"Meisterdetektiv Pikachu kehrt zurück" sorgt für neuen Rätselspaß! Dabei werden besonders jüngere Spieler mit einem einfachen Schwierigkeitsgrad an unterschiedlichen Tatorten auf die Probe gestellt, denn trotz einfachen Schwierigkeitsgrads ist die englische Vertonung und der hohe Leseanteil ein Gegensatz zur offensichtlich jungen Zielgruppe. Technisch erhaltet ihr eine schöne Politur zum 3DS Vorgänger, müsst aber aufgrund vieler statischer Szenen mit wenig Wow-Effekten bei der Grafik oder Panoramaperspektiven rechnen. Der größte Charme liegt in der Interaktion zwischen Tim und Pikachu bei ihrer Detektivarbeit und den verschiedenen, in die Story gut einbezogenen Pokémon.
Spieletest: Meisterdetektiv Pikachu kehrt zurueck NSW
Weitere Infos
Releasedate:6. Oktober 2023





Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus
Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- schöne Pokémon-Modelle
- abwechslungsreiche Kapitel
- Pokémon-DNA erkennbar
- Negativ:
- geringer Schwierigkeitsgrad vs. Textlast
- viele statische Szenen
- Animationsarmut
- Keine deutsche Vertonung
2016 sind wir das erste Mal auf dem 3DS in die Schuhe von Tim Goodman geschlüpft, der an der Seite von Meisterdetektiv Pikachu nach seinem Vater und Pikachus Detektivpartner sucht. Nach einigen Ereignissen, gelösten Fällen geht die Suche 2023 auf der Nintendo Switch mit Meisterdetektiv Pikachu kehrt zurück weiter.
Ein plötzlicher Dienstantritt
Das Spiel beginnt mit einer Zeremonie zur Ehrung von Tim und Pikachu für ihre Verdienste in Ryme City. Denn während des letzten Abenteuers wurde die mysteriöse Chemikalie R freigesetzt, die freundliche Pokémon in aggressive und bösartige Pokémon verwandelt hat. Dies aufzuklären war eine detektivische Meisterleistung und trotzdem bleibt Harry, Tims Vater und Pikachus Partner, verschollen.
Während der Feier kommt es aber abrupt anders als geplant und ein Kramor taucht auf, sorgt für ordentlich Wirbel und fliegt mit Pikachus Detektivmütze davon. Bei den Stadtbewohnern und Pokémon sorgt das Ereignis für Unruhe, die Detektivarbeit beginnt damit sogleich.
Ohne Umschweife wird euch verdeutlicht, dass das Spiel im Wesentlichen aus zwei Elementen besteht: Ihr dürft euch über vertonte Zwischensequenzen – wenn auch nur in Japanisch oder Englisch – und Detektivpassagen freuen. Dabei sorgen letztere dafür, dass ihr verschiedene Spuren sichten, Szenerien untersuchen und Personen und Pokémon befragen müsst. Pikachu übernimmt selbstverständlich die Kommunikation zu seinen Artgenossen, während Tim sich menschlicher Konversation annimmt. Der Clou an der Partnerschaft der beiden liebenswerten Charaktere bleibt, dass Pikachu sprechen kann, was jedoch nur Tim verstehen kann.
Nachdem ihr euch eines benommenen Durrgurrs angenommen habt, geht die Suche nach der Mütze weiter. Ihr navigiert dabei Tim und seid in dreidimensionalen, aber sehr linear und statisch wirkenden Screens unterwegs. Es muss ein Obststand untersucht werden, bei dem das Pokémon Knapfel eine Rolle spielt, bis ihr auf einen Baum stoßt, der sich als Kokowei entpuppt, an dem ihr hinaufklettern müsst. An dieser Stelle werdet ihr mit der Quicktime-Mechanik vertraut gemacht. Denn in einzelnen Passagen des Spiels könnt ihr durch zügiges oder rechtzeitiges Drücken der A-Taste eine Interaktion auslösen und in der benannten Szenerie das Herunterfallen Pikachus von Kokowei verhindern.
