MotoGP 22 ist ein gelungener Titel, der step by step den Weg vom klassichen Arcade-Rennspaß hin zu einer ernsthaften Simulation geht. Es erwarten euch einige Spielmodi, von denen der neue „Neun Season 2009“ sicherlich einer der interessanteren ist. Zumindest könnt ihr in einer Art spielbaren Doku in die spannende Saison aus 2009 eintauchen und den Kampf um die Weltmeisterschaft hautnah miterleben. Technisch ist wahrlich noch Luft nach oben und gerade Anfänger werden, genreüblich, etwas am Fahrverhalten arbeiten müssen. Es erwarten euch etliche Stunden Spielvergnügen. Das Angebot an Strecken, Fahrern, Teams und Spielmodi ist stark und besseres werdet ihr momentan auf dem Markt nicht finden.
Spieletest: MotoGP 22 NSW
Weitere Infos
Releasedate:21. April 2022





Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus
Anzahl der Spieler: 1-8
Leser-Meinungen: Noch keine
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- Alle Lizenzen
- Nine Season 2009-Modus
- Zugänglicheres Spielvergnügen
- Negativ:
- Kein Online-Modus
- Im Multiplayer kein Split-Screen
- Leichte Performanceprobleme
MotoGP erfreut sich seit Jahren immer größerer Beliebtheit. Der Hype, der früher eher bei der Formel 1 anzutreffen war, ging nun auch auf den Motorradsport über. MotoGP 22 ist der offizielle Konsolenableger der beliebten Rennserie. Der Titel hat alle offiziellen Lizenzen der Weltmeisterschaft für alle Teams, Fahrer und Rennstrecken. Federführend zeichnet sich dieses Mal Milestone für die Entwicklung, was einiges verspricht. Ob der Titel die Erwartungen erfüllt, erfahrt ihr in unserem Test.
Ab auf die Piste!
Nachdem ihr ein paar Einstellungen in Punkto Sound und Grafik getroffen und euren eigenen Fahrer erstellt habt (der Editor ist sehr minimalistisch), kann es auch schon losgehen.
Im Hauptmenü gibt es verschiedenste Modi zur Auswahl. Der Aufbau ist sehr ähnlich den Vorgängen. Ihr könnt beispielsweise eine neue Karriere starten, wo ihr euer Schicksal selbst in die Hand nehmen dürft. Mit eurem individuell erstellten Fahrer versuchet ihr die Titel in Moto3, Moto2 und der Königsklasse – MotoGP – zu holen.
Wie in fast jedem Karrieremodus eines Sportspiels geht es darum erfolgreich zu sein, Manager-und Werksverträge zu ergattern, technische Feinheiten auszutüfteln, ihr könnt euer technisches Personal verwalten und einen Datenanalysten, sowie einen Chefingenieur einstellen. Es sollte im besten Fall also kein Problem sein, es bis an die Spitze zu schaffen – kontinuierliches Training vorausgesetzt. Entscheiden könnt ihr euch zwischen der „Offiziellen Saison 2022“, der „Zwischensaison“ oder einer „Kurzen Version“.
In „Schnellmodi“ gibt es drei verschiedene Kategorien: „Neuer Grand Prix“, „Neue Meisterschaft“ und „Zeitfahren“. In jedem dieser Abschnitte könnt ihr zwischen MotoGP, Moto2, Moto2, 800 4-Takt, 990 4-Takt oder 500 2-Takt wählen. Die Fahrerriege teilt sich auf klassische Fahrer, sowie aktuelle und offizielle Fahrer/Teams auf.
Im „Lokalen Multiplayer“ könnt ihr eure Freunde (bis zu 8 Spieler) zu Duellen herausfordern. Einen Split-Screen gibt es nicht.
Im „Training“ könnt ihr euch durch einzelne Tutorials durcharbeiten, womit euch einer richtig großen Karriere nichts im Wege stehen wird. Gerade die „Grundlegenden Sitzungen“ sind für Anfänger sehr zu empfehlen, da es ein Titel ist, der für Einsteiger sicher die ein oder andere Hürde parat hält.
