Spieletest: Pikmin NGC

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Weitere Infos

Releasedate:
32. Juni 2002

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Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: 21 Meinungen

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Specials: Nintendo VIP-Zugang

Plus / Minus

Positiv:
Absolut neues, geniales Spielprinzip
Gute Grafik / Musik
It´s a Miyamoto
Negativ:
Relativ schnell beendet
Kein 60 Hz-Modus

Shigeru Miyamoto – unter Nintendo-Fans sicherlich eine lebende Legende. Nachdem Luigi´s Mansion zwar gute Bewertungen erhielt, aber mit Sicherheit nicht mit Spielen wie Super Mario 64 oder Zelda – Ocarina of Time mithalten konnte, war die Erwartungshaltung bei Pikmin dementsprechend hoch. Ob dem Meister ein weiterer Meilenstein gelungen ist, oder ob man weiterhin nur den Blick in den Herbst zu Super Mario Sunshine richten muss, erfahrt ihr in diesem Test.

Obwohl die Vorgeschichte den meisten Lesern bekannt sein dürfte, soll mit ihr begonnen werden: Raumfahrer Olimar befindet sich auf einem Flug durch die Weiten des Alls, als sein Schiff beschädigt wird und er eine Notlandung einleiten muss. Beim Aufprall wird er zwar nicht verletzt, aber 30 Schiffs-Teile sind abgesplittert und diese gilt es in einem Zeitrahmen von 30 Tagen zu finden. Danach werden nämlich die lebenserhaltenden Systeme in Olimar´s Raumanzug versagen. Glücklicherweise trifft er auf dem fremden Planeten die Pikmin, die ihm während dem Spiel in drei Farben begegnen werden (rot, gelb und blau). Pikmin sind eine Mischung aus Pflanze und Tier und sollen Olimar treue Begleiter werden und ihm helfen, seine verlorenen Teile wieder zu beschaffen. Neben den unterschiedlichen Farben, haben die kleinen Viecher natürlich auch verschiedene Fähigkeiten, aber dazu später mehr.

Nachdem das Spiel auf der Memory-Card satte 19 Seiten belegt hat, kann man sich einen von drei Spielständen aussuchen und das Spiel beginnen. Die Geschichte wird sehr konstant durch Texttafeln weitererzählt und so auch der oben beschriebene Prolog. Sobald man als Spieler die Kontrolle übernimmt, die einem übrigens Nintendo-typisch hervorragend im Spielfluss erklärt wird, geht es darum möglichst viele Pikmin zu erhalten, damit diese die unterschiedlichsten Aufgaben verrichten: Gegner angreifen, Hindernisse verschieben, Brücken bauen oder Barrikaden niederreißen. Die Wesen rekrutieren sich aus großen Blumenzwiebeln, die es jeweils einmal pro Farbe gibt. Indem man erledigte Gegner oder tablettenförmige Gebilde in diese Zwiebeln beamt, erhält man neue Pikmin. Bis zu 100 kann Olimar um sich herum steuern und das ist auch vonnöten, da manche Objekte erst mit 30 oder mehr Pikmin zu bewegen sind. Das mag sich kompliziert anhören, die Steuerung erweist sich aber als äußerst intuitiv: Letztlich steuert man nur den Kapitän und seine kleinen Begleiter folgen ihm. Mit A kann man sie werfen oder gruppieren. B löst die Pfeife aus, mit der man in einem gewissen Radius alle Pikmin zu sich rufen kann und mit C kann man noch ein wenig die Richtung der Gruppe korrigieren, damit z.B. die wasserscheuen Pikmin (gelb und rot) sicher über eine Brücke gelangen können. Mit L / R lässt sich noch die Kamera nachjustieren, was oft von Vorteil ist. X / Y sind zum Lösen der Gruppe nötig, damit man auch allein die Gegend erkunden kann. Kommen wir nun zu den drei verschiedenen Arten der Pikmin: Gelbe sind leicht und können weit geworfen werden und zudem Bomben tragen, blaue sind gegen Wasser resistent und rote gegen das Element des Feuers. Hier muss der Spieler genau entscheiden, welche Truppe ihn auf dem Weg zu den Raumschiffteilen begleiten soll, die manchmal versteckt sind und manchmal einfach so herumliegen. Hat man in einem Gebiet eine gewisse Anzahl gefunden, kommt man in ein anderes, wobei es fünf verschiedene gibt. Die Gegner, die doch zahlreich auftreten, sind allesamt mit ein wenig Logik zu besiegen. Besonders genial ist es eine ganze Horde von 100 Pikmin loszuschicken. Selbst der größte Gegner wird sich nicht lange dieser geballten Kraft entziehen können. Trotzdem ist das Spiel nicht zu unterschätzen: Gerade durch den Zeitdruck (ein Tag im Spiel ist circa eine Viertelstunde lang), der aber angenehm antreibt und den Spieler nicht wirklich hetzt, muss man effektiv arbeiten und kann nicht rumtrödeln. Einzigster Punkt, den man als negativ bezeichnen kann, ist ,dass auch Pikmin leider kein wirklich langes Spiel ist, aber man hat von Anfang bis Ende Spaß und durch verschiedene Lösungswege erhöht sich der Replay-Wert zumindest ein wenig. Der sogenannte Challenge-Modus hingegen ist nur eine nette Beigabe: Man muss möglichst viele Pikmin an einem einzigen Tag ziehen und dieser Wert wird dann auf einer Highscore-Liste festgehalten.

Grafisch ist das Spiel schwer mit anderen zu vergleichen, da es sich um ein komplett neues Spiel dieser Art handelt. Die einzelnen Orte, die man besuchen kann sind allerdings wunderschön in Szene gesetzt: Riesige Grashalme wiegen sich, wenn man zwischen ihnen durchwuselt, die Gegner sehen total genial aus und die kleinen Pikmin muss man sowieso lieben. Die Flora und Fauna des Planeten ist also wirklich sehr liebevoll und detailverliebt gestaltet worden. Auf irgendwelche aufwendigen Intros oder Outros, die nur von DVD gelesen werden wurde aber gänzlich verzichtet. Soundtechnisch kann man auch nichts negatives finden. Ein eher ruhiger, aber schöner Soundtrack schafft eine gute Atmosphäre und die Soundeffekte wissen auch zu gefallen. Zum Gameplay braucht man bei einem Nintendo-Titel wohl nichts mehr zu sagen, perfekt spielbar.

Wenn man weiß, dass der Designer seine Ideen zu dem Spiel aus seinem eigenen Garten entnommen hat, sollte man über jeden Zweifel erhaben sein, dass diesem Mann die Ideen jemals ausgehen werden. Nintendo ist und bleibt die innovativste Firma auf dem Konsolenmarkt. Unterstreicht wird diese These noch durch eine breit angelegte Werbeaktion in den USA, wo extra eine neue Blumengattung mit dem Namen Pikmin gekreuzt wurde, um Aufmerksamkeit auf den Titel zu lenken. In Europa sind diese Pflanzen nun auch seit einer Weile im Handel und mit einem Aufkleber kenntlich gemacht.

Fazit

Insgesamt bleibt ein durchweg guter Eindruck. Dieses Spiel wird auch noch in ein paar Jahren noch seine Fans haben, ebenso wie heute noch Super Mario 64 und Zelda – Ocarina of Time gespielt werden. Man kann vielleicht über die Spiele zum Launch des GameCube streiten, aber Pikmin gehört definitiv in jede Sammlung!

Grafik
8
Sound
9
Gesamt
9

verfasst von „Shiek Katzenwald“

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Letzte Aktualisierung: 05.Juli.2002 - 15:46 Uhr