Spieletest: Killer7 NGC

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Weitere Infos

Releasedate:
32. Juli 2005

USK 18 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: 4 Meinungen

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Verwirrende, komplexe Story
Exotische Aufmachung
Recht simples Gameplay
Negativ:
Sehr ernster Inhalt
Recht simples Gameplay!

Etwas für Augen und Ohren

Auch audiovisuell wird Ungewöhnliches geboten. Kennzeichnend für das Spiel ist die unübliche Cel-Shading-Optik. Harte Kontraste gemischt mit Farbverläufen als deckende Farben sorgen für ein ungewöhnliches Flair. Verwendet wird dabei der Anime-artige Stil, bei dem es keine starken Outlines, dafür sehr starke Schatten gibt. Betrachtet man Levels, wie beispielsweise Texas, hat diese Darstellung manchmal etwas überraschend Natürliches. Einige Bilder sind einfach eindrucksvoll, auch da oft nur schwer abzuschätzen ist, ob im Hintergrund eine Textur oder einzelne Objekte zu sehen sind. Da hinzukommt, dass die Charaktere und Umgebungen abwechslungsreich und sehr professionell entworfen sind, trägt die grafische Umsetzung enorm dazu bei, den Spieler tief ins Spiel zu versetzen. Eine Reihe von Effekten, die am ehesten in den visuellen Bereich einzuordnen sind, bestimmen den skurillen Eindruck mit, den Killer 7 hinterlässt. Es sind Charakterdesigns und Verhaltensweisen, die surreal wirken. Ob man durch eine Tür geht und in ein Zimmer kommt, das man aus einem Wohnwagen kennt, oder ob an der Kleidung einer Frau in diesem Raum ersichtlich wird, ob man in diesem Raum speichern kann - es ist die oft etwas paradoxe Logik, die den Stil ausmacht. Zwischen den Spielsequenzen erwarten den Spieler Animesequenzen und verschiedene Einblendungen; ein Bild vom Mond dient beispielsweise als Ladebildschirm vor Missionen. Auch beim Ton enttäuscht Capcom nicht. Das Lachen der Smiles verfolgt den Spieler ab dem Einschalten der Konsole bis in den Epilