Spieletest: Mario vs. Donkey Kong (2024) NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
16. Februar 2024

USK 0 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
süße Mini-Mario-Spielzeug-Geschichte
präzises Gameplay
über 135 tolle Level inkl. Pro-Challenges
2-Spieler-Koop und entspannt-Modus
Negativ:
Plus und Pro Level erst nach Abschluss
Herausforderung für Erwachsene teils sehr niedrig

20 Jahre nach seinem Debüt soll das teils arcadige Mario vs. Donkey Kong in neuem Glanz erstrahlen. Zum Jubiläum wurde dem actionreichen Puzzler ein Remake spendiert, das mit einigen Neuerungen auf eure Nintendo Switch klettert. Wir haben uns durch die Spielzeug-Welten gerätselt und sagen euch im Nintendofans.de-Test, ob Nintendo das Mario vs. Donkey Kong Puzzle vervollständigen konnte.

Ein Blick nach 2004

Mario vs. Donkey Kong war zu seiner Zeit ein wahrer Geniestreich. Die Entwickler schafften es in meist überschaubaren Levelarealen so viele interessante Gameplay-Elemente einzubauen, ohne dabei den Charme der ursprünglichen Vorlage zu vergessen. So war das Spielerlebnis auf dem Gameboy Advance eine wahre Wonne. Die kleinen, aber feinen Level boten immer die Möglichkeit „nur mal kurz“ (mobil) weiterzuspielen.

Zudem wurde erstmalig „Mario“ im Titel erwähnt, nachdem er im Arcade-Original noch Jumpman hieß und man im Gameboy-Spiel nur Donkey Kong, den großen Affen, prominent erwähnte. Die Gameboy-Advance-Grafik von Mario vs. Donkey Kong ist schlichtweg zeitlos und verdammt gut gealtert, vor allem die gerenderten Zwischensequenz-Standbilder sehen klasse aus. Auch das Gameplay war damals und ist heute eine Wucht. Mit einem Minimum an Tasten wird ein sinnvolles Maximum an Moves kredenzt und dieser kleine Pixel-Mario fühlt sich genauso agil an, wie seine 3D Vorgänger. Dabei ist die Steuerung extrem präzise, was bei den Genauigkeit erfordernden Puzzles natürlich gut kommt – wenn man das Zeitliche segnet, kann man sich stets sicher sein, dass der Grund dafür hinter dem Controller und nicht im Spiel selber zu suchen ist. Auch der Umfang des Games hält dem Zahn der Zeit stand. Immer wieder werden neue Level freigeschaltet und nach dem „finalen“ Boss verändert sich das Gameplay sogar nochmal ganz! Für die Profis gibt es dann auch noch besonders schwere Level. Bei so viel Genialität stellt sich jetzt doch aber eine wichtige Frage: Lohnt sich der Kauf des Remakes auch für Besitzer des Originals?

(Nicht) Alles neu

In der Neuauflage zum Gameboy Advance Hit hat man bewusst auf die Erhaltung der DNS dieses hübschen, portablen Titels geachtet. So bleibt zu allererst die Geschichte dieselbe; Donkey Kong sitzt gemütlich auf seiner Couch, sieht in der Werbung die neuen Mini-Mario-Spielzeuge und ist schockverliebt. Mit einem Affentempo macht er sich zur Mario Spielzeug-Fabrik auf und hofft, einen Mini-Klempner erwerben zu können, doch weit gefehlt: alles ausverkauft! Aber das hält Donkey Kong natürlich nicht ab. Er bricht in die Fabrik ein und reißt sich alle übrigen Spielzeuge unter den Nagel, die gerade vom Band laufen und von strahlenden Kinderaugen erwartet werden. So bleibt unserem Helden Mario wieder einmal nichts anderes übrig, als die Dinge ins Lot zu bringen.

Es beginnt eine aufregende Klempner-und-Affen-Jagd, die euch durch mehr als 130 Level führt, so schreibt es Nintendo auf die Website. Zu Beginn seid ihr noch in der Spielzeug-Fabrik von Mario & Co Toys unterwegs und macht euch mit den überschaubaren, aber stimmigen Mechaniken vertraut. Mario läuft, springt und kann per Handstand in den akrobatischen Salto gehen. Darüber hinaus interagiert ihr in allen Leveln mit den Objekten. Es werden verschiedenfarbige Schalter gedrückt, um Blöcke zu aktivieren oder verschwinden zu lassen, ihr lasst euch auf Plattformen oder Förderbändern transportieren, klettert an Seilen in Richtung eurer Ziele und plant euren Weg.

