Spieletest: NES Classics: Donkey Kong GBA

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Weitere Infos

Releasedate:
32. Juli 2004

USK 0 unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: Noch keine

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Specials: Spiel Nr.2 der NES-Classics-Serie

Plus / Minus

Positiv:
Nostalgie-Bonus
Negativ:
nur drei Levels,...
deshalb extrem kurz!

Hätte Herr Miyamoto 1981 schon Englisch gesprochen, würde Donkey Kong heute gar nicht existieren; rein theoretisch gesehen versteht sich. Der Mastermind verwechselte nämlich das Wort Donkey mit „dumm“, was natürlich nicht gerade der Realität entspricht. Trotz dieses Irrtums wurde Miyamotos erstes Videospiel zum Großerfolg und läutete die Ära von Mario, Nintendo und der verrückten Affenbande ein. Dadurch wurde der beinahe tot geglaubte Videospielmarkt wieder belebt und ein neues Genre erfunden, welches den Markt noch lange bestimmen sollte: das Jump n’ Run.

Während heute Kriegssimulationen den Markt beherrschen, sind Jump n’ Runs zur Seltenheit geworden. Daher erfreut es mein Zockerherz umso mehr, dass Nintendo ihre alten Hits neu aufgelegt hat und diese zu einem günstigeren Preis verkauft. Auch Donkey Kong gehört zu diesen Spielen und kommt wie damals in einer schlichten, schwarzen Verpackung daher. BigN hat außerdem keine Mühen gescheut und dem Modul einen klassisch-grauen Look verpasst. Solche Details sind Balsam für mein Retro-Herz und motivieren mich zusätzlich, den Power-Schalter endlich auf ON zu drücken.

3 x 1 = unendlich

Kurz und knapp besteht die Aufgabe von Jumpman alias Mario darin, die liebliche Prinzessin aus den Klauen des gemeingefährlichen Affen zu befreien. Dieser denkt mit seinem primitiven 8-Bit-Verstand jedoch weder an Flucht, noch rückt er die Dame freiwillig heraus. Stattdessen versucht er unseren Helden mit Fässern und anderen Objekten daran zu hindern. In bester Jump-n’-Run-Manier müsst ihr nun den Gegenständen ausweichen und so Leiter um Leiter hinaufklettern. Dies gestaltet sich zunächst ziemlich einfach. Die Fässer rollen langsam, das Zeitlimit sitzt euch noch nicht im Nacken und die Anzahl der Fässer sind ebenfalls an einer Hand abzuzählen. Zusätzlich stehen euch zwei Hämmer zur Verfügung, mit welchen ihr die anrollenden Fässer zerschmettern und zusätzlich punkten könnt. Das angesprochene Zeitlimit ist ebenfalls ein Indikator für den persönlichen High-Score. Je schneller ihr die Prinzessin befreit habt, desto mehr Punkte sahnt ihr am Ende des Levels ab.

Habt ihr die ersten drei Abschnitte überstanden und den Affen nach Hause geschickt, macht sich leider Ernüchterung breit. Nintendo hat es nämlich verpasst, das Szenario mit zusätzlichen Levels zu versehen oder gar das Spiel „Donkey Kong Jr.“ zu integrieren. Somit bleibt euch nur die Möglichkeit des erneuten Durchspielens. Dabei verändert sich lediglich der Schwierigkeitsgrad bzw. die Geschwindigkeit des Szenarios. War dies 1981 noch akzeptabel und für einen Arcade-Titel auch durchwegs alltäglich, kann solcher Minimalismus im Jahre 2004 nicht mehr überzeugen. Schnell gerät der Titel in Vergessenheit und landet in einer Schublade, wo es die nächsten 20 Jahre überdauern wird. Hätte Nintendo sich hier die Mühe gemacht und einige Boni spendiert, hätte die Langzeit-Motivation erheblich gesteigert werden können. Aber immerhin ist das Modul ja grau…

Original ist schließlich Original und deshalb hat sich Nintendo auch bei der grafischen Präsentation nicht beirren lassen und rein gar nichts an dem Spiel verändert. Plumpe Bauklötzchengrafik und eine nicht ganz stabile Framerate zeigen auf, wie man früher gezockt hat. Auch beim Sound hat sich nichts getan. Die Midi-Files piepen wie anno 1984 (als das Spiel auf das NES portiert wurde) aus den Lautsprecherboxen, was die Spielspaßwertung leider auch nicht besser macht. Lediglich einige „Pidi-pius“ erdröhnen aus dem GameBoy. Nur ein Spiel ohne Sound hätte wohl eine noch tiefere Musikbewertung verdient…

Abschließend behaupte ich, dass das Geld besser in ein anderes Classic-Spiel investiert werden sollte. Das zu simple Gameplay wirft heute leider gar nichts mehr ab. Daran kann auch der 2-Spieler-Modus nichts ändern, bei dem ihr leider nur nacheinander antreten dürft. Meiner Meinung nach hätte Nintendo viel aus diesem Spiel herausholen können, hat aber rein gar nichts dafür getan. Eine Compilation aus mehreren NES-Donkey-Kong-Abenteuern hätte erstens mehr fürs Geld und zweitens mehr Endverbraucher gebracht. Und sind wir doch mal ehrlich: Mehr Aufwand hätte es auch nicht gemacht…

Fazit

Finger Weg! Investiert eure Mücken lieber in ein anderes Classic-Spiel. Hier werden sogar Nostalgie-Zocker auf eine harte Probe gestellt. Eine Kaufempfehlung gibt es deshalb nur an Hardcore-Retro-Spielsüchtige-Millionäre.

Grafik
3
Sound
2
Multiplayer
3.5
Gesamt
3.5

verfasst von „cReeD“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 05.August.2004 - 08:33 Uhr