Spieletest: Kororinpa WII

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Weitere Infos

Releasedate:
32. Februar 2007

USK 0 keine Onlinefunktion Remote Nunchuk unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: Noch keine

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Präzise Steuerung
stimmige Präsentation
Multiplayer-Steuerung gefällt
Negativ:
geringer Umfang

Ihr seid bekannt für ein ruhiges Händchen oder schiebt gerne mal eine ruhige Kugel? Dann verbinden wir beide Eigenschaften einfach, gehen in Richtung Geschicklichkeitsspiele, greifen nach der Wii-Fernbedienung und schon sind wir bei Kororinpa angelangt. Ähnlich wie bei Super Monkey Ball oder Marble Madness ist es in Kororinpa die Aufgabe des Spielers, eine Kugel durch verschiedenartige Labyrinthe zu navigieren ohne vom Spielfeld herab zu fallen. Klingt wie ein Aufguss eines altbewährten Konzepts, jedoch gibt es viele Kleinigkeiten, die den Titel von anderen Genrekollegen abheben.

Eine wacklige Angelegenheit

Steuerungstechnisch ist es selbstverständlich, dass die Eigenschaften der Wii-Fernbedienung genutzt werden und hierbei beweist Hudson, dass die Bewegungssensoren im Controller sehr genau arbeiten können. Durch kippen der Fernbedienung wird das gesamte Spielfeld dem Neigungswinkel entsprechend gekippt, sodass die Kugel dem Gefälle folgt. In einigen Ebenen ist sogar eine Neigung von bis zu 90° nötig um das Ziel des jeweiligen Labyrinths zu erreichen. Die schmalen Bahnen auf denen die Kugel balanciert wird, sind mit roten Kristallen versehen, die es einzusammeln gilt. Erst wenn sich alle roten Kristalle eines Levels im Besitz des Spielers befinden, ist es möglich den Level über das Ziel zu verlassen. Hektik kommt hierbei nicht auf, denn theoretisch kann man sich alle Zeit der Welt lassen und genüsslich durch die Labyrinthe rollen, da es kein Zeitlimit gibt, welches Druck auf den Spieler ausübt. Auch wenn die Kugel einmal die Bahn verlässt und in den Abgrund stürzt muss man nicht verzweifeln, denn eine Versuchsgrenzen oder Lebensanzeigen wie bei Super Monkey Ball sind nicht vorhanden. Die Kugel wird lediglich am Anfang des Labyrinths neu platziert und dem Spieler werden somit unendlich viele Versuche gewährt den Level zu beenden. Einziger Haken bei dieser Angelegenheit ist die Uhr, die permanent weiterläuft und auch nach einen Absturz nicht zurückgesetzt wird. „Ja und, es gibt ja sowieso kein Zeitlimit!?“ – werden nun einige sagen und hier stimme ich auch vollends zu, jedoch bringen freischaltbare Goodies und Extras an diesem Punkt ein wenig Ansporn ins Spielgeschehen. Wird ein Level in einer bestimmten Zeit beendet, so winken dem Spieler gelegentlich Belohnungen, wie z.B. neue Kugeln, die sich nicht nur in ihrem witzigen Design, sondern auch in ihren Eigenschaften (Schnelligkeit, Sprungkraft etc.) unterscheiden. Zwanzig verschiedene Kugeln gilt es frei zu schalten und das ist oftmals nur möglich, wenn der Level mit einer Bestzeit abgeschlossen wurde. Eine solche Bestzeit wird mit einem Goldabzeichen belohnt. Ist die Kugel etwas langsamer gekullert, reicht es ab und an nur für ein Silber- oder sogar Bronzeabzeichen. Bei zu langer Trödelei gibt es keine Auszeichnung. Einige Extras lassen sich jedoch nicht durch schnelle Manövrierfähigkeit beschaffen, sondern warten, als grüne Kristalle getarnt, direkt auf dem Spielfeld. Werden diese eingesammelt, wird nach Beendigung der Bahn die Belohnung angezeigt und steht sofort zur Verfügung.

