Spieletest: Lord of Magna: Maiden Heaven 3ES

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Weitere Infos

Releasedate:
4. Juni 2015

USK 12 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
spannendes Kampfsystem
charmante Gesamtpräsentation
Sprachausgabe…
Negativ:
… allerdings nur in zufälligen Segmenten
qualitätsmäßig zwischen Low-Budget und Vollpreis-Titel
kurz

Gewalt!

Doch auch die Gegner legen ein einzigartiges Verhalten an den Tag, denn sie treten immer in Gruppen auf. Der Anführer ist hierbei besonders zäh und kann Energie opfern, um weitere Handlanger aufs Feld zu rufen. Aus diesem Grund bringt auch nur der Obermotz Erfahrungspunkte. Seine Fußtruppen sind normalerweise schnell erledigt, können in Massen aber ganz schön lästig werden. Doch die kann den Gegnern auch zum Verhängnis werden, denn das Spiel besitzt auch eine Art „Bowling-Mechanik“: Landet ein weggeschlagener Gegner in einem Anderen, erleidet jener auch Schaden. Schafft man es sogar mehr als 10 Monster zu erledigen, darf man mit derselben Figur erneut ziehen.

Um das Geschehen noch weiter aufzumischen, gibt es nicht nur bewegliche Ziele, sondern auch Fallen, Heilfelder und Monsternester, die weitere Kommandeure aufs Feld zaubern, wenn man sie nicht bearbeitet.

Whas gieeeeeeebt’s?

Fortan routiert das Spielgeschehen zwischen Story-Segmenten, Abstechern in den Hubraum Gasthof und Kämpfen. Gerade zu Beginn kommen erstere jedoch viel zu zahlreich vor und erzählen dabei die Geschichte von zwar charmanten Charakteren, die aber Handlungen durchleben, die man eh schon irgendwo mal im Anime-Universum gesehen hat. Erst später werden die Kämpfe weitaus länger, was die darauffolgende mehrminütige Aneinanderreihung von Mono-, Dia-, Pro- und Epilogen wieder ausgleicht.

Nebenstränge

Abseits des Kaufes bzw. Tausches von Items, einem temporären Boost durch Badesalze vor Kampfbeginn und einem äußerst simplen Schmiede- und Ausrüstungssystem (kombiniere zwei Gegenstände und bekomme einen Kampfbonus) gibt es im Hubraum auch nicht viel zu tun. Theoretisch gibt es zwar die Möglichkeit auf alten Karten zu grinden, doch das Level-Up-System wurde so gestaltet, dass man auch ohne Extra-Kämpfe sehr gut durchs Spielgeschehen kommt. Demnach beläuft sich der erste Durchlauf auf etwa 20 Spielstunden – bei Verzicht auf Story-Sequenzen sogar noch weniger.

Der Wiederspielwert wird durch die einzigen Nebenstränge - die sogenannten „Heart Events“ – nochmal gepusht. Ab und an schreitet man nicht direkt in der Story voran, sondern kann sich zwischen einer von zwei (zum Schluss sogar drei) Missionen eurer Damen entscheiden. Dadurch wird euer Romantiklevel mit jener Kampfamazone gestärkt und resultiert in neuen Spezialangriffen. Daher kann man auch im altbekannten „New Game+“ teilweise Werte der Spielfiguren übertragen.

Doch Achtung: Nur wenn ihr in einem Durchgang alle drei Events mit derselben Dame durchspielt, könnt ihr gen Ende das vierte Herz und somit auch ihr Ende freischalten. Man muss sich hier also entscheiden: Geht man im ersten Durchgang auf eine möglichst gleichmäßige Kampfverteilung, oder riskiert man vier Kämpferinnen mit eingeschränkten Spezialattacken, um die Enden der Anderen zu sehen? Vorausgesetzt man speichert kurz vor Event 4, um in diesem Durchgang alle 3 Pfade anzusehen. Alles in allem benötigt man zumindest drei Durchläufe, um alle Enden zu sehen.

Ach ja: Es gibt auch noch ein StreetPass-Feature, dessen Funktion wir aber nicht testen konnten, da das Spiel nicht weit genug im Umlauf ist.

Efficiency is a fine companion to visual presentation

Hier erweist sich die Beurteilung von Lord of Magna als besonders schwierig, da es zwar einerseits interessante (wenn auch typische) Anime-Charaktere, schöne Illustrationen, Anime-Sequenzen und putzige Animationen, aber in vielen Ecken und Enden aber auch wie ein teureres Smartphone-Rollenspiel wirkt, welches mit Entwicklungs- und Hardware-Restriktionen zu kämpfen hat: So hätte der simple Look auch gut auf dem DSi laufen können und die Bewegungen der Charaktere erinnern an den ruckartigen Stil von 16-Bit Animationen, obwohl es sich um Polygon-Modelle handelt, bei denen flüßigere Animationen kein Problem sein sollten.

Auch bei den Hintergrundmelodien hätte man etwas variantenreicher daher kommen können, um über 20 Spielstunden zu füllen. Dafür gehen die wenigen, die enthalten sind, aber gut ins Ohr. Ein großes Plus ist die Sprachausgabe… die aber komplett willkürlich eingesetzt wird: So kann es sein, dass in einem Satz der komplette Text gesprochen wird, im Nächsten aber schon nicht mehr. Von anderen Rollenspielen ist man es zumindest gewohnt, dass wichtige Sequenzen komplett gesprochen werden, während Nebendialoge nur in Textform dargestellt werden.

Und wenn man doch so viele Dialoge aufnehmen konnte, warum hat man dann für das Kampfgeschehen selbst nicht noch ein paar Varianten hinzu gezogen? Denn die Figuren sagen immer genau dieselbe Phrase zu Zugbeginn, die sich nur bei einer Zustandsveränderung anpasst…

Seite

1 2 [Fazit]

Fazit

Lord of Magna: Maiden Heaven zu beurteilen stellt sich als äußerst schwierig heraus: Auf der einen Seite bietet es zu viel Inhalt und Qualität, um nur als kleines JRPG für zwischendurch zu gelten, andererseits aber auch zu wenig Feinschliff, um sich von der großen JRPG-Konkurrenz am 3DS abzuheben.
Das was es bietet, ist allerdings keinesfalls schlecht: Das eigenständige Kampfsystem macht Spaß und die unschuldige French-Maid-Fantasy-Romanze versprüht durchaus ihren Charme. Aus diesem Grund haben wir uns für eine sehr großzügige 7er-Wertung entschieden, da das Spiel grundlegend nichts falsch macht, aber ansonsten zu wenig hervorsticht.

Grafik
6.5
Sound
6
Gesamt
7

verfasst von „Benjamin A.“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 15.Juli.2015 - 22:10 Uhr