Bomberman ist ohne Frage einer der schlechteren Titel der NES Classics-Reihe. Auf der einen Seite verlangt das Herz nach einem Multiplayer-Modus, um die kurze Spielzeit aufzuwerten, auf der anderen Seite sagt der Kopf, dass ein Klassiker in einer solchen Reihe bleiben soll wie das Original. Geschadet hätte eine Erweiterung meiner Meinung jedenfalls nicht.
Übrig bleibt ein nettes Spielchen, das für kurze Zeit motiviert, aber schnell seiner Reiz verliert.
Spieletest: NES Classics: Bomberman GBA
Weitere Infos
Releasedate:32. Juli 2004


Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
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Specials: Spiel Nr.8 der NES-Classics-Serie
Plus / Minus
- Positiv:
- Nostalgie
- Negativ:
- veraltete Technik
- schnell langweilig
Hudson Soft hat seinen Ruf wohl nur einem einzigen kultigen Helden zu verdanken: Bomberman ließ schon im Jahre 1987 die Wände und Kassen bersten. Um ehrlich zu sein habe ich damals noch gar nicht daran gedacht den kleinen Bombenleger zu spielen, sondern war vielmehr damit beschäftigt herauszufinden, wie die vielen kleinen Leute überhaupt in diesen kleinen Kasten passen.
Erst ein paar Jahre und Versionen später kam auch ich mit Bomberman in Kontakt. Einen kleinen Wandel hat das Spiel seitdem jedoch durchgemacht: War und ist das Original komplett nur auf einen Spieler ausgelegt, wird in den neueren Teilen das Hauptaugenmerk auf Multiplayer-Modi gelegt.
Mit der Neuauflage haben alle jüngeren Spieler die Möglichkeit die Wurzeln des Klassikers neu zu erkunden.
„Tief im Innern der Erde musste Bomberman sich jahrelang für seinen gemeinen Arbeitgeber plagen. Nun bereitet er seine Flucht vor! Lege Bomben, um Ziegelsteine und gnadenlose Gegner in Staub zu verwandeln und arbeite dich zur Erdoberfläche vor!“ Mit diesen drei Sätzen beschreibt Hudson Soft die Geschichte um Bomberman in der Spielanleitung. Schön zu wissen, dass das Ganze doch ein wenig mehr Sinn hat als stupiden Aggressionsabbau.
Gespielt wird auf dem typischen Spielfeld. Auf einer schachbrettähnlichen Fläche sind feste Blöcke und zufällig gestellte Mauerblöcke angeordnet, um dir den Weg zu versperren. Zusätzlich versuchen die skurrilsten Feinde eure Flucht zu vereiteln. Von Level zu Level nehmen diese an Zahl und Fähigkeiten zu: Wandern sie anfangs völlig planlos durch die Gänge, machen sie später sogar völlig unbehindert von den Ziegelsteinen Jagd auf dich. Wer von euch jemals auch nur einen Teil der Bomberman-Serie in Händen hielt weiß genau, was zu tun ist. Richtig! Bomben raus, jetzt wird aufgeräumt!
Erst wenn alle Gegner vom Spielfeld gefegt wurden, wird der Ausgang aktiviert. Anfangs völlig unsichtbar versteckt er sich hinter einem der Mauerblöcke und wartet nur darauf freigelegt zu werden. Doch Trödlern wird irgendwann gehörig in den Allerwertesten getreten! Ein eigentlich recht großzügig angelegtes Zeitlimit macht die Suche nach dem Weg in den nächsten Level manchmal etwas nervenaufreibend. Steht der Countdown auf Null ist jedoch noch nicht alles verloren, zumindest theoretisch nicht. Von einem Moment auf den nächsten ist der Bildschirm mit Gegnern gefüllt. Ein letzter Schritt zum Ausgang ist für gewöhnlich noch möglich. Ist das Ziel jedoch noch weiter entfernt bezahlt man oft mit dem Leben.
Kein Bomberman ohne Taktik!
Verschiedene Goodies stocken euer Bombenrepertoire auf, erweitern die Explosionskraft oder bringen andere Vorteile. Jeweils eines dieser Extras möchte in jedem Level vom Spieler entdeckt werden, und erlaubt weiteres taktisches Vorgehen. Bombenketten, die möglichst viele Gegner auf einmal zerstören und so einen ungeheuren Punkteregen mit sich bringen können, bringen dem Spieler nicht nur Spaß, sondern auch gelegentlich den Tod. Der eigenen Ungeschicklichkeit sei Dank.
Hört sich doch eigentlich recht unterhaltsam an?! Ist es auch, in den ersten Leveln. Leider drängt sich jedoch bald die Macht der Gewohnheit nach vorne. Außer den Gegnern und periodisch eingesetzten Bonuspassagen ändert sich rein gar nichts am Levelaufbau.
Verständlicherweise geht die Motivation unter solchen Umständen zu schnell flöten. Der möglicherweise rettende Mehrspielermodus wird wegen der Anlehnung an das Original leider (zum Glück?) fallen gelassen.
Zudem sieht das ganze technisch ähnlich wie bei allen Titeln der NES-Classics-Reihe aus, nämlich alles andere als rosig. Monotones Grafikdesign, kaum existierende Animationen und eine Framerate, die bei bildschirmfüllenden Explosionen gnadenlos überfordert wird, machen das Nostalgie-Feeling perfekt…
Besonders spannend ist das Schrittgeräusch des Helden. Anders als heute watschelt Bomberman nicht mit Quietschgeräuschen über den Screen, sondern marschiert, angelegt an den Charakter auf der Verpackung, völlig blechern wie ein Roboter.
Fazit
- Grafik
- 2.5
- Sound
- 4
- Gesamt
- 5
verfasst von „Seppel“
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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 23.Juli.2004 - 21:43 Uhr