurgh. Dieser ist der Gott des Wissens über die Zeit und der Beschützer der Perser. Leider wurde er bereits seit 30 Jahren nicht mehr gesehen. Für Jahrhunderte war der Berg Qaf ein einladender Ort. Früher besuchte die ganze Welt die Zitadelle des Wissens. Doch die Bedrohungen nahmen zu und der damalige König Darius wies seine Architekten an, Befestigungen zu entwickeln. Lange nach seinem Tod baute Maryam, durch den Fluch in den Wahnsinn getrieben, die Stadt weiter.
Daher stimmt etwas nicht mit dem Ort. Es scheint, als würde die Zeit nicht ihrem natürlichen Fluss folgen. Manche gefallenen Soldaten, die gerade den Berg betreten haben, scheinen halb verwest zu sein, manche Freunde berichten von Zeitanomalien und denken sie wären schon Tage hier, obwohl sie erst Stunden am Schauplatz agieren. Es scheint, als würden sich die Zeitlinien verweben und alle Lebewesen dabei verfluchen.
Ihr übernehmt dabei das Zepter einer der Helden. Ihr schlüpft in die Rolle von Sargon. Dieser ist der Jüngste der „Unsterblichen“. Ein sehr agiler Kämpfer, der mit viel Beweglichkeit, aber vor allem mit seinen zwei Schwertern besticht. Seine Fähigkeiten werden im Laufe des Abenteuers noch verfeinert und ausgebaut, und selbst die Zeit wird er dabei beeinflussen. Es ist nun eure Aufgabe das Gleichgewicht in der Welt wiederherzustellen und den Prinzen zu retten. Eine Geschichte, die vor allem auch eure Freundschaft zu den anderen Helden auf die Probe stellen wird.
Prince of Persia – The Lost Crown ist ein Action-Adventure-Plattformer, mit Metroidvania-Elementen: Sprich, die Levelstruktur ist so aufgebaut, dass ihr viel hin und herlaufen müsst, um im Spiel voranzukommen. Auf vielen Wegen könnt ihr erst nach dem Erlangen bestimmter Fähigkeiten weiter voranschreiten. Es gibt zwar eine Struktur, aber keine genaue Vorgabe wie ihr die Spielewelt erforschen sollt.
Es warten auf euch herausfordernde Plattforming-Passagen, Rätsel, bei denen viel Geschick gefragt ist und selbst auf leichtem Schwierigkeitsgrad sehr fordernde Bosse. Dennoch wirkt das Spiel an keiner Stelle unfair, nimmt euch gelegentlich an die Hand, schenkt euch aber nichts.
Ihr könnt beim Start eines neuen Spiels zwischen dem "Erkundungs- und dem geführten Modus“ auswählen. Bei ersterem dürft ihr völlig autonom die Welt erkunden. Es gibt nur minimale Informationen auf der Karte. Fans von wahrem Metroidvania werden hier voll auf ihre Kosten kommen.
Im geführten Modus wird euch die Navigation durch zusätzliche Markierungen auf der Karte erleichtert, wie euer nächstes Ziel oder verfügbare oder blockierte Wege. Die Map passt sich automatisch an, wenn ihr beispielsweise neue Fähigkeiten gelernt habt. So wird schnell aus einem roten X eine grüne Tür und man weiß, jetzt geht es hier weiter. Die Einstellung kann jederzeit in den Optionen geändert werden.
Auf der Karte seht ihr immer nur die Passagen, welche ihr bereits durchforstet habt. Früh im Spiel gibt es aber die Möglichkeit bei Fariba, die mit Hinweisen und Kartenteilen unterstützt, euch besser in der Umwelt zurecht zu finden und voranzukommen. Findet ihr Elemente oder Schätze, die ihr jetzt noch nicht bergen könnt, so gibt es eine Screenshot-Erinnerungsfunktion, die wichtige Stellen auf der Map, samt Bild, markiert – wie genial. Ihr könnt so jederzeit blockierte Wege und unzugängliche Truhen im Auge behalten. Es gibt zwar nur eine riesige Karte, die aber in 11 verschiedene Abschnitte und Settings unterteilt ist und vor allem mit einem sehr intelligenten und kreativen Leveldesign überzeugt.
Das neueste Prince of Persia ist sicherlich kein Honigschlecken. Selbst der erste Boss nach sehr kurzer Spielzeit hat uns bereits einige Male den Spieletod gekostet. Doch es motiviert immer aufs Neue am Ball zu bleiben, Bewegungen zu lernen und Feinde sowie Fallen zu studieren. Wer nun sagt "das ist mir zu steil", der darf sich über vier Schwierigkeitsstufen freuen. Als Hilfe dient ein Schieberegler, der Einfluss auf das Parade- oder Ausweichfenster, Schaden von Feinden, sowie die Erschöpfungsrate der Athra-Anzeige (dazu später) hat.
Hier könnt ihr die Einstellungen für euer ganz persönliches Erlebnis tätigen und/oder die ultimative Challenge starten. Auch gibt es einen Assistenten, um besonders schwierige Plattformabschnitte auf Wunsch durch Teleportation vollständig zu überspringen. Ihr findet auch immer wieder mehr oder weniger versteckte Teleportationspunkte, die als eine Art Schnellreisesystem auf der riesigen Map dienen. Ihr seht, es wurde an alle und alles gedacht und Prince of Persia besticht auf alle Fälle durch seine leichte Zugänglichkeit und Barrierefreiheit.