Spieletest: Mario Tennis Open 3DS

Weitere Infos

Releasedate:
25. Mai 2012

USK 0 WiFi unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: Noch keine

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
lustige Minispiele
einfache Steuerung
toller Multiplayer
viele Sammelitems
Negativ:
geringer Umfang
keine RPG-Elemente mehr
fader Einzelmodus
3D-Effekt könnte besser sein

Nach „Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen: London 2012“, zeigt Mario erneut seine sportliche Seite auf dem 3DS. Dieses Mal verschlägt es ihn auf sämtliche Tenniscourts. Mittlerweile betritt der Klempner bereits das siebte Mal die Tennisarenen, angefangen vom 3D Spiel für den Virtual Boy (1995), bis zum aktuellen Nintendo 3DS. Schließt sich nun der Kreis oder holt Mario zum „Rundumschlag“ aus?

Rein ins Vergnügen

Im Menü angekommen, müsst ihr zwischen Einzelspieler- und Mehrspielermodus auswählen. Werft ihr euch alleine ins Geschehen, heißt es sich nur mehr zwischen Turnier, Match oder Minispiele zu entscheiden. Bei ersterem betretet ihr als Tennisneuling sämtliche Plätze des Mariouniversums, um schlussendlich „Superstar“ zu werden. Bevor es aber los geht, gilt es den richtigen Charakter auszuwählen. Es stehen zwölf Spieler zur Auswahl, wie beispielsweise Mario, Bowser, Yoshi, Diddy Kong etc. Jeder besitzt eigene Eigenschaften in Punkten wie Technik, Kraft oder Geschwindigkeit.

Natürlich könnt ihr auch euren eigenen Mii auswählen, welcher durchschnittliche Werte in allen Bereichen besitzt. Neben bereits erwähnten Figuren, lassen sich über QR-Codes weitere hinzufügen. So bietet Nintendo momentan Yoshis in sämtlichen Farben an. Wie man sieht, lädt das Spiel auch zum Sammeln ein, aber dazu etwas später.

Ob beim einfachen Match oder im Turniermodus, gibt es die Wahl zwischen Einzel und Doppel. Jetzt steht dem Spiel eigentlich nichts mehr im Wege. Einzelmatch ist klar, aber wie spielen sich die Wettbewerbe? Die Turniere an sich sind relativ einfach, zumindest die ersten vier Pokale stehen schnell im Regal. Ist euer Charakter erst „Star-Spieler“, darf er an vier weiteren Cups teilnehmen. Diese sind aber nicht mehr so einfach zu gewinnen. Die Konkurrenz schläft nämlich nicht und wo vorher wenig Bewegung im Spiel war, punktet die KI der Gegner nun mit sogenannten „Glücksschlägen“ und höherer Agilität. Hier sind oftmals Strategien zu entwickeln, um den Sieg einzufahren. Jeder Wettbewerb steht sowohl im Einzel, als auch im Doppel zur Verfügung.

Schwing das Ding

Die Steuerung ist ziemlich einfach. Ob Lob, Slice, Topspin und Stoppball - alles kann über A, B, X und Y gesteuert werden. Alternativ lässt sich das ganze auch über den Touchscreen via „Schlagschaltflächen“ spielen. Insgesamt gibt es drei verschiedene Varianten, je nachdem welche Vorlieben man als Spieler hat. Auf dem Touchscreen gibt es aber noch einen zusätzlichen „automatischen“ Schlag. Dieser bietet sich natürlich vor allem für Anfänger an, da hier immer der richtige Schlag ausgeführt wird - auch auf den Feldern für die vorher genannten „Glücksschläge“. Es macht zwar das Spiel einfacher, aber ob es auf Dauer Spaß macht, sei dahingestellt.

Was sind diese Glücksschläge?

Mario Tennis Open verzichtet auf die üblichen Powerschläge und bietet nur „Glücksschläge“ an. So erscheinen im Laufe des Matches immer wieder verschiedene färbige Kreise. Jeder dieser Farbkreise steht für einen gewissen Schlag, welcher am Touchscreen farblich zu erkennen ist. Drückt ihr beim Darüberlaufen die passende Schaltfläche oder den passenden Button (Farbcodierungen müssen verinnerlicht werden), führt euer Charakter einen Glücksschlag aus. Je länger der Schlag aufgeladen wurde, desto mehr Power besitzt er. Diese reichen von extremen Stoppbällen oder Lobs, über schnittige Kurvenbälle, bis hin zum feurigen Schmetterball. Über die Auto-Taste gestaltet sich alles natürlich wieder viel einfacher. Diese Art von Powerschlägen lässt sich zwar nicht abschalten und sie beziehen sich auch nicht mehr individuell auf einen Charakter, aber dafür wird das Spiel nicht mehr durch irgendwelche Animationen unterbrochen, wovon natürlich der Spielfluss profitiert.

Als sogenannten „direkten Modus“ bezeichnet man die Steuerung über den Gyrosensor des 3DS. Dieser Modus eignet sich besonders für Anfänger, da der Charakter automatisch zum Ball läuft und nur mehr der richtige Schlagknopf gedrückt werden muss. Durch die Bewegung nach links und rechts könnt ihr euch auf dem Court umsehen. Haltet ihr jedoch den Handheld senkrecht, so wechselt das Bild in eine andere Perspektive und euer Spieler läuft automatisch zum Ball. Die Schlagrichtung wird dabei auch über den Gyrosensor festgelegt, wobei sich aber der 3D-Modus abschaltet, da sich zu oft der Blickwinkel ändert.

