Spieletest: Mario Strikers Charged Football WII

Screenshot Screenshot Screenshot

Weitere Infos

Releasedate:
25. Mai 2007

USK 6 WiFi Remote Nunchuk unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: 7 Meinungen

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: erstes Spiel in Europa, das Online-Spielen auf der Wii ermöglicht

Plus / Minus

Positiv:
mehr Spieltiefe
toller Mehrspieler- und Online-Modus
technisch rund
Negativ:
manchmal zu hektisch
teils frustrierend schwer
Speichermanagement

Philipp Lahm steht wieder Pate für ein Fußballspiel, was eigentlich fast allen Regeln des modernen Rasenschachs trotzt. Hier wird hemmungslos gefoult, mit Gegenständen nach den Kontrahenten geworfen oder Blitze schlagen in die aufgeheizte Fußballarena ein. Ein Glück, dass der zierliche Philipp vor der Flimmerkiste sitzt – und Mario und seinen Nintendo-Kollegen die Drecksarbeit überlässt. Mario Strikers Charged Football ist der Nachfolger von Mario Smash Football, was seinerzeit auf dem GameCube gerade in Deutschland mit über 100.000 abgesetzten Einheiten für erstaunliche Verkaufzahlen sorgte. Die Entwickler von Next Level Games können auf ein gutes Gameplay-Fundament zurückgreifen (unseren Test zu Mario Smash Football findet ihr hier), die Frage ist, welche Neuerungen gerade in Bezug auf die einzigartigen Steuerungsmöglichkeiten von Wiimote und Nunchuk vorgenommen wurden. Dafür haben wir die Tastenbelegung genauer unter die Lupe genommen.

Gleicht setzt´s was mit der Wiimote!

