Pokémon Strahlender Diamant und Leuchtende Perle belebt 15 Jahre nach ihrer Erstveröffentlichung die vierte Generation der Pokémon-Spiele. Im entzückenden Chibi-Stil, mit herabgesetztem Schwierigkeitsgrad und ergänzt durch ein paar beliebte Legendaries, wird hier jedes Trainerherz bis zur Ruhmeshalle mit etwa 25 Stunden Spielzeit versorgt, ehe ihr euch ins Endgame wagt. Wunderbare Designs, tolle Sounds und eine zuverlässige Performance machen all jenen Freude, die ihren Pokédex komplettieren und die Geschichte in der Sinnoh-Region mit Genuss erleben wollen, ohne permanent darüber nachdenken zu müssen, welches Detail der vielen anderen Pokémon-Spiele noch ein bisschen besser gewesen sein könnte.
Spieletest: Pokemon Leuchtende Perle NSW
Weitere Infos
Releasedate:19. November 2021




Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus
Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- Charmantes Chibi-Design
- Viel Story-Spielspaß plus Endgame-Content
- Etliches zum Erkunden und Entdecken
- Negativ:
- Schwierigkeitsgrad weiter gesenkt
- beliebtes Shiny Hunting nicht gestärkt
- Multiplayer nicht modern integriert
Der Editionsvergleich und Hamanasu-Park
Erwartungsgemäß bleibt sich auch die Neuauflage der vierten Pokémon-Generation treu, was die Editionsunterschiede angeht. Ihr dürft euch auf keine veränderte Story einstellen, wenn ihr zur einen oder anderen Edition greift. Stattdessen werden ein paar unterschiedliche Pokémon anzutreffen sein. Beispielsweise Pokémon wie Raupy, Rettan, Fukano, Arkani, Sonnfel, Kecleon, Skundapuh sowie die legendären Pokémon Raikou, Entei, Suicune, Ho-Oh könnt ihr nur in Strahlender Diamant fangen, während z.B. Hornliu, Sandan, Vulpix, Flegmon, Magby, Lahmus, Brutalanda oder Shnurgarst neben den Legendaries Arktos, Zapdos, Lavados und Lugia nur Spielern von Leuchtende Perle vorbehalten sind.
Das Besondere in diesen Editionen ist es dieses Jahr, dass die Legendaries im Hamanasu-Park fangbar sind, sobald ihr die Top-Vier besiegt habt und in die Ruhmeshalle eingezogen seid. Weitere Voraussetzung ist es, dass ihr die zugehörigen Platten im Eingangsbereich des Parks für seltene Fragmente kauft. Spätestens hier fällt auf, dass es neben den exklusiven Platten auch solche zu kaufen gibt, die in beiden Editionen legendäre Fänge ermöglichen. So könnt ihr Rayquaza oder auch Giratina euer Eigen nennen, was damals nur in Pokémon Platin der Fall war.
Was läuft im Jahre 2021 anders?
Wer die Editionen 2005 gespielt hat, der weiß, dass es schon damals den Untergrund gab, mit der Möglichkeit, sich einen Unterschlupf mit Statuen und vielem mehr zu gestalten. Heutzutage ist diese Idee jedoch deutlich ausgebaut worden. Ihr findet sogenannte Untergrund-Höhlen, welche Minispiele bieten, um Items und andere Schätze zu finden. Zusätzlich warten Pokémon-Unterschlüpfe auf euch, die besondere Pokémon-Typen beheimaten. Stellt ihr in diesen eine eurer Pokémon-Statuen auf, etwa die von Pikachu, dann wird das Auftreten von Elektro-Pokémon begünstigt. In diesen Höhlen könnt ihr auch das soziale Feature aktivieren und Trainern aus aller Welt begegnen. Was hier noch so auf euch wartet, soll an dieser Stelle eurer Erkundung überlassen bleiben.