Nine Season 2009
Die größte Neuerung in MotoGP ist, ohne Zweifel, die „Nine Season 2009“. Dort könnt ihr hautnah die unglaublichsten Momente der Saison 2009 nachspielen, in der vier der besten Fahrer der Geschichte um die MotoGP-Meisterschaft kämpften. Dabei handelt es sich um keine geringen als Valentino Rossi, Casey Stoner, Dani Pedrosa und Jorge Lorenzo. Ihr steigt dabei in der Regel mitten in ein Rennen ein und müsst in den noch verbleibenden Runden auf eine bestimmte Position vorfahren. Jedes der 17 Kapitel besteht aus ein- oder mehreren Episoden, in der es je Haupt- und optionale Ziele zu erreichen gibt.
Während das Renngeschehen selbst eher langweilig ist, machen die Zwischensequenzen dies mit Bravour wieder weg. Dabei handelt es sich nämlich um eine vollwertige Doku der WM-Saison, die sehr viel Originalmaterial aus der Hand des Dokumentarfilmers Mark Neale liefert. Das Großartige ist, dass das Videomaterial vollständig in Deutsch synchronisiert wurde. Gerade diese Dokumentation ist eines der Herzstücke des neuen MotoGP-Spiels. Fans dürfen sich aber nicht nur über die Saison 2009 in diesem besonderen Modus freuen, sondern alle Schauplätze, Bikes und Fahrer dieses außergewöhnlichen Jahres können im Einzelrennen auch direkt angewählt werden. Ein paar Inhalte müssen durch die Erfüllung der Haupt- und optionalen Ziele zwar erst freigeschalten werden, aber dennoch ein großartiges Feature.
Gameplay
Wie bereits erwähnt hat MotoGP 22 einen hohen Anfangsschwierigkeitsgrad und damit verbunden eine hohe Lernkurve. Ihr könnt zwar zwischen verschiedenste Schwierigkeitsgrade wählen, aber am Üben werdet ihr Wohl oder Übel nicht herumkommen: Wann ist der richtige Bremspunkt? Welches sind die besten Spuren?
Milestone hat versucht viel aus dem Fahrverhalten herauszuholen, um es noch realistischer wirken zu lassen. So wurde die Präzision der Steuerung verbessert, man kann manuell schalten und die Reifen verändern beim Fahren ihre Form. Die Zielrichtung ist klar: Das Entwicklerstudio will vom Arcade-Prinzip anderer Motorradtitel weg und den Spagat zu realistischen Rennsimulationen meistern. Selbst die Fahrphysik des Motorrads könnt ihr über eure Fähigkeiten steuern.
Es gibt sehr viele Möglichkeiten Anpassungen im Menü vorzunehmen, die euren Bedürfnissen am besten entsprechen. Wieder im Spiel sind die Strafen für lange Runden. Verlässt ihr des Öfteren den Asphalt müsst ihr als Strafe eine Spur nehmen, die in einer bestimmten Kurve platziert ist und ihr somit wertvolle Sekunden verliert.
Außerdem gibt es wieder die Möglichkeit des Zurückspulens bei Fahrfehlern. Gerade für Einsteiger ist das ein nützliches Feature, damit ihr die Rennen nicht jedes Mal von neuen starten müsst. Was leider immer noch fehlt ist ein Online-Modus.
Milestone setzt in MotoGP 22 erneut auf die Unreal-Engine, die es ermöglicht, Motorräder und Rennstrecken detaillierter, sowie die Fahrphysik der Vehikel realistischer wirken zu lassen. Dennoch stößt die Switch hier- und da an ihre Grenzen. Ihr müsst weiterhin mit manchen Texturproblemen, sowie plötzlich aufpoppenden Elementen rechnen. Auch die Gesichtsmodellierung der Fahrer hat man schon besser gesehen. Der Titel läuft mit stabilen 30 fps und die Ladezeiten wurden, im Vergleich zum Vorgänger, etwas verbessert.
Soundtechnisch setzt man auf instrumentale Tracks. Motoren-, sowie Umgebungsgeräusche wurden eher schwach umgesetzt. Zweiteres gibt es sowieso so gut wie kaum und die Motoren klingen eher nach alten Rasenmähern. Boxenfunk oder dergleichen gibt es nicht. Zumindest die Moderation gibt es in Deutsch und ist gut gelungen.
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Vielen Dank an die Firma Milestone für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 16.Mai.2022 - 19:25 Uhr