Es ist zwar Ansichtssache, aber das Spiel mit abgeschaltetem Gyrosensor macht eindeutig mehr Spaß. Zwar leidet darunter etwas die Atmosphäre, da der Tennisplatz nur mehr aus einer Perspektive zu sehen ist (ausgenommen bei den Wiederholungen), aber dafür lässt sich nun der Spieler, so wie der Ball über das Circle-Pad steuern und der 3D Effekt bleibt bestehen.

Optisch hinterlässt der Titel einen soliden Eindruck. Weder die Animationen, noch die farbenfrohen Welten (klassischer Sandplatz, Sand- und Lavacourt etc.) geben Anlass zur Kritik. Der Tiefeneffekt und diverse Darstellungen im Hintergrund, die oft an kleinen Unschönheiten in der Textur leiden, lassen oftmals zu Wünschen übrig. Auch beim Publikum wäre einmal einer Überarbeitung fällig, aber immerhin läuft das Game flüssig, ob in 2D oder 3D. Die Soundkulisse ist - „marioüblich“ - toll anzuhören. Ausgenommen im Turniermodus wiederholen sich manche Tracks des Öfteren. Diverse Titel aus bekannten Spielen des Klempners (Mario 64, Galaxy usw.) sorgen ansonsten für Ohrwürmer. Die Kompositionen passen sich immer dem Spielgeschehen an und sorgen, beispielsweise bei Matchbällen, für etwas mehr Spannung.

Multiplayer

Mario Tennis Open beinhaltet einen lokalen aber auch einen online Mehrspielermodus. Das tolle an ersterem ist, dass nur ein Spielmodul benötigt wird. Der Onlinemodus scheint sehr stabil zu sein und hat man die Motivation am Einzelspiel verloren, wird wohl genau dieser dafür sorgen, dass das Spiel nicht all zu schnell im Regal verschwindet. Auch die StreetPass-Funktion wird unterstützt, entweder als StreetPass-Match oder als Ringschießen. Zu verdienen gibt es dabei Münzen, die im Item-Shop ausgegeben werden können.

Der Item-Shop

Ja, ihr habt richtig gehört, es gibt einen Item-Shop. Ob im Turnier oder im Einzelmatch werden immer wieder Ausrüstungsgegenstände freigespielt – von Hemden, Schuhen, Schweißbändern, Schlägern, bis hin zu ganzen Kostümen. Hier ist alles dabei, egal ob die Schuhe von Prinzessin Peach, das Schweißband von Waluigi oder der Schläger von Bowser. Diese Gegenstände sind aber nur für den eigenen Mii verfügbar und verleihen diesem dadurch unterschiedliche Aufwertungen der verschiedensten Eigenschaften. Items lassen sich aber nicht nur freispielen, sondern auch kaufen. Hierzu kommen natürlich die klassischen Münzen zum Einsatz. Diese erhält ihr nach Matches oder ihr bestreitet eines der vier verfügbaren Minispiele.

Ringeschießen hält, was der Name verspricht. Bei Super Mario Tennis müsst ihr den NES-Klassiker „Super Mario Bros.“ spielen, aber anders als bisher. Die Welten scrollen dabei von links nach rechts und ausgestatten mit Schläger und Ball versucht ihr Gegner zu erledigen, Münzen einzusammeln, Röhren zu betreten, um an Ende den Filzball auf die Levelendfahne zu dreschen. Das alles geschieht aber nur über das richtige Handling mit dem Ball.

Im Galaktischen Ballwechsel tretet ihr gegen einen Luma aus „Super Mario Galaxy“ an. Hier gilt es eine gewisse Anzahl an Ballwechsel zu schaffen, wobei sich durch den Aufprall der gelben Kugel Plattformen verschwinden oder erscheinen. Als letzteres gibt es noch das Tinten-Piranha-Training, bei dem ihr eine gewisse Anzahl an Punkten erzielen müsst, ohne das vorher der Gegner an den Ball kommt.

Fazit

Mario Tennis Open wirkt wie eine Mischung aus bereits erschienen Ablegern. Das Weglassen der Powerschüsse macht die Matches flüssiger und teilweise auch spannender. Jedoch fehlen diesmal komplett die Rollenspielelemente, wie wir sie aus dem Game Boy Color- oder GBA- Teil kennen. Auf den Spielfluss hat dies zwar keinen Einfluss, aber irgendwie fehlt dadurch das gewisse etwas im Singleplayer - worunter sicherlich die Langzeitmotivation leidet. Zwar sorgen der Item-Shop und das Sammeln diverser Ausrüstungsgegenstände für Abwechslung, aber vor allem ist es der Multiplayer, der Spaß in eure Wohnzimmer bringen wird. Die Steuerung ist sehr einfach und die typische Mario Sound- und Optikkulisse sorgen wie immer für Unterhaltung. Trotzdem hat man immer wieder das Gefühl, dass mehr möglich gewesen wäre. Nichtsdestotrotz werdet ihr euren Spaß mit dem Titel haben, ob für kurze Zeit alleine oder für längeren Spaß mit Freunden und Spielern aus aller Welt.

Grafik
7.5
Sound
8
Multiplayer
9
Gesamt
7.5

verfasst von „Ulrich“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 04.Juni.2012 - 20:46 Uhr