Der schon damals verfügbare Pokétch dient dem Schritte-Zählen, Pokémon-Darstellen und als digitale/analoge Uhr. 2021 kann man mit diesem auch VMs wie Surfer, Stärke oder Zerschneider einsetzen, ohne dass sie einem bestimmtem Pokémon beigebracht werden müssen. So spart ihr euch die vier Kostbaren Attackenslots für tatsächlich wirkungsvolle Attacken auf. Dies wirkt sich wiederum auf die strategische Komponente des Spiels aus und sorgt für eine zusätzliche Schwächung des Schwierigkeitsgrades.
Der Gameplay und Grafik-Check
Das Gameplay hat sich, gemessen am Original, nicht wesentlich verändert. Die Story und Trainerbegegnungen laufen ab wie früher, das Prinzip des Fangens und Trainierens verhält sich nach bekannten Mustern, doch auch hier steckt der Teufel im Detail. So wurde die Neuauflage der Versionen im Auftrag von Nintendo und Gamefreak von ILCA entwickelt und setzt auf den Chibi-Stil, wie ihn manche von euch vielleicht von Ni-No-Kuni oder The Legend of Zelda: Links Awakening wiedererkennen mögen. Neben dem knubbeligen Look, den deutlich hübscheren Umgebungen und Details in der Umwelt, hat man auch an den Kampfanimationen geschraubt. Dies sieht wunderschön aus und es macht großen Spaß, die bekannte Geschichte noch einmal deutlich bunter zu genießen. Zusätzlich wurde auf Gameplay-Ebene entschieden, dass Spielern der Einstieg in das Pokémon-Genre weiter erleichtert werden soll. So leveln, wie schon in den Versionen der letzten Jahre, eure übrigen Team-Pokémon automatisch mit, auch wenn ihr mit dem immer gleichen Pokémon kämpfen solltet. Das sorgt dafür, dass ihr eure Möglichkeiten der Variation etwas vernachlässigt und die früher so aufregende Strategie, immer das richtige Pokémon mit einem nützlichen Typ, etwa für eine Arena, parat zu haben, an Relevanz verliert. Auch wird euch beispielsweise im Team Galaktik-Hauptquartier an so vielen Stellen das Auffinden von hilfreichen Items ermöglicht – etwa hinter Server-Schränken oder dem Ausruhen via Betten -, dass der Erfolg, die Bösewichte auszuschalten, einen faden Beigeschmack erhält, fühlt er sich doch anspruchslos an.
Die Performance bewegt sich dabei im gesamten Spiel konstant und überzeugend. Egal ob ihr euch in Kämpfen, Arenen, ihm hohen Gras oder auf dem Rad bewegt, das Spiel macht, was es soll. Ob im Handheld-Modus, wo besonders die Nintendo Switch OLED mit ihren Farben brilliert oder im TV-Docked-Modus, Pokémon sieht toll aus und spielt sich super flüssig. Von Glitches konnten wir unterdes nichts mitbekommen. Natürlich gibt es findige Pokémon-Trailer, die den ein oder anderen Trick identifizieren konnten, etwa zum Klonen von Pokémon oder zum frühzeitigen Erreichen von Shaymin, aber dazu waren in früheren Spielversionen, die mittlerweile gepatched sind, konkrete Handlungen nötig, die jedoch die Spielleistung nicht korrumpiert haben.
Überzeugende Musik wie eh und je
Wer sich mit den verschiedenartigen Pokémon und ihren Heimaten auskennt, der wird genauso nostalgisch an die ikonischen Soundtracks denken, die diese Serie begleiten. Auch in Strahlender Diamant und Leuchtende Perle erwarten euch wunderbare Soundtracks, originale Assets und editionstypische Klänge. Wer hier nicht begeistert ist, der ist womöglich ein wahrer Kenner von orchestrierter Musik, aber gewiss kein passionierter Trainer der ersten Stunde.
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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 08.Dezember.2021 - 19:32 Uhr