Spieletest: Marsupilami: Hoobadventure NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
16. November 2021

USK 6 keine Onlinefunktion Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
durchdachtes Leveldesign
für jung und alt
comicreife Optik
Negativ:
kurze Spielzeit
teils sehr an Donkey-Kong angelehnt
kaum Story

Als Freund und Kind der 90er Jahre kann ich mich noch gut an die Zeichentrickserie „Marsupilami“ aus dem Hause Disney erinnern. Damals machten viele das erste Mal mit dem Tierchen aus belgischer Feder bekanntschaft. Microids hat nun einen Plattformer auf den Markt gebracht, welcher dieses Franchise erneut belebt. Um Spaß mit dem Spiel zu haben, muss man mit der Figur nicht vertraut sein, denn es gibt praktisch keine Handlung. Ob sich ein Kauf dennoch lohnt, erfahrt ihr in unserem Test.

Achtung, Hypnose!

Bei Marsupilami handelt es sich um einen Sidescrolling-3D-Plattformer, dessen Leveldesign und Gameplay teilweise sehr an Donkey Kong Country: Tropical Freeze erinnert. Nachdem ihr den entsprechenden Spielstand gewählt habt, geht es auch schon los. Zu Beginn berührt euer Marsupilami versehentlich ein magisches Skelettmonster, welches – so scheint es – an den Strand vor eurer Hütte gespült wurde. Dieses erwacht plötzlich und reagiert, indem es alle anderen Tiere hypnotisiert. Diese stehen nun in einem Bann und folgen den Befehlen dieser Kreatur. Marsupilami macht sich nun auf den Weg, das böse Skelett zu stoppen. Die Handlung wird euch in einer kurzen Cutscene zu Beginn erzählt, mehr gibt es dann auch schon nicht zu erzählen.

Was folgt, sind ungefähr zwei Stunden Spielespaß für jung und alt. Zwar werden erfahrene Zocker sicherlich nicht an ihre Grenzen gebracht, aber für ein entspannendes, buntes Spiel für Zwischendurch ist es allemal geeignet. Wir haben Marsupilami mit dem fünfjährigen Sohn unseres Redakteurs getestet und er kam mit dem Gameplay – nach anfänglicher Gewöhnung – gut zu recht. Dennoch gab es Stellen, wo dann doch Hilfe benötigt wurde. Jüngere Spieler werden durchaus gefordert, während erfahrene auf andere Herausforderungen zurückgreifen müssen – aber dazu später.

Insgesamt gibt es drei Welten mit etwa 25 Level. In jedem dieser Abschnitte könnt ihr ein Portal zu einer Bonusstufe, sowie fünf Federn zum Sammeln finden. Ausgenommen sind da nur die Boss-Level. Die sammelbaren Items könnt ihr dazu verwenden, drei zusätzliche Stufen von Marsupilami: Hoobadventure freizuschalten. Nachdem ihr ein Level abgeschlossen habt, schaltet ihr dessen Zeitprüfung frei. In dieser müsst ihr die Welt in einer gewissen Zeit schaffen, um den Bronze, Silber- oder Goldpreis zu ergattern.

Welcher Marsupilami solls sein?

Im Kartenbildschirm könnt ihr via Y zwischen drei verschiedenen Marsupilami-Arten wählen. Es macht aber spielerisch keinen Unterschied, sondern dient rein optischer Natur. So können alle springen, rollen, Dinge mit ihren Schwänzen schlagen, Stampfattacken ausführen, Wandsprünge machen und mit ihren langen Schwänzen Ringe ergreifen, um höhergelegene Ebenen zu erreichen. Das Gameplay funktioniert richtig gut und obwohl es sich doch um einen „kleineren“ Titel handelt, ist die Qualität auf hohem Niveau – zumindest besser als man vielleicht annimmt.

Die Geschwindigkeit des Spiels passt sich dem Spielstil an. So kann man sich, bis auf einzelne Ringpassagen, oftmals Zeit lassen, was für ungeübtere Spieler sehr von Vorteil sein kann. Durch das Rollen, welches man mit wiederholtem Tastendrücken unbegrenzt verlängern kann, könnt ihr aber auch ziemlich an Fahrt aufnehmen, wenn das gewünscht ist. Feinde könnt ihr durch Schläge besiegen oder indem ihr auf sie springt. Wenn ihr die Sprungtaste gedrückt hält, während ihr auf ein hypnotisiertes Tierchen hüpft, könnt ihr sogar etwas mehr Sprungkraft herausholen. Das gilt ebenso für Elemente, die als Trampoline eingesetzt werden.

