Spieletest: Life is Strange 2 NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
2. Februar 2023

USK 12 keine Onlinefunktion Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
toller Soundtrack
gute Dialoge
tolle Inszenierung
Beziehung zweier Brüder
Negativ:
keine Bindung zu Nebenfiguren
überflüssige Minispiele
Story teils etwas oberflächlich

Eigentlich erschien Life is Strange 2 bereits 2018 für andere Konsolen. Nun gesellt sich der Titel auch auf die Nintendo Switch. Nach der Arcadia Bay Collection wird man mit diesem Spiel nun die Lücke schließen. Was euch spielerisch erwartet, erfahrt ihr hier in unserem Test.

Zwei Brüder auf der Flucht

Life is Strange ist eine Serie, die vor allem durch ihre Story besticht und nicht unbedingt durch das Gameplay. Die Reihe verspricht euch Spannung, Emotionen, bunte Charaktere und einen großartigen Soundtrack. Nachdem wir im Vorgänger Arcadia Bay unsicher machten, verschlägt es uns nun in den US Staat Washington. Wichtig zu wissen ist, dass es sich um eine völlig neue Geschichte handelt und um keine Fortsetzung.

Der 16-jährige Sean lebt mit seinem Bruder Daniel und seinem Vater in einem Einfamilienhaus in Seattle. Auf einer Halloweenfete kommt es zu einem tragischen Unfall. Daniel gerät dort in einen Streit mit einem lateinamerikanischen Nachbarn. Sean mischt sich ein und der Streit eskaliert. Es wird die Polizei gerufen, die versehentlich Kunstblut mit echtem Blut verwechselt und einen Schuss abgibt. Dabei stirbt ein Mensch. Daniel dreht durch und löst mit einem Schrei eine Druckwelle aus, die den Polizisten durch die Luft schleudert. Der Junge verliert das Bewusstsein und sein Bruder schafft ihn so schnell es geht vom Ort des Geschehens weg. Die beiden begeben sich nun auf eine waghalsige Flucht. Ihr Ziel ist es Mexiko zu erreichen, der Heimat ihres Vaters. Die Geschichte wurde damals in Episoden veröffentlicht und jedes Kapitel entführt euch an einen anderen Schauplatz. Für Abwechslung ist also gesorgt.

Die Story ist sehr auf die beiden Brüder ausgerichtet und mit anderen Charakteren baut man kaum eine Bindung auf. Viele Figuren begegnen euch nur kurz (zumindest im Spiel). Da zwischen den Episoden Zeitsprünge liegen, kann man sich natürlich seine eigene Story zusammenspinnen. Zumindest wäre genug Zeit gewesen, dass sich die Figuren besser kennenlernen. Die Jungs treffen auf allerlei Menschen. Von helfenden Aussteigern, bis hin zu unsympathischen Personen ist alles dabei. Zentrales Thema der Story ist die Bindung der Brüder, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, was die mexikanischstämmigen Brüder oft am eigenen Leib erfahren müssen.

Sean sieht sich immer mehr als Ersatzvater für seinen kleinen Bruder, während sich Daniel durch seine immer stärker werdenden Telekineskräfte als „Superwolf“ fühlt.

Das Gameplay selbst beschränkt sich – genretypisch - auf viele kleinere und größere Entscheidungen, die ihr treffen müsst. Ihr müsst Schauplätze und Objekte erkunden und Dialoge führen. Dabei steht vor allem die Vorbildfunktion, die Sean gegenüber seinem Bruder hat, oft im Mittelpunkt. Man darf dabei eben nicht vergessen, dass Sean selber erst 16 Jahre alt ist. Diese Situation überfordert ihn oft, was zu spannenden Handlungssträngen führt. Vor allem der moralische Aspekt, Daniel die Tragweite seiner Fähigkeiten und die damit verbundenen Konsequenzen näher zu bringen, überfordert Sean regelmäßig.

Durch eure Entscheidungen nehmt ihr Einfluss auf die Charakterentwicklung von Daniel – was auch das Ende entscheidend beeinflusst. Insgesamt gibt es sieben verschiedene Enden, wovon sich vier grundsätzlich voneinander unterscheiden. Die Story selbst ist nicht so packend, wie die der Vorgänger, womit Life is Strange 2 momentan wohl der schwächere Teil ist, mit 16 Stunden Spielzeit dafür aber der umfangreichste.

Die Switch-Version

Für die Portierung von Life is Strange 2 auf die Switch war Dragon’s Lake Entertainment verantwortlich. Diese haben bereits True Colors auf die Konsole gebracht. Im Vergleich zu den anderen Konsolen müsst ihr natürlich mit grafischen Abstrichen rechnen. Die Auflösung wurde auf 1280 x 720p reduziert. Der optische Stil sorgt aber dafür, dass die Unterschiede nur im direkten Vergleich auffallen. Im Spiel selbst werdet ihr, bis auf ein paar Texturproblemen, PopUps und ein paar kleinen Details in der Grafik, keine gröberen Schnitzer entdecken. Die Charaktere wurden schön in Szene gesetzt und die amerikanischen Schauplätze wurden visuell großartig inszeniert.

Synchronisiert wurde Life is Strange 2 in englischer Sprache. Eine deutsche Sprachausgabe gibt es nicht, nur deutsche Untertitel. Beeindruckend ist wie immer der Soundtrack, der mit originalen Stücken und lizenzierten Liedern bekannter Bands besticht.

Fazit

In Life is Strange 2 erwartet euch ein mitreißender Roadtrip zweier Brüder quer durch Amerika. Eine packende Geschichte über das Erwachsenwerden zweier Jungs, die mit allerlei Problemen und Rassismus zu kämpfen haben. Ein Titel, der wie immer einen großartigen Soundtrack, eine ruhige Atmosphäre und eine melancholische Story liefert. Letztere mag aber durch die vielen Schauplätze nie zu sehr in die Tiefe gehen und ist wohl momentan die schwächere der Reihe. Dennoch macht ihr mit Life is Strange 2 sicherlich nichts falsch. Die 16-stündige Spielzeit mag auf alle Fälle zu unterhalten.

Grafik
8
Sound
9
Gesamt
7

verfasst von „Ulrich“

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Vielen Dank an die Firma Square Enix für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 06.Februar.2023 - 08:28 Uhr