In jeder der acht Welten warten 8 Level und ein Mini-Zusatzlevel auf euch, das euch großzügig Power-Up-Pilze spendiert, wenn ihr einen fliegenden Schlüssel einfangt und vor Ablauf eines Timers zur großen Truhe bringt. In den sechs Leveln einer Welt, die sich alle variabel spielen lassen, sobald ihr das jeweils erste Level gemeistert habt, müsst ihr euch durch verschiedene Rätsel und Puzzle den Weg zum Schlüssel bahnen, der wiederum zum Schlüsselloch gebracht werden muss. Damit öffnet sich jeweils der zweite Teil des Levels, der mit dem Aufsammeln der Mini-Mario-Spielzeugfigur endet. Doch um das Level perfekt abzuschließen, müsst ihr bis zu drei Geschenke aufsammeln. Was erstmal wie eine einfache Sammelaufgabe wirkt, ist später wichtige Voraussetzung für das Freischalten von besonderen Bonus- bzw. Profi-Leveln.

Mit der Zeit wechselt eure Jagd nach den Figuren die Umgebung. In Welt zwei geht es direkt in Donkey Kongs Dschungel, danach zum feurigen Flammengipfel und ins Muntere Miniland. Wer Luigis Mansion mochte, der wird sich auf die Welt 5 und die Gruselvilla freuen. Anschließend geht es zum eisigen Glitschgletscher, zum Mysterienforst und abschließend in die Finsterstadt. Habt ihr auch hier die acht Level gemeistert, wartet Donkey Kong im Showdown auf den finalen Kampf mit Mario und die Geschichte endet. Ehe das aber der Fall ist, schließt ihr in jeder der acht Welten mit Level 7 und 8 eine zusammenhängende Level-Kombi ab. Im siebten Level müsst ihr statt eines Schlüssels die Mini-Mario-Spielzeuge einsammeln bzw. mit ihnen die Buchstaben T, O, Y einsammeln und anschließend die Figuren zur Spielzeugkiste bringen. Danach geht es direkt in das achte Level, das für jede Welt als kleiner Bosskampf konzipiert wurde. In unterschiedlicher Weise müsst ihr vor Donkey Kong flüchten und ihn mit allerlei Objekten bewerfen, sodass er vier Lebenspunkte verliert und ihr das Level meistert. Werdet ihr dabei überhaupt nicht getroffen, habt ihr auch dieses Level perfekt abgeschlossen und erhaltet einen Stern.

Das gewisse Plus

Habt ihr euch durch die 72 Level geackert und Donkey Kong die Leviten gelesen, geht es direkt von vorn in die 8 Welten, diesmal als „Plus-Welten bzw. „Plus-Level“. Statt der Schlüssel müsst ihr nun mithilfe befreiter Mini-Marios die Schlüssellöcher öffnen und euch den Weg über kniffligere Rätsel zum Ziel bahnen. Ihr werdet also gelernte Strategien auf ein neues Level bringen „müssen“ und viel neuen Puzzle-Spaß haben. Wie schon bei dem ersten Spieldurchlauf könnt ihr zwischen dem „entspannten“ und dem „klassischen“ Spielmodus wählen. Beim entspannten Modus dürft ihr in aller Gemütlichkeit durch die Level gehen, während der klassische Modus einen Timer hat. Wer sich also ewig an einer Sprungpassage versucht, um alle Geschenke einzuheimsen, aber immer wieder in die Lava plumpst, dem kann schon einmal die Zeit ausgehen.

Darüber hinaus dürft ihr das gesamte Spiel im neuen Koop-Modus zu zweit spielen. Aktiviert ihr einen weiteren Controller oder Joy-Con, dann steht euch Toad mit Rat und Tat zur Seite, was das ohnehin nicht zu schwere Spiel vereinfacht. Zeitweilig werdet ihr es aber auch erleben, dass ihr Schlüssel oder Elemente bewegen müsst, um erfolgreich zu sein. Gerade beim Schlüssel habt ihr aber nur einige Sekunden Zeit, bis dieser an seinen Ausgangsplatz teleportiert wird – zu zweit werden solche Aufgaben nachvollziehbar einfach. Spielen kleinere Kinder Mario vs. Donkey Kong zu zweit, sollte das hier eine dankbare Option sein. Aber auch ohne pilzköpfigen Partner können die größeren Klempner unter euch jedes Level in unter zwei Minuten erfolgreich meistern.

Habt ihr auch in den Plus Welten alle Level geschafft und euren Geschenke-Turm gestapelt, dann warten mehr als 10 Bonus-Level auf euch. Die genaue Zahl lassen wir euch natürlich selbst entdecken. Verraten sei schon einmal, dass mit viel Spielspaß und extra Herausforderungen gerechnet werden kann.

