Spieletest: Pokémon Link! NDS
Weitere Infos
Releasedate:32. Mai 2006



Anzahl der Spieler: 1-2
Leser-Meinungen: Noch keine
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Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- Storymodus
- Sammeleffekt
- gelungene Präsentation
- Negativ:
- zu leicht und zu kurz
- Suchtgefühl bleibt aus
Man nehme eine starke Lizenz, ein beliebiges Genre, presst beides auf eine kleine Speicherkarte und erhält oftmals ein Spiel, welches von der Beliebtheit der Lizenz lebt und spielerisch dem unteren Durchschnitt angehört. Auch die Pokémon wurden von solchen Experimenten nicht verschont und wuselten so bereits in einem weniger amüsanten Pokémon Dash über die beiden DS Bildschirme. Nun sind sie zurück und zwar in einem Puzzlespiel, das sich vieler Elemente anderer Genrekollegen bedient und trotzdem ein paar Neuheiten parat hält. Pokémon Link ist der Titel des Spiels aus dem Hause Nintendo, welches auf dem Cover mit der Beschreibung eines „spannenden Pokémon-Puzzle-Spaßes in einem neuartigen Spiel“ wirbt.
Agentin 00Flinkfuß
Puzzlespiele verdanken ihre Beliebtheit meistens nicht einer tiefgründigen Hintergrundgeschichte, sondern dem „Suchtpotential“, welches sie bereithalten und das den Spieler an den Bildschirm fesselt – oder hab ich die Logik oder eine versteckte Handlung des Klassikers Tetris bis heute nicht verstanden?
Wie dem auch sei, Pokémon Link! schließt sich nicht einfach der breiten Genremasse an, sondern verpackt alle Puzzleelemente in einem Storymodus, der speziell auf das Franchise zugeschnitten scheint. So schlüpft man in die Rolle der Heldin Lucy Flinkfuß, die der geheimen Organisation SON angehört und von Professor P. den Auftrag erhält, der schurkischen Organisation „Phobos Bataillon“ das Handwerk zu legen. Diese stiehlt Pokémon in ihren Pokébällen und bringt sie zu geheimen Stützpunkten. Ausgerüstet mit einem Gerät namens „Link Beamer“ ist es nun Lucys Aufgabe, bzw. die des Spielers, die geheimen Unterschlüpfe der Phobos Bataillon aufzuspüren um die gefangenen Pokémon zu retten. Klingt wirsch, reiht sich aber durchaus in die Handlungsstränge anderer Pokémon-Spiele ein, in denen Team Rocket bekämpft wird oder dunkle Pokémon mit der Krall-Maschine gefangen und befreit werden.
Vier gewinnt
Hat man sich durch die ersten Dialogfenster geklickt findet man sich schnell auf einer Übersichtskarte wieder, auf der nun nacheinander die einzelnen Tutorials und Level auftauchen. Nachdem ein Level erfolgreich abgeschlossen ist, erscheinen weitere Stützpunkte der Phobos Bataillon, in denen man wiederum unterschiedliche Pokémon zu Gesicht bekommt. Das eigentliche Spielprinzip von Pokémon Link gestaltet sich recht simpel und geht dank der ausschließlichen Touchscreensteuerung wirklich gut von der Hand. Auf dem Spielfeld erscheinen zu Beginn eines jeden Levels mehrere Reihen aus Köpfen verschiedener Pokémon. Diese gilt es nun zu sortieren und zu linken. Einen Link erzielt man durch einfaches verschieben der Reihen, sodass vier identische Pokémon entweder vertikal oder horizontal nebeneinander liegen. Dabei lassen sich alle Reihen beliebig oft nach links und rechts versetzen. Schiebt man eine Reihe nach unten, fallen alle Pokémon wieder von oben ins Spielfeld zurück, die durch das Verschieben nach unten aus dem Spielfeld gedrückt wurden. Auch nach oben ist ein Versatz der Taschenmonster möglich, jedoch immer nur um ein Feld und dies auch nur, wenn dadurch ein Link gebildet wird. Gelingt es dem Spieler eine Viererkette zu bilden, also einen Link, lösen sich die verlinkten Pokémon auf und man bekommt eine so genannte „Link-Chance“. Diese Link-Chance ist zeitlich begrenzt und macht es für einen kurzen Moment möglich, einen Link aus drei identischen Pokémon und bei dessen Gelingen aus nur zwei gleichen Taschenmonstern zu erzielen. Hierdurch gelingen Reihenweise Combos, die das Punktekonto in die Höhe schnellen lassen. Während man fleißig mit dem Sortieren und Verschieben beschäftigt ist, fallen von oben, ganz Tetris-like, weitere Pokémon auf die bestehenden Reihen herab und sorgen so für zeitlichen Druck, denn sind alle Reihen bis zum oberen Rand aufgestapelt, ist das Spiel vorbei und verloren. Doch keine Panik, es ist überaus selten, dass man keine Kettenreaktionen auf die Beine stellen kann um das Spielfeld aufzuräumen. Dies liegt zum einen daran, dass oft mehrer gleiche Pokémon aufeinander fallen und sich so fast von selbst linken, zum anderen an den häufig auftretenden Dittos (ein unförmiges, pinkes Pokémon, das die Gestalt eines jeden anderen Taschenmonsters annehmen kann). Linkt man mindestens fünf identische Pokémon wird dies mit einem herab fallenden Ditto belohnt, der sich mit jedem anderen Pokémon linken lässt. Diese Tatsache scheint zuerst gut durchdacht, macht den Spielverlauf jedoch teilweise sehr zufallsabhängig, sodass man kaum wirklich überlegen muss, welcher Link am sinnvollsten erscheint. Ein Level gilt als erfolgreich absolviert, wenn die Anzahl der noch zu leistenden Links auf Null reduziert wird. Jedes vierte oder fünfte Level weicht minimal von der Grundstruktur des Spielgeschehens ab und präsentiert sich als ein Kampf gegen die Phobos Bataillon. Dabei besteht immer noch die Aufgabe darin, die vorgegebene Anzahl an Links zu erreichen, jedoch erschwert ein Mitglied der Phobos Bataillon dieses Unterfangen durch Störblitze, die alle Pokémon nur noch als schwarze Silhouetten erscheinen lassen, oder Störbälle, die sich unter die Pokémon mischen und nur mit Hilfe eines Dittos verschwinden.