“Das vermutlich leichteste Spiel der Welt … oder?“

… so steht es auf dem Cover von Kororinpa und wenn man ‚leichteste’ durch ‚kürzeste’ ersetzt, trifft dies den Nagel auf den Kopf. Es ist in einigen Labyrinthen wirklich knifflig ein Goldabzeichen zu ergattern und erfordert mehrere Versuche bis dies gelingt, jedoch lässt die Anzahl der Level stark zu wünschen übrig. 45 verschiedene Bahnen, in 5 Kategorien aufgeteilt sind wirklich nicht Zeitintensiv. Geübte Spieler haben nach wenigen Stunden bereits alle Kurse freigespielt, besitzen jede der 20 Kugeln und können für jedes Level ein Goldabzeichen vorweisen. Da hilft dann nur noch einen Freund oder eine Freundin einzuladen um den Zweispieler-Part zu meistern. Und dieser ist dem Entwicklerteam von Hudson wirklich sehr gut gelungen. Jede Bahn lässt sich im Splitscreen bestreiten, sodass man lustig um die Wette rollt und dabei seinen Gegner als Schattenkugel auf dem eigenen Screenabschnitt verfolgen kann. Der Clou dabei sind jedoch die Steuerungsmethoden, denn wer keine zweite Fernbedienung besitzt muss auf den Mehrspielerpart nicht verzichten. Die einfache „Grundausrüstung“, welche aus Fernbedienung und Nunchuk besteht, reicht. Spieler 1 dirigiert somit durch Neigungen der Fernbedienung und Spieler 2 versucht mit dem Nunchuk schneller ins Ziel zu gelangen. Tolle Idee und auch die Umsetzung ist perfekt, denn auch die Nunchuk-Erweiterung erweist sich als präzises Steuerelement.

Sehr vorbildlich!

Nicht nur die gelungene Steuerung und der erwähnte Mehrspielerpart können vollends überzeugen, sondern auch Grafik, Musik und Soundeffekte sind mehr als angemessen. Die 45 Level sind in 5 unterschiedlichen Gebieten angesiedelt, wie z.B. dem Zuckerland, dem Park oder der Stadt. Jedes Gebiet ist liebevoll designt und toll in Szene gesetzt. Für ein Geschicklichkeitsspiel ist dies ja nicht immer so selbstverständlich. Auch die akustische Komponente weiß zu überzeugen. Zwar sollte man keine Symphonien oder einen pompösen Soundtrack erwarten, jedoch stellt sich die Titelmelodie als Ohrwurmanwärter heraus und wer auf niedliche Soundeffekte steht, sollte einmal mit dem Pinguin, der Katze oder dem UFO durch die Gegend rollen. Schön zu sehen ist auch, dass ein 60Hz Modus unterstütz wird und man auf Dolby Pro Logic II zurückgreifen kann. Für manche scheinen diese Komponenten selbstverständlich zu erscheinen, viele andere Wii Titel zeigen jedoch ein anderes Erscheinungsbild auf. Zusammenfassend lässt sich somit festhalten, dass das Drumherum wirklich stimmig daherkommt und sich der Titel gegen andere Geschicklichkeitsspiele durchaus behaupten kann, abgesehen vom geringen Umfang. Für eine kleine Runde zwischendurch aber sehr zu empfehlen, wenngleich der Vollpreis von ca. 50€ wohl ein wenig hoch gegriffen erscheint.

Fazit

Kororinpa erfindet das Geschicklichkeitsgenre zwar nicht neu, nutzt die Wii-Fernbedienung jedoch ansprechend aus, steuert sich präzise, besitzt einen tollen Multiplayer-Modus und ist dazu noch schön anzusehen. Lediglich der geringe Umfang drückt die Wertung, die sicher durch mehr Level oder unterschiedliche Modi im oberen Bereich anzusiedeln wäre. Wer sein Geschick dennoch testen möchte, kann ohne Bedenken zugreifen.

Grafik
6
Sound
6
Multiplayer
7
Gesamt
6

verfasst von „M@tze“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 24.März.2007 - 11:11 Uhr