Spieletest: Pokemon Ranger: Spuren des Lichts NDS

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Weitere Infos

Releasedate:
5. November 2010

USK 0 WiFi unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: Noch keine

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Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Das Ukulelen-Pichu!
Neuer Multiplayer-Modus
Einige frische Ideen und nette kleine Neuerungen
Zig Pokémon und gewohnt grundsolides Gameplay...
Negativ:
...das jedoch nach wie vor Mängel aufweist.
Bisweilen zu einfache Kämpfe ohne großen Tiefgang
Technisch nicht gerade spektakulär

Field Mission

Auch in der Oberwelt scheint zunächst alles beim alten: Einen „runden Fels“, Widerstandskraft 2, können nur Pokémon mit der Fähigkeit „Tackle“ auf Level 2 oder höher wegräumen, soweit wie gehabt. Neu ist hingegen, dass besonders gewichtige Hindernisse wie eine große Feuersbrunst gleich mehrere monströse Hilfs-Ranger mit bestimmten Attributen braucht, um klein beizugeben. Auch ist es später möglich, mit mystischen Touchscreen-Gesten a la Lost Magic legendäre Pokémon zur Hilfe zu rufen – das sprunggewaltige Raikou etwa trägt den Beschwörer gerne über gähnende Abgründe.

Die Rätsel bauen in der Regel also darauf auf, am richtigen Ort die richtigen Monster, sprich jene mit der passenden Fähigkeit, dabei zu haben – kein Problem, denn in einem Pokédex-artigen Bestiarium kann jederzeit nachgeschlagen werden, wer über welche Kräfte verfügt. Etwas mühsam kann hingegen werden, dass aufgrund der geringen Maximalzahl von nur acht Pokémon im Schlepptau nach 90 Prozent aller Kämpfe erstmal in einem speziellen Screen entschieden weren muss, welches Tierchen freigelassen und welches behalten werden soll.

Insgesamt ist das Gameplay hier nach wie vor spaßig, wenn auch nicht gerade innovativ – ein paar nette Überraschungen gibt’s aber dennoch: Das Tropen-Setting alleine hebt Spuren des Lichts schon ein bisschen von den Vorgängern ab, darüber hinaus schicken die Pokénapper diesmal immer wieder auch mal mehrere Pokémon auf einmal in den Kampf (an diesen Stellen geht die sonst eher unspektakuläre Musikuntermalung doch in die Richtung Ohrwurm), frische Szenarien wie eine Unterwasserwelt in Legend of Starfy-artiger Seitenansicht dürfen erforscht und durchaus originelle Sidequests wie eine Streitschlichtung zwischen zwei alten Leuten gemeistert werden. Apropos: In besagten Nebenmissionen winken „Rangerpunkte“ als Preis für die erfolgreiche Vollendung – mit jenen „RP“, welche parallel zu den konventionellen Erfahrungspunkten (welche zu automatischen Level-Ups führen) verteilt werden, können manuell bestimmte Attribute des FangKoms wie Energie oder Länge der Fanglinie erhöht werden. Nett, aber kann die Sache bisweilen etwas einfach machen.

Während der Reise durch Oblivia kann übrigens jederzeit zwischen Stylus-Kontrollen und konventioneller Pad-Steuerung gewechselt werden – eine Funktion, die sich viele wohl auch in den DS-Zeldas gewünscht hätten. Nur während der Kämpfe und in bestimmten Minispielen herrscht Stylus-Zwang – Probleme in puncto Komfort und Präzision treten aber auch hier nicht auf.

Ach ja, und die neueste Episode der Reihe hat diesmal auch einen Mehrspielermodus spendiert bekommen – ein Modul pro Spiel ist hier allerdings leider Pflicht, auch werden hier gesonderte Missionen bewältigt; auch nett, nur hätte ein tatsächlicher Co-Op-Modus für das Hauptspiel wohl für noch mehr Spaß gesorgt. Einen Online-Multiplayer gibt es hingegen nicht – dafür dürfen zusätzliche Missionen über das Netz heruntergeladen werden.

U steht für Ukulele...

Kurz und gut, ein nettes Action-Adventure, das Pokémon-Freunde ohne großartiges Überlegen in den Einkaufswagen legen und „Außenstehende“ ruhig einmal anspielen dürfen. So, Feierabend...Moment! Ich habe das Wichtigste nur am Rande erwähnt – das Ukulelen-Pichu! Warum dieses sonderlich relevant ist? Nun, sein spielerischer Sinn ist recht unspektakulär – ploppt es im Kampf auf (es ist nie vorhersehrbar, wann), kann es bei Bedarf ebenfalls ins Geschehen eingreifen und mittels der aus dem Instrument fliegenden Noten dem Gegner Schaden zufügen (Verzeihung, die Freundschaftsleiste füllen). Nur: Es wurde einfach verdammt herzig inszeniert! Wenn es auf dem Kampf-Screen in Großaufnahme erscheint und grinsend hin und her wackelt, in der Hoffnung, man würde es mit dem Stylus anstupsen und um ein „Konzert“ bitten, will man es am Liebsten auf den Arm nehmen und kraulen (ich nenne das mal den „Katzen-Effekt“). Springt es dann beim Abschluss jeder Mission begeistert herum und spielt ein paar extrem dissonante Akkorde auf seiner Mini-Gitarre, ist es einfach rührend, genauso wie es total traurig rüberkommt, wenn einige Bösewichte kurzerhand die Ukulele zerstören und eine Reparatur Not tut: Trotz der nicht unbedingt herausragenden Animation entwickelt das kleine gelbe Fellknäuel rasch eine eigene Persönlichkeit, die man einfach ins Herz schließen muss. Und überhaupt von der Idee her: Verdammt, es ist ein Ukulelen-Pichu! Ein herrlicher Vertreter der Gattung „Darauf muss man erstmal kommen!“

Seite

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Fazit

Die dritte Episode einer unterhaltsamen Reihe, welche jedoch auch mit Spuren des Lichts nicht in die Ruhmeshalle der Klassiker vordringen kann – das Konzept ist immer noch nicht ausgereift genug, um über den Status „gut, aber nicht überragend“ herauskommen zu können. Aber hey, das ist wahrlich kein vernichtendes Urteil – die Wartezeit auf Pokémon Black und White kann das dritte Ranger-Abenteuer wunderbar überbrücken. Und außer meiner Katze gibt es kaum etwas Süßeres als das Ukulelen-Pichu!

Grafik
7
Sound
7
Multiplayer
7.5
Gesamt
7.5

verfasst von „OldMacMario“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 18.November.2010 - 22:22 Uhr