Mystery Case Files: MillionHeir ist ein solides Suchspiel mit einer sehr liebevollen Präsentation. Die sich oft wiederholenden Aufgaben machen das Spiel auf Dauer etwas eintönig, aber wer dem Genre etwas abgewinnen kann und sich als Spürnase unter Beweis stellen will, macht garantiert nichts falsch.
Spieletest: Mystery Case Files: MillionHeir NDS
Weitere Infos
Releasedate:6. Februar 2009



Anzahl der Spieler: 1-4
Leser-Meinungen: Noch keine
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Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- detaillierte Hintergründe
- Funktionen des DS werden genutzt
- nette Minispiele
- Negativ:
- einige Gegenstände zu klein
- auf Dauer etwas eintöniges Gesuche
- blasse Charaktere
Geld allein macht nicht glücklich – und auf Maximilian $. Mammon trifft diese Volksweisheit ganz besonders zu. Dem steinreichen Kunstsammler wurde sein Vermögen nämlich zum Verhängnis: Er wurde entführt und womöglich sogar ermordet. Doch wofür gibt es denn so findige Detektive wie euch, die sich des Falles annehmen und nicht nur nach dem Verbleib des Multimillionärs und einem möglichen Mörder suchen, sondern auch nach dem rechtmäßigen Erben.
Spürnase mit Tastsinn
Ausgestattet mit dem Touchpen macht ihr euch nun auf die Suche nach Beweisen, durchstöbert Mammons Anwesen sowie die Häuser der potenziellen Verdächtigen und Erben nach Beweismitteln. Bei „MillionHeir“ geht es vornehmlich um eines: Suchen! Und damit ihr wisst, wonach ihr die Augen offen halten sollt, wird euch eine Liste mit Gegenständen eingeblendet, die euer High-Tech-Computer dann im Anschluss analysiert. Auf dem unteren Bildschirm des Nintendo DS wird euch dazu beispielsweise der detaillierte Ausschnitt eines Zimmers oder Gartens gezeigt. Mit dem Touchpen bewegt ihr nun dieses Fenster über den ganzen Ort, um jeden Winkel in einem bestimmten Zeitlimit genau absuchen zu können. Der Bildschirm ist prall gefüllt mit zig Objekten, sodass ihr sehr genau hinschauen müsst, um eines der gesuchten Beweisstücke auszumachen. Habt ihr dann endlich eines erspäht, klickt ihr mit dem Touchpen darauf, um es aufzusammeln. Doch Vorsicht! Tippt ihr das falsche Objekt an, wird euch Zeit abgezogen, was gerade in den zwei höheren Schwierigkeitsgraden ziemlich gefährlich ist. Viele Gegenstände sind zudem nicht auf Anhieb zu entdecken. Doch ein Meisterdetektiv weiß sich mit speziellen Werkzeugen zu helfen. Mit der Taschenlampe durchforstet ihr dunkle Räume, indem ihr einen Lichtkreis über den Bildschirm bewegt. Die Taucherbrille ermöglicht es euch, auch in Aquarien oder Teichen nach Spuren zu suchen und das Röntgengerät macht allerlei Krimskrams sichtbar, den man mit bloßen Augen nicht wahrnehmen könnte. Bei einigen Suchobjekten auf eurer Liste ist sogar ein wenig Kombinationsdenken erforderlich. So müsst ihr zum Beispiel bei gehaltener L-Taste zwei Gegenstände (etwa Pfeil und Bogen, Dart und Wurfscheibe) miteinander mit einem Strich verbinden, andere durch Tippen oder Reiben zerbrechen beziehungsweise reinigen. Auch wenn sich das Spiel Mühe gibt, das reine Absuchen des Schirms durch den Einsatz von Hilfsmitteln oder interaktiven Elementen zu variieren, so geht „MillionHeir“ auf die Dauer doch etwas die Luft aus – ein Suchbildschirm nach dem anderen, wieder eine Liste abarbeiten...
Leblose Hauptdarsteller
Nach den Suchbildschirmen werdet ihr häufiger zu kleinen Minispielen eingeladen, bei denen es sich meistens um einfache Schieberätsel, Puzzle oder – im Falle der Analysen – um Geschicklichkeitsspiele handelt. Bei letzteren müsst ihr umherschwirrende Farbkugeln im richtigen Moment berühren, um sie mit gleichfarbigen Klötzen am unteren Bildschirmrand zu verbinden und aufzulösen. Die eingeworfenen Minispiele sind durchweg unterhaltsam. Man merkt das Bestreben der Entwickler deutlich, das reine „Abscannen“ des DS-Schirms mit einigen netten Ideen aufzulockern. Das gelingt dennoch nur bedingt, was aber nicht zuletzt auf die schwache Dramaturgie der Entführungsgeschichte zurückzuführen ist. Ihr habt das Gefühl, die Schauplätze lediglich abzuarbeiten – die flache Story kommt fast ohne Höhe- oder Wendepunkte aus. Die Charaktere, auf die ihr trefft, sind zudem allesamt sehr oberflächlich und könnten klischeehafter nicht sein.
Technisch ist hingegen nur wenig auszusetzen. Der DS bietet sich mit seinem berührungsempfindlichen Bildschirm geradezu für Suchspiele an. Die Hintergrundgrafiken und Gegenstände sind ungemein detailliert. Allerdings sind die Suchobjekte häufig zu klein dargestellt, sodass ihr sie kaum erkennen könnt. Der manchmal zu dunkle Gestaltung der Bildschirme erschwert das Ganze dann noch einmal. Der Sound drängt sich nicht auf und untermalt die Sucherei ganz passend mit mysteriösen, klassisch-angehauchten Melodien.
Überführt!
Millionheir ist ein gut gemachtes Suchspiel mit einigen auflockernden Minispielen, das aber einfach steht oder fällt, ob ihr Suchspiele mögt oder nicht. Daher ist das Game ein wirklich gelungenes Nischenprodukt für all jene, die ihren Spaß daran haben, detektivische Sisyphusarbeit zu leisten. Alle anderen wagen einen Blick, wenn auch einen sehr genauen.
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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 02.Oktober.2009 - 17:58 Uhr