All denjenigen, die über Wii Sports oder Wii Play ihren Zugang zu Videospielen gefunden haben, sei gesagt, dass sie sich in puncto Setuerung auf einiges gefasst machen müssen. Mario Striker Charged Football ist nämlich kein leicht zugängliches Spiel für die so genannten Casual Gamer, sondern wirklich anspruchsvoll, da nahezu alle Tasten sowohl auf der Wiimote als auch auf dem Nunchuk genutzt werden. Die Bewegungssensoren kommen neben der Menüführung auch innerhalb des eigentlichen Spiels zum Einsatz. Um eine Blutgrätsche auszuführen, wedelt ihr kurz mit der Wiimote, den Nunchuk schüttelt ihr, wenn ihr euren Gegner bei einem gefürchteten Megaschuss behindern oder einen Gegenstand wechseln wollt, und mit der Pointerfunktion der Wii-Fernbedienung pariert ihr gegnerische Schusssalven. Richtig: Bei Mario Strikers Charged Football fliegen euch im Gegensatz zum Vorgänger gelegentlich mehrere Bälle auf einmal um die Ohren. Solche aufgemotzten Megaschüsse können aber immer nur von den charismatischen Kapitänen einer Mannschaft ausgeführt werden. Wenn ihr die B-Taste lange genug haltet (und nicht zwischenzeitlich von einem herannahenden Abwehrspieler angegangen werdet), erscheint ein zu einem Halbkreis gebogener Balken über Bowser und Co., auf dem sich zwei Trefferzonen befinden. Ein Strich bewegt sich in diesem Balken, den ihr möglichst genau mit dem B-Knopf in diesen Zonen stoppen müsst. Der linke Bereich gibt dabei die Anzahl, der rechte die Geschwindigkeit der Bälle an. Seid ihr nun „Opfer“ eines solchen prächtig animierten Megaschusses, schlüpft ihr in die Rolle des Torwarts und zielt nun in Windeseile mit der Wiimote auf die heranrauschenden Bälle auf dem Bildschirm und wehrt sie mit der A-Taste ab. Neu hinzugekommen ist die Eigenschaft des Balles, sich durch das Zutun jedes Spielers auf dem Feld aufzuladen (daher das „Charged“ im Titel). Durch viel Hin- und Herpassen, Blocken, Vorlegen und nicht zuletzt durch stärkere Schüsse verändert sich die Farbe des Balles von einem dunklen Violett hin zu einem strahlenden Weiß. Genau dann vervielfacht sich auch die Schusskraft und Präzision, sodass aufgeladene Bälle viel schneller im Tor unterzubringen sind. Gerade im späteren Spielverlauf wird diese Schussvariante immer wichtiger, da euch kaum noch Zeit für einen Megaschuss gelassen wird. Waren eure Teamkollegen im Vorgänger noch recht blass und unterschieden sich von ihren Fähigkeiten her kaum voneinander, haben sie in Marios zweitem Fußballspiel eindeutig an Eigenständigkeit gewonnen. Ihr könnt jedes Teammitglied vor Anpfiff einzeln wählen. Dazu zählen Birdos, Hammerbrüder, Buu-Huus und andere Nebendarsteller aus Marios Abenteuern. Jede „Gattung“ verfügt über besondere Stärken und Schwächen: Die Hammerbrüder sind zwar ungemein träge, dafür schießen sie fest und präzise. Auf der anderen Seite sind Toads echte Sprinter, ihre Pässe sind sehr genau, aber ihre Schusskraft lässt zu wünschen übrig. Einige eignen sich durch ihre kompromisslosen Grätschen eher als Abwehrspieler, andere sind eher im Sturm vorzuziehen – Unentschlossene und Ungeduldige können aber auf eine voreingestellte Standard-Mannschaft für jeden Kapitän zurückgreifen. Jeder der Teamkollegen ist zudem – und das ist auch neu – mit einem eigenen Superschuss gesegnet, die wie die Megaschüsse der Kapitäne mit gehaltener B-Taste aufgeladen werden. Birdos feuern beispielsweise Bälle ab, die sie in ein überdimensionales Ei verpacken und in Richtung Torhüter jagen. Stellt sich kein gegnerischer (oder ein Spieler der eigenen Mannschaft) in den Weg, fällt immer ein Tor, denn der Keeper wird von der berstenden Eierschale kurzerhand umgeworfen. Die Knochentrocken laden den Ball elektrisch auf und setzen den Torwart unter Strom. Daraufhin prallt in der Regel der Ball von diesem ab und im Nachschuss kann die Skelettschildkröte die Kugel am paralysierten Keeper vorbei ins Tor befördern. Die letzte Neuerung, die hier vorgestellt werden soll, sind die Tricks, die mit dem digitalen Steuerkreuz auf der Wiimote inszeniert werden. Mit ihnen könnt ihr nicht nur hereingrätschende Gegenspieler abwimmeln oder ins Leere laufen lassen, sondern auch den Torwart verladen. Führt ihr einen aufgeladenen Ball vor euch, gelingen die Kunststückchen besonders gut. Bei gutem Timing vollführt Toad einen Sprung über den Torwart, Waluigi oder Daisy teleportieren sich einfach an ihm vorbei und tragen den Ball geradezu ins Tor. Eine besondere Rolle spielen auch wieder die Items wie etwa Bananenschalen oder diverse Schildkrötenpanzer, die ihr defensiv und offensiv einsetzt, um zum Beispiel die anrückenden Abwehrspieler von euch fernzuhalten, wenn ihr zu einem Megaschuss ansetzt. Die Items erhaltet ihr, wenn ihr mit einem aufgeladenen Schuss zum Abschluss kommt oder wenn euch euer Kontrahent foult, ohne dass ihr in Ballbesitz seid. Diesmal gibt es auch ganz spezielle Items für eure Führungsspieler: Mario verwandelt sich zu Super Mario und stampft in Riesengestalt das gegnerische Team in den Boden. Wario hingegen quält seine Kontrahenten mit giftig-grünen Stinkbomben-Blähungen und läuft fröhlich furzend über das Spielfeld. Im Grunde genommen geht es bei diesen Super-Items darum, sich genügend Platz und Raum zu verschaffen, um einen Megaschuss anzusetzen oder einen gegnerischen Angriff im letzten Moment zum Scheitern zu bringen.

Seite

1 2 3 [Fazit]