Spieletest: Pokémon Super Mystery Dungeon 3DS

Screenshot Screenshot Screenshot

Weitere Infos

Releasedate:
19. Februar 2016

USK 6 Online spielbar unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
bis zu 720 Pokémon
20 Starterpokémon
tolle Team-KI
schöne Kulisse
Negativ:
schwache Story
unausgewogene Balance
teils hoher Schwierigkeitsgrad

Zum 20-jährigen Jubiläum der kultigen Taschenmonster dürfen sich Fans der Pokémon noch heuer auf zwei brandneue Editionen (Sonne und Mond) freuen. Wer sich die Wartezeit etwas verkürzen möchte, der kann sich mittlerweile mit Pokémon Super Mystery Dungeon die Zeit vertreiben. Der neueste Ableger der Reihe bietet einige Neuheuten, gepaart mit altbekannten Features. Ob es sich lohnt mit den Pokémon die Welt zu retten, erfahrt ihr in unserem Test.

Poké-Who?

Bevor das Abenteuer losgeht, müsst ihr, wie schon im Vorgänger, einige Fragen zu eurer Persönlichkeit beantworten, um dann am Ende ein Pokémon zugewiesen zu bekommen. Gleich vorweg ist zu sagen, dass man sich kein spezielles Geschlecht aussuchen kann. Eher muss man sich mit Fragen a la: „Was tust du, um an deinem ersten Schultag neue Freundschaften zu schließen?“ begnügen. Anhand der Antworten bekommt ihr ein spezielles Taschenmonster zugewiesen. Wem das nicht so gefällt, der kann sich auch selber eines aus 20 Viechern auswählen, wobei 18 davon die Starter aus den letzten sechs Generationen verkörpern.

Habt ihr euren Hauptcharakter gewählt, dürft ihr euch noch einen Partner aussuchen. Bei diesem handelte es sich um ein Wesen eines gegenteiligen Elements. Habt ihr euch beispielsweise zu Beginn für ein Wasserpokémon entschieden, so stehen als Partner nur die Typen Pflanze und Feuer zur Verfügung.

Die Handlung an sich ist keine große Überraschung. Wie schon in den anderen Teilen erwacht ihr als Mensch in Pokémon-Gestalt, irgendwo bei einem Wasserfall. Von Amnesie begleitet, schließt man sich dem erstbesten Taschenmonster an, welches euch über den Weg läuft. Dieses führt euch durch ein kurzes Tutorial und ihr erreicht das Dörfchen Ruhenau.

Als ob nichts gewesen wäre besucht ihr dort gleich die Schule und auch sonst müsst ihr sämtlichen Alltags-Anforderungen nachgehen. Nebenbei sollt ihr eure Freunde noch überzeugen, dass ihr eigentlich ein Mensch seid. Damit das ganze nicht öde wird, dürft ihr auch immer wieder Ausflüge in Höhlen, Wälder etc. machen. Hier macht ihr Begegnung mit bis zu 720 bekannten Pokémon. Wie aus den Vorgängern bekannt dürft ihr euch mit vielen davon wieder anfreunden oder sogar in eure Gruppe aufnehmen.

Das Geschehen plätschert aber meistens nur einfach so vor sich hin. Zwar kommt man hier und da in Berührung mit Themen wie Mobbing, Vorurteile und Fremdenhass - alles in einem Rahmen, ohne das es aufdringlich wirkt, aber zum Nachdenken anregt – dennoch ist die Geschichte selbst ohne Highlights und selbst die Gags sind wenig witzig. Die Dialoge sind mitunter sehr zäh und langatmig. Jedenfalls merkt man im Laufe der Story, dass immer wieder Taschenmonster auf mysteriöse Art versteinern. Aber mehr sei nicht verraten.

Pelipper-Insel lässt grüßen

Das Spielprinzip selbst wurde auch im neuesten Teil kaum bis gar nicht verändert. Noch immer bewegt ihr euch in den verschiedensten Arealen über eine Art Schachbrettmuster. In den Dungeons selbst müsst ihr die Etagen durchstreifen und versuchen mit Hilfe der Treppen immer tiefer vorzudringen. Gekämpft wird wieder in einem rundenbasiertem Modus und die Kämpfe selbst starten zufallsgeneriert, wobei die Feinde immer sichtbar sind und es möglich ist, diese zu umgehen. Die Duelle selbst erinnern sehr stark an die klassischen Pokémonkämpfe. Obwohl die KI der Gruppe sofort auf abfallende Gesundheitspunkte reagiert und mit Items aushilft, wäre etwas mehr Fingerspitzengefühl in Bezug auf die Balance sehr fein gewesen. Manche Fights können schon sehr stark am Nervenkostüm zerren. Wurde ein komplettes Team besiegt, könnt ihr von der Pelipper-Insel eine Rettungsmission starten. Dies ist ein Feature, welches man über das Spielmenü erreicht und über welches man Pokémons per Internet rekrutieren oder eben gefallene Freunde in Form einer Rettungsmission aus der Notlage befreien könnt. Der Vorteil dieser Missionen ist, dass man die wertvollen Items im Beutel danach nicht verliert. Pro Dungeon ist dieses Feature aber nur fünfmal einsetzbar.

Neu hinzugekommen sind die sogenannten Zweige (so eine Art Zauberstäbe). Dabei handelt es sich um Items, welche mehrfach verwendet werden können um Gegner erstarren zu lassen oder anderweitig zu schaden. Es gibt auch welche, die Treppen zur nächsten Ebene anzeigen. Kampfoptionen könnt ihr über so genannte „Ringel“ aufbessern, in die sich kleine Edelsteine einsetzen lassen. Jeder Ringel fasst aber nur drei dieser wertvollen Steine. Somit könnt ihr damit entweder das jeweilige Dungeon verlassen oder Statuswerte schneller aufheben.

Leider war es das auch schon an Neuheiten. Das Spieltempo ist sehr schleppend und selbst die Steuerung funktioniert nicht immer genau. Manche Einbußen erhält das Spiel sicherlich deshalb, weil eben fast alles auf Zufall aufgebaut ist und dies technisch den 3DS doch auf Trab hält. Die Kulisse ist aber sehr sauber und schön anzusehen. Auch die deutsche Fassung wurde wieder sehr gut lokalisiert. Musikalisch wird man gut unterhalten, und es wirkt überhaupt nicht aufdringlich.

Fazit

Das 20-jährige Pokémon-Jubiläum wird wohl erst mit den neuesten Generationen gebührend gefeiert. Bei Super Pokémon Mystery Dungeon handelt es sich eher um eine Pre-Party mit viel Luft nach oben. Die grafische Kulisse ist teils wunderschön anzusehen, aber die wenigen Storyhighlights und das angestaubte und teils eintönige Gameplay sorgen am Ende dann doch für wenig Lust. Hinzu kommt noch der doch eher knackige Schwierigkeitsgrad, in Verbindung mit der unausgeglichenen Balance bei Zufallskämpfen. Wenn man immer wieder Rettungsmissionen starten muss, so zerrt das doch einmal am Nervenkorsett. Alle Personen, die schon immer Spaß an Mystery Dungeon Spielen hatten, können sicherlich auch dem neusten Teil etwas abgewinnen. Auch das klassiche „Fang-sie-alle“-Prinzip kann für Langzeitmotivation sorgen. Wer aber auf ein Spiel mit toller Story, Taschenmonster und gutem Gameplay aus ist, der soll lieber die Finger davon lassen.

Grafik
7
Sound
7
Gesamt
6.5

verfasst von „Ulrich“

Diesen Artikel teilen:

Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 15.März.2016 - 17:01 Uhr