Spieletest: Marie-Antoinette und der amerikanische Unabhängigkeits... NDS
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Releasedate:25. November 2011



Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- Gute Erzählung eines tatsächlich stattgefundenen Ereignisses
- Nette Fangfragen
- Negativ:
- Grauenhafte Musik
- Unfertig wirkende Aufgaben
- Öde unbelebte Grafiken
Marie-Antoinette und der amerikanische Unabhängigkeitskrieg - Episode 1: Die Wolfsbruderschaft - Ich kann mich nicht erinnern, jemals einen noch längeren Spieletitel aufgeschnappt zu haben. Das Point & Click-Adventure aus dem Hause Némopolis, einem französichen, gar nicht so unbekannten Entwicklerteam, kam gegen Ende 2011 auf den Markt und behandelt, wie der Titel schon sagt, den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg – Genauer gesagt spielt die Handlung im Jahr 1781 während der Schlacht von Yorktown. Ist das Spiel zu Unrecht in der Spieleflut des letzten Winters untergegangen? Findet es in folgendem Testbericht heraus:
Vor 230 Jahren…
Die Handlung beginnt eigentlich in der Zukunft, in der sich Dunoï die mit Professor Twenty gemeinsam entwickelte Zeitmaschine unter den Nagel reißt und diese dazu nutzen will, die Vergangenheit zur Zeit des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges zu verändern. Der Professor, dem dies natürlich gar nicht passt, ist nun aber verhindert und schickt Euch, sein Intimus Oscar, zurück ins Jahr 1781, um hier die Schandtaten seines ehemaligen Kollegen zu verhindern. Ihr landet an Bord der Hermione, wo eine Schlacht gegen die englische „Union“ stattfindet. Schon sehr bald findet Ihr heraus, dass eine Verschwörung der Engländer im Gange ist, um Versailles anzugreifen und dass Dunoï höchstwahrscheinlich daran beteiligt ist. Oscar muss sich dabei immer der jeweiligen Situation anpassen und wird so beispielsweise zum Schiffsjungen oder Dienstboten. Auf Eurem Weg findet Ihr viel über die damaligen Sitten, Werkzeuge und Waffen heraus und trefft auf wichtige Personen, die natürlich auch real existierten. Hier erkennt man auch deutlich, dass der Spieler, z.B. ein Schüler, der sich für Geschichte interessiert, sehr viele Tatsachen aus der Vergangenheit lernen kann, wenn er sich genügend Zeit dafür nimmt – Denn die braucht das Spiel, um sich ordentlich hinein zu versetzen. Nebenbei ist auch netterweise eine kleine Enzyklopädie mit Begriffen aus jener Zeit enthalten, deren Erklärungen auch immer recht ausführlich sind.
Touch & Click
Nun geht es im Spiel aber neben der interessanten, lehrreichen Geschichte natürlich auch um das Gameplay selbst. Ihr bewegt euch in keiner lebhaften, großen Szenerie sondern von Standbild zu Standbild, in denen sich gelegentlich Personen, ebenfalls Standbilder, befinden, die teils aussehen, als wären sie schnell mal mit Paint „hingefetzt“ worden. Am oberen Bildschirmrand des Touchscreens befindet sich ein kleines Menü mit allen benötigten Befehlen – Ihr könnt damit ins Inventar, zum Speicherbildschirm oder zum Anzeigen der Navigationspfeile gelangen. Im Groben hält sich das Spiel an standardmäßige Menüs in vergleichbaren Spielen, könnte aber ruhig etwas bedienfreundlicher ausfallen. So wäre z.B. eine Art Speicher eines Gegenstandes hilfreich gewesen, um im nicht ständig im Menü auf „Benutzen“ klicken zu müssen.
Was im Gegensatz zu anderen Point- & Click-Adventures noch negativ auffällt, sind die verdammt raren versteckten Punkte in den Standbildern. Zudem sind selbst diese spätestens dann sichtbar, wenn man die bereitgestellte Möglichkeit, sie markieren zu lassen, nutzt. Des Weiteren wurde beim Text sehr gespart – Die Personen sagen fast immer dasselbe, selbst antworten darf man sowieso nicht. Sogar, wenn man einen Gegenstand mit einer Person kombinieren will und dieser nicht passt, bekommt Ihr die standardmäßige Aussage zu Gesicht – Dabei hätte doch ein allgemeiner Satz wie „Das passt nicht“ schon für mehr Klarheit und weniger Text-Weiterklicken gesorgt. Sprachausgabe ist keine vorhanden; Lediglich in der doch sehr nett gestalteten Introsequenz gibt es ein paar Wörter zu hören. Die Musikuntermalung während des Spielens ist ziemlich gewöhnungsbedürftig: Schlampig gemachte MIDI-Sequenzen von Melodien aus der passenden Zeit, die nicht nur teils ziemlich grauenhaft klingen, sondern sich auch noch ständig wiederholen.