Marsupilami: Hoobadventures hat ein starkes Leveldesign und obwohl die Spielzeit des Abenteuers relativ kurz ist, möchte man einfach weitermachen, um die Zeitprüfungsmedaillen erfolgreich zu meistern. Es gibt überall etwas zu finden und entdecken. Die Level fließen wunderschön zusammen und sind teilweise mit geheimen Bereichen vollgepackt. Vor allem wenn man sich richtig flott durch die Areale bewegt merkt man, wie geschickt alles designt wurde, um den Spielfluss nicht zu stören. Das geht von der Platzierung der Feinde bis hin zu der Entfernung von Plattformen. Ocellus, das Entwicklerstudio, hat hier ein echtes Händchen bewiesen und der Titel eignet sich richtig gut für Speedrunning-Freunde.

Die Gestaltung der Welten ist sehr abwechslungsreich und hebt sich voneinander gut ab. Dabei kommen einem gewisse Elemente vielleicht aus bereits erwähntem Donkey Kong bekannt vor. Statt über Fässer, könnt ihr euch von Vögeln durch die Gegend katapultieren lassen. Dann gibt es diese „Schattenlevel“, bei denen ihr im Dunkeln navigieren müsst oder ihr überhaupt nur die Schattensilhouette eures Charakters seht. Es wurde viel verpackt in kurzer Spielzeit und auch wenn vielleicht manches kopiert wirkt, es stört nicht. Nein, es macht Spaß.

Tutti Frutti!

In den Welten gibt es überall sammelbare Früchte, die euch, wenn ihr 100 davon sammelt, ein Leben schenken. Ansonsten besteht eure Lebensenergie aus 3 Herzen. Wurden diese verbraucht, so verliert ihr ein Leben. Herzen könnt ihr wieder auffüllen, indem ihr Kisten zerstört, in denen Herzen versteckt sind. Wenn ihr Bonusstufen erfolgreich absolviert habt, bekommt ihr Tickets geschenkt. Was ist dafür zu tun? Ihr müsst eine gewisse Anzahl von Ringen in einer bestimmten Zeit erreichen/durchlaufen, um am Ende erfolgreich zu sein. Mit den Tickets könnt ihr dann Bonuslevel freischalten. Diese sind den münzreichen Welten aus New Super Mario Bros. 2 sehr ähnlich. So könnt ihr im besten Fall gleich mal 10 oder mehr Leben abstauben.

Wie anfangs bereits erwähnt ist Marsupilami: Hoobadventure eindeutig für Kinder gedacht, wobei es nicht heißt, dass sich Erwachsene langweilen werden. Dafür sorgen die Zeitrennen oder die sammelbaren Items. Es kann schon herausfordernd sein alle Federn zu finden und alle Bonusstufen erfolgreich zu bestreiten. Und dafür gibt es eigene Erfolge (ähnlich dem Gamerscore/Trophysystem) die ihr bewältigen könnt. Für die Galerie könnt ihr auch allerlei Concept und 3D-Arts, sowie Musik freischalten. Selbst der Endboss kann eine anständige Herausforderung sein und kleine Kinder werden da wahrscheinlich, wenn nicht sogar bereits im früheren Spielverlauf, an ihre Grenzen kommen.

Fazit

Marsupilami: Hoobadventure ist ein großartiges Spiel, dass nur durch die Tatsache enttäuscht wird, dass es so kurz ist. Der Titel orientiert sich sehr stark an der Donkey-Kong-Reihe, was uns persönlich aber nicht gestört hat – im Gegenteil. Die Atmosphäre und das Gameplay sind richtig gut durchdacht und stimmig. Der Plattformer konzentriert sich sicherlich auf eine jüngere Zielgruppe, wobei auch Erwachsene ihren Spaß haben werden. Wer auf Cartoon-Plattformer steht, dem können wir Marsupilami: Hoobadventure nur wärmstens ans Herz legen.

Grafik
8
Sound
7.5
Gesamt
8

verfasst von „Ulrich“

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Vielen Dank an die Firma Microids für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 02.Dezember.2021 - 18:07 Uhr