Spielerisches Gesamterlebnis

Hinsichtlich des Gameplays schafft Mario vs. Donkey Kong den Spieler wie schon 2004 sofort mit den vielen kleinen Leveln zu begeistern. Wer zwischendurch ein paar Puzzle lösen möchte oder gar eine ganze Welt, der wird dieses Ziel in 30 min gut erreichen können. Die Mechaniken sind stimmig und äußerst überschaubar, während sich über die Welten hinweg die ein oder andere Umgebungslogik ergibt, die berücksichtigt werden muss. Katapultierende Shy Guys, Feuerdrachen oder rosafarbene Nashörner, die euch über Stacheln tragen können, gehören dazu.

Obwohl die Neuauflage des Spiels wunderschön aussieht und die einleitenden Sequenzen wie aus dem Mario Movie wirken, vermitteln die einzelnen Level sofort ihre portable Herkunft. Hier und da sucht man vergebens nach dem gewissen Extra, einer zusätzlichen Galerie, neben der der Videoschnipsel mit Donkey Kong. Insofern ist das Erlebnis sehr puristisch und konsistent puzzlig von vorn bis hinten.

Technisch haben wir keine Beanstandungen zu vermelden. Sowohl im Handheld-, Tabletop- oder Docked-Modus läuft Mario vs. Donkey Kong butterweich, gestochen scharf und spielerisch sauber. Keine Bugs, keine Fehler, hier wurde fein poliert.

Auch beim Sound erhaltet ihr aufgehübschte Tracks, die sich den Leveln bzw. Boss-Begegnungen anpassen. Wer ein sattes Orchester erwartet, dürfte vor verschlossenen Schlüsseltüren stehen, aber wer angenehme Beschallung erwartet, wird nicht enttäuscht.

Hinsichtlich der Preis-Leistung kann bei einer UVP von 49,99€ wohl zurecht auf den Umfang und den Ursprung des Titels hingewiesen werden. Gleichzeitig gibt es mit einigen Extra-Levels, dem Koop und einer kompletten Neuaufbereitung des Spiels auch ansehnliches Futter für die Spielerschar. Fairerweise hätten es wahrscheinlich auch 39,99€ getan, wohin sich der Preis vermutlich schon in Kürze entwickeln wird.

Mangel an Herausforderung

Die erwähnte Struktur gibt euch vor, dass ihr nach den acht normalen Welten in die etwas aufregenderen Plus-Welten kommt, ehe die Pro-Level auf euch warten. Bis auf Letztere werdet ihr womöglich bis zum Schluss auf die großen Prüfungen warten. Hier hätte man auch nach erstmaligem Meistern der normalen Welten die Plus-Welten aktivieren können, so wie ihr bei Mario Kart die Kubik-Klasse wechseln könnt. Auch die Bonus- bzw. Pro-Level hätte man früher spielbar machen können, sodass die Wiederspiel-Motivation für einzelne Level, bei denen man bisher keine Begründung für das Einsammeln aller Geschenke gesehen haben mag, sofort steigt und mit direkten Zusatzlevels belohnt wird. Insofern mag die Kritik von Super Mario-, Puzzle- und Platforming-Veteranen zurecht gegeben sein, hier im Bereich Challenge und Balance nicht alles herausgeholt zu haben.

Fazit

Mario vs. Donkey Kong ist der liebenswerteste Action-Puzzler für die Nintendo Switch! Im hervorragend umgesetzten Remake von 2004 helft ihr Mario erneut, Donkey Kong die gestohlenen Mini-Mario-Spielzeuge abzuluchsen, während mehr als 135 Level auf eure Rätsel- und Kombinierfähigkeiten warten. Entzückende Zwischensequenzen, ein lauschiger Soundtrack und das präzise Gameplay sorgen für tonnenweise Spielspaß in kleinen „Für-Zwischendurch-Portionen“. Nach acht abwechslungsreichen Welten erlebt ihr selbige noch einmal völlig neu bis sich die Pro-Level ihrem Meister stellen. Den Super Mario und Puzzle-Profis unter euch dürfte der allgemeine Schwierigkeitsgrad dennoch zu niedrig sein. Für jüngere Spieler hingegen, die auch vom neuen Koop-Modus und dem Timer-losen „entspannt-Modus“ profitieren, ist Mario vs. Donkey Kong aber eine hinreißende Versuchung und damit klare Empfehlung.

Grafik
8.5
Sound
8
Multiplayer
8.5
Gesamt
8

verfasst von „ Maik“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmuster
Letzte Aktualisierung: 21.Februar.2024 - 10:32 Uhr