Auf diese Weise geht ihr im Abenteuer voran. Ihr bekommt in diversen Situationen verschiedene Themen präsentiert, die ihr studiert und eure Hinweise im Notizbuch sammelt. Habt ihr genügend Eindrücke gemacht, könnt ihr eure Schlüsse ziehen. Hierfür müsst ihr abschließende Fragen zum aktuellen Ereignis beantworten und die richtige Wahl treffen. Doch keine Sorge, wer befürchtet, nicht richtig zu kombinieren und deshalb im Spiel stecken zu bleiben. Ihr könnt jederzeit Hinweise von Pikachu einspielen lassen, indem ihr die linke Pfeiltaste drückt. Tatsächlich könnt ihr aber auch nicht scheitern, wenn es an die Fragebeantwortung geht, weil ihr so lang wählen dürft, bis ihr richtig liegt & es voran geht. In diesen Momenten wird deutlich, dass der Schwierigkeitsgrad sehr niedrig und damit absolut an jüngere Spieler ausgerichtet ist. Dem steht aber gleichzeitig der hohe Anteil an Lesepassagen oder Untertitellungen der ausschließlich fremdsprachigen Zwischensequenzen entgegen.

Mehr zu Erleben
Auf eurem Abenteuer werdet ihr verschiedene Schauplätze erkunden. Es geht quer durch die Stadt von Ryme City, durch prächtige Anwesen, auf dem Rücken von Fukano und durch Ruinen und habt verschiedene Pokémon-Begegnungen wie mit dem witzigen Urgl oder dem Unratütox. Es ist kein Geheimnis, dass es wieder besondere Treffen geben wird, wie ein mächtiges Pokémon, das ihr schon aus Teil eins oder dem Kinofilm kennt. Es gibt neben den Hauptaufgaben auch kleinere Gefälligkeiten, die ihr für Mensch und Pokémon erfüllen könnt, insgesamt müsst ihr euch aber nie zu weit bewegen oder sonderlich kompliziert kombinieren. Sobald die Lesefähigkeiten der Spieler ausreichend vorhanden sind, wird das neue Detektivabenteuer gut spielbar sein.
Sound, Performance
Technisch hat "Meisterdetektiv Pikachu kehrt zurück" einen ordentlichen Sprung zum Vorgänger auf dem 3DS gemacht. Die Charaktermodelle sind schön gestaltet und weitgehend scharf, wobei Pokémon besser gelungen sind, als man es für die kantigen Gesichter von Nebencharakteren sagen kann. Leider sind Bewegungsanimationen nur in repetitiver Weise gegeben. Eine längere Unterhaltung zwischen Tim und Bewohnern führt zu immer gleichen Handbewegungen. Wer sich auf die Inhalte konzentriert, wird wenig gestört sein, ein statischer Eindruck verbleibt dennoch. Generell wird in den diversen Dialog- und Rätselpassagen eher auf kleine Bildschirmausschnitte verwiesen. Ihr bekommt an dieser Stelle keine großartige Variation an Kameraperspektiven geboten, sondern eher Close-Ups. Seid ihr in der „freien“ Bewegung, läuft das Spiel ebenfalls flüssig, hat aber auch aufgrund der reduzierten Komplexität der Spielabschnitte nur bedingt Performance-Herausforderungen zu meistern. Neben einigem Kantenflimmern sind aber keine größeren Glitches wahrzunehmen und die Ladezeiten sind moderat. Was aus unserer Sicht ein Versäumnis ist, ist die fehlende Toucscreen-Funktionalität bei der Auswahl von Antwortmöglichkeiten. Ihr seid also komplett mit der Tastensteuerung unterwegs. Die Barrierefreiheiten sind auf Textgrößen und -geschwindigkeiten, Lautstärkeeinstellungen und Sequenz-Geschwindigkeiten reduziert. Da es aber generell wenig Barrieren gibt, die das Spiel offeriert, sollte das wenig problematisch sein.
Beim Sound macht "Meisterdetektiv Pikachu kehrt zurück" eine gute, aber nicht außergewöhnliche Figur. Es gibt diverse Assets, die Pokémon spezifisch sind und gängige Soundeffekte. In der Welt habt ihr zumeist eine fröhliche Hintergrundmelodie, die auch gern mal auf die Trompete setzt. Sonst werdet ihr angenehm begleitet, während ihr von Szenerie zu Szenerie lauft oder nach einer Zwischensequenz platziert werdet. Ein imposantes Orchester ist an dieser Stelle aber nicht zu erwarten.
Diesen Artikel teilen:
Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 20.Oktober.2023 - 10:33 Uhr