Spieletest: Lego Star Wars: The Skywalker Saga NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
5. April 2022

USK 12 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 2

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Alle neun Filme in einem Spiel!
Sehr viel Erkundungsmöglichkeiten
Hoher Wiederspielwert
Genialer Star Wars Sound
Negativ:
Schwache Performance auf der Switch
Schlechte Tutorials und Menüführung
Sehr gehetzte und Bruchstückhafte Erzählweise

Die Filme im Schnelldurchlauf

So sehr die Star Wars Stimmung in jedem Detail zu finden ist, so sehr hat man sich mit neun (9!!!) Filmen in einem (1!!!) Spiel doch ein wenig übernommen. Die grundlegende Frage beim inhaltlichen Konzept ist auch ganz selbstverständlich eine unlösbare. Die Zielgruppe sind Kinder, die einfach nur launig zocken wollen und gleichzeitig erwachsene, hochgradig anspruchsvolle Franchisefans. Die einen wollen ein zackiges Gameplay ohne lange Hänger, die anderen würden auch ohne weiteres für mehr als 100 Stunden in diese gigantische Story eintauchen und erst wieder rauskommen, wenn Palpatine final und endgültig das Zeitige segnet. Wie bringt man das unter einen Hut? Der Mittelweg wurde zwar gefunden, ist aber ein bitter schmeckender Kompromiss. Storytechnisch werden die Höhepunkte eines jeden Films durchgespielt und mit kleinen, aber unfassbar lustigen Legoänderungen versehen. Dabei kann man pro Film zwischen 1 und 6 Stunden brauchen. Wie kommt es zu dieser großen Diskrepanz? Wie ein jedes Legospiel möchte euch Lego Star Wars dazu ermuntern die halb-offenen Welten zu erkunden, alles zu zerschlagen, auf den Kopf zu stellen und in einem zweiten, freien Durchlauf auch mit anderen Charakteren die verborgenen Geheimnisse zu entdecken. Wer aber stets der rasanten Story und den helfenden Wegmarkierungen folgt, wird sich schnell in einer Hetzjagd zwischen den Galaxien wiederfinden. Andauernd heißt es in ein Raumschiff zu steigen, den Planeten zu wechseln, dort kurz mit jemandem zu sprechen, wieder zurückzureisen, eine Sitzung abzuhalten, wieder woanders hin zu reisen und dort jemanden zu besiegen. Zwar kann man an jeder dieser Stationen viel mehr Zeit verbringen und sich der Erkundung hingeben, aber es wird einem nicht besonders angeboten oder gar story-relevant integriert. Vor allem jüngere Spieler, die noch sehr stark auf Hilfe und Führung durchs Spiel angewiesen sind, könnten also schnell überfordert oder auch am Ende des Spiels sein, ohne den besonderen Reiz der Legospiele erschnuppert zu haben. Es scheint also der beste Weg zu sein mit Nerd-Mama oder -Papa zusammen auf der Couch zu sitzen und sich gegenseitig die Ideen zuzuwerfen und der Story auch mal eine Pause zu geben. An dieser Stelle müssen besagte Elternteile, die gehofft haben, mit diesem Spiel die Star Wars Saga ihren Jünglingen näher zu bringen, enttäuscht werden. Durch die rasante und zerstückelte Erzählweise fühlt sich die Geschichte zu keinem Zeitpunkt stringent erzählt an. Kaum hat man sich eingespielt, schon stirbt einer der Jedi und Episode I ist auch schon fast durch, bevor man so richtig verstanden haben kann, was es denn mit diesem jungen Skywalker und der Prophezeihung überhaupt auf sich hat.

Die arme Switch

Die Nintendo Switch ist eine tolle Konsole, alle sind sich einig. Geniale Spiele mit tollen Konzepten und das auch noch zum Mitnehmen. Ist es aber die perfekte Konsole? So gerne man mit „ja“ antworten würde, so sehr drängt sich einem die geringere Leistung des Hybridlieblings im Vergleich zur Konkurrenz auf. Gewisse Titel wird man auf der Switch nie erblicken, weil sie es schlicht und einfach nicht schafft. Große Studios wollen aber alle Kunden abgreifen, die Sony-Jünger, die Microsoft-Enthusiasten, wie auch die Nintendofans, denn es soll keiner leer ausgehen müssen, vor allem nicht die Financiers. Vielleicht ein harsches Urteil, angesichts eines so gelungenen Titels wie dem Vorliegenden, aber der Teufel steckt im Detail. Während die Ladezeiten gerade noch so verschmerzbar sind, immerhin gibt es sie nur zum Anfang eines jeden Levels, fallen einem die Framerateeinbußen ab Sekunde eins auf. In Zwischensequenzen kann es schon mal ruckeln und die Ingame-Texturen wechseln im Sekundentakt zwischen gestochen scharf und verwaschen hin und her. Die plötzlich auftauchenden Schatten und Objekte hat das Spiel mit anderen Riesenportierungen gemein. Das Spiel holt alles aus der Konsole heraus, überfordert sie aber auch an mancher Stelle, sodass es manchmal ein wenig anstrengend fürs Auge wird. Auf der anderen Seite (der Macht), bekommt man großartige Star Wars Welten, die teilweise eins zu eins den Filmen entnommen zu sein scheinen. Man glaubt tatsächlich, in den staubigen Gassen Mos Eisleys unterwegs zu sein und auch die düstere Stimmung der Anfangssequenz von Episode VII kommt gut rüber. Der wohlwollende und seine leistungsärmere Switch gewohnte Spieler drückt gerne das ein oder andere Auge zu anhand solcher Immersionswunder. Der letzte Zweifler wird mit Sequenzen wie den Podrennen überzeugt – wunderbar rasant und sehr aufwendig in Szene gesetzt.

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