Spieletest: Oddworld: Soulstorm NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
27. Oktober 2022

USK 16 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Abe ist ein toller Held
FMVs sehen toll aus
Negativ:
Ingame Grafik nur solide
Steuerung zu ungenau
Rätsel mitunter etwas lahm

Es gab viele Stars der Playstation One Ära, aber nicht alle hielten Einzug in deutsche Videoclips! Lara Croft, das wissen die meisten, vermöbelte Die Ärzte, aber wer erinnert sich noch an den sympathisch-tollpatschigen Abe aus dem Music Instructor Clip zu Get Freaky? Die wenigsten wahrscheinlich, aber dennoch zeigt sich was für eine Austrahlungskraft der gutherzige, immer furzende Mudokon auch heute noch hat. Mit Oddworld: New’n’Tasty präsentierten Oddworld Inhabitants ein waschechtes Remake des ersten Playstation-Titels Abe’s Odyssee. Nun folgt aber nicht die logische Konsequenz, nämlich ein Remake von Abe’s Exoddus, sondern eine eigenständige und neue Fortsetzung. Ob das für Oddworld: Soulstorm eine gute Idee war oder ob man bei altbewährtem hätte bleiben sollen, klärt der nun folgende Test.

Wie immer in der Klemme

Womit die Oddworld-Reihe auf der Playstation One wahnsinnig Punkte sammeln konnte, war die optische Aufmachung. Die Zwischensequenzen ließen Gameraugen auf Maximalgröße aufgerissen staunen und auch das Game an sich überzeugte mit düsteren, fremd und gefährlich wirkenden Animationen und Umgebungen. Abe kämpfte den klassischen David gegen Goliath Kampf, alleine und fast gänzlich unbewaffnet, gegen eine ganze Armee und ein allmächtiges Unternehmen, welches das Volk der Mudokons unterjochen, zur Arbeit zwingen und sogar trinken will. Es gilt eine Revolution anzuzetteln, wofür man aber zunächst erst einmal genug seiner Freunde retten muss. Alles in allem eine düstere Geschichte, wenn die gebeutelten Mudokons nicht ein so lustiges Völkchen wären. Auf diese Weise werden die Spiele immer wieder mit einer ordentlichen Portion Humor aufgepeppelt. Dies ist im neuesten Ableger natürlich nicht anders und so zeigt sich der Spieler schon während der Anfangs-FMV-Sequenz eher belustigt, als besorgt angesichts des Abstürzenden Fluchtflugzeugs von Abe und seinem Kumpel.

Solide Optik

Die FMV Sequenzen sind für Switch-Massstäbe enorm gut umgesetzt und machen immer Freude. Im Spiel selbst ist die Grafik zwar solide, aber man spürt allgegenwärtig, dass es sich nicht um einen klassischen Switch-Titel, als viel mehr um ein Downgrade der stärkeren Fassungen handelt. Die Umgebungen sehen super aus, ebenso die Blicke in die Weite. Die Detailgrafiken hingegen kommen oft matschig daher. Wenn etwas explodiert und zerberstet flirren die einzelnen Teile mehr, als dass sie sich flüssig bewegen und Abes Schatten springt mit ihm in die Luft, statt sich am Boden zu verändern. Die Schatten sind zusätzlich durchgängig enorm verwaschen und pixelig. Wie früher spielt sich das Gameplay zu hundert Prozent auf einer 2D-Ebene ab, während der Rest dreidimensional animiert ist. Alles in allem haut einen die Optik nicht so um, wie damals anno 1997 und das liegt in den ersten Stunden des Spiels vor allem an der trostlosen Umgebung eines Steinbruchs.

Altbacken, statt retro

Die ersten Level sind geprägt von Gestein, Geröll und entsprechenden Höhlen. Vorwiegend braun, braun und braun. Dabei gilt es Platformer-Passagen und kleinere Rätsel zu lösen. Diese hat man sehr schnell durchschaut und in Folge wendet man sie immer wieder und wieder an. In Kombination mit der zunächst recht tristen Optik entsteht schnell ein Trott, der durch die zu lang geratenen Levels weiter begünstigt wird. Dabei ist im Kern alles ganz spaßig angelegt, denn den Fieslingen Fallen zu stellen, sie mittels Telekinese zu lenken, einschlafen oder gar explodieren zu lassen ist ein wirklich nettes Feature. Es gibt dem David gegen Goliath Kampf die richtige Würze und vermag die Karten der Revolution neu zu mischen. Nur gab es das leider auch schon 1997 in exakt gleicher Form. Nach einigen vielen Stunden verschönern sich zwar die Umgebungen maßgeblich, erlernt Abe neue Features und selbst ein rudimentäres Craftingsystem wird eingeführt, aber da muss man erstmal hinkommen. Was damals 1997 leider besser gelöst war als heute war die Steuerung. Die muss bei einem solchen Spiel, wo man sich stets in einzelnen, klar abgemessenen Mudokon-Schritten bewegt fehlerfrei, gar perfekt laufen! Aber genau hier kommt es bei Soulstorm zu echten Frustmomenten, wenn beispielsweise absolut basale Features zur Geduldsprobe werden.

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