Spieletest: Lunar Lander Beyond NSW

Screenshot Screenshot Screenshot

Weitere Infos

Releasedate:
23. April 2024

USK 12 keine Onlinefunktion Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
neues Stresssystem
viele Upgrades und Freischaltbares
30 abwechslungsreiche Missionen
coole Filmsequenzen
Negativ:
Gameplay für manche vielleicht zu hart
Spielfluss oftmals durch die Handlung unterbrochen

Alte Gaming-Veteranen kennen vielleicht noch diese klassischen Raumschiffspiele von früher, wo man mit einem Vehikel durch die Gegend flog und Dinge abschießen oder einsammeln musste. Bei mir zumindest kommen da etwas Kindheitsgefühle und Erinnerungen an unsere alten schwarz-weiß IBM-Zeiten hoch. Zum 50-jährigen Jubiläum veröffentlicht nun Atari die „Recharged“ -Reihe. Dabei handelt es sich um Retro-Revivals und Remakes von Klassikern. Darunter befindet sich auch Lunar Lander Beyond. Wie sich die Neuinterpretation schlägt, könnt ihr hier nachlesen.

Der Klassiker

Lunar Lander Beyond ist eine Neufassung von Ataris legendärem Arcade-Spiel aus dem Jahre 1979. Ihr steuert als Spieler ein Raumschiff durch das All, müsst via ZR beschleunigen und via X eure Triebwerke rechtzeitig zünden, um euer Schiff zu verlangsamen. Das Gameplay sollte geübt sein. Es ist kein Titel, der gleich von Beginn leicht von der Hand geht. Die Steuerung ist sehr gewöhnungsbedürftig und hat bei mir, vor allem zu Beginn, sehr gemischte Gefühle erzeugt.

Habt ihr das Fliegen halbwegs im Griff, müsst ihr durch verschiede Areale gleiten und dabei Punkte sammeln. Atari und Dreams Uncorporated haben alles in eine zirka achtstündige Kampagne verpackt und nebenbei mit allerlei grafischen Verbesserungen garniert. Die Geschichte wird in Textform, aber auch durch kurze Zeichentricksequenzen erzählt. Man merkt, der Titel ist stark auf die Handlung fokussiert, was sich durchaus vom Klassiker abhebt. Ob das jedem gefällt, sei dahingestellt. Nostalgiker werden vielleicht den Arcade-Fokus vermissen, aber ihr habt die Möglichkeit, alle Dialogsequenzen jederzeit zu überspringen.

Die Spielphysik sowie die Steuerung wurden hervorragend adaptiert, sind aber, wie gesagt, gewöhnungsbedürftig. Hier ist man sehr nahe am Original: Navigiert Raumschiffe durch Hindernisse, weicht gegnerischen Attacken aus und versucht Items einzusammeln. Etwas nervig könnten eben die oft auftretenden Dialogsequenzen sein, die den Spielfluss etwas stören.

Die Handlung

Als Kapitän der Pegasus Aerospace Corporation verwaltet ihr eine Flotte von Landefahrzeugen und eine Crew von Piloten. Euer Ziel ist es Fracht zu liefern, Ressourcen einzusammeln und gestrandete Piloten zu retten. Dabei steuert ihr verschiedene Monde und Planeten an.

Es ist ein undankbarer Job voller Gefahren und eine große Belastung für die Truppe. Plötzlich erscheint ein mysteriöses Portal, welches zu einem seltsamen und unerforschten Planeten führt. Ihr stellt fest, dass nichts mehr so ist wie es scheint. Dahinter verbirgt sich eine finstere Wahrheit. Es liegt an euch eure Karriere zu retten und alles im Griff zu behalten, während eure Piloten mit Sinnestäuschungen und anderen Problemen konfrontiert werden. Es steht viel auf dem Spiel, nicht nur für euren persönlichen Erfolg…

Die Missionen

Erledige 30 Missionen auf fünf Monden und Planeten: Nueva Luna, Mars, Venus, Ganymed und dem mysteriösen Etimus.

Die Ausführung eurer Kampagnen ist entscheidend für euren Erfolg. Eure Leistung wird Anhand des Zustands des Schiffes, der gesammelten Kristalle und der absolvierten Zeit bewertet. Es steht eine Liste von Piloten zur Auswahl, jeder mit unterschiedlichen Eigenschaften. Eine weitere Rolle spielen sicherlich die Schwierigkeitsgrade, von denen es vier gibt. Wählt ihr nämlich „Permadeath“, so ist das Spiel zu Ende, wenn euch die Schiffskapitäne ausgehen, welche an Bord eures Flugzeugträgers kommen (zB durch besagte Rettungsmissionen).

Neu ist auch das Stressmanagement-System. Dieses sorgt dafür, dass der Stresspegel eurer Piloten steigt, wenn ihr mit Wänden oder Hindernissen kollidiert. Das kann bis hin zu „Halluzinationen“ reichen. So werden plötzlich aus Minen Fische oder es fliegen rosa Elefanten durch die Gegend. Der Stress lässt sich durch die Einnahme von Medikamenten abbauen oder indem ihr eine Psychotherapie besucht.

Insgesamt stehen euch vier Schiffe zur Auswahl, jedes mit unterschiedlichen Attributen (Beschleunigung, Panzerung etc.) und drei Modulsteckplätzen, die individuelle Anpassungen ermöglichen.

Das Game wurde vollständig in englischer Sprache vertont, liefert aber deutsche Bildschirmtexte. Optisch erwarten euch bunte Vektorgrafiken und durchaus nette Sequenzen. Das Spiel läuft flüssig, man muss aber hier und da mit kleinen Ladezeiten rechnen. Schön wäre noch gewesen, wenn man den Retro-Arcade-Modus integriert hätte oder zumindest eine Highscoreliste für die abgeschlossenen Missionen.

Fazit

Lunar Lander Beyond- ein Weltraumklassiker kehrt zurück! Eine fantastische Retro-Neuinterpretation voller Spannung und Abwechslung. Für Fans des Lander-Sim-Genres eine echte Empfehlung. Für einige zum Trotz, fiel bei der Neuinterpretation das Arcade-Feeling zu Gunsten der ausgereifteren Kampagne zum Opfer. So werden vielleicht manche genau das vermissen, was das Original so überzeugend gemacht hat: perfektes Fliegen, Landen und Punkte sammeln – ohne dass man ständig von irgendwelchen Textboxen unterbrochen wird. Das Gameplay ist seit 1979 immer noch vom Feinsten, aber sicherlich nicht jedermanns Sache. Das neue Stresssystem verleiht dem Titel eine zusätzliche Ebene und fügt sich gut ein. Die Technik auf der Switch läuft ohne erkennbare Probleme und die Bildrate bleibt stabil. Lunar Lander Beyond ist ein herausforderndes Science-Fiction-Spiel und für Atari-Veteranen sowieso eine absolute Empfehlung.

Grafik
8
Sound
7.5
Gesamt
7

verfasst von „Ulrich“

Diesen Artikel teilen:

Vielen Dank an die Firma Atari für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 24.Mai.2024 - 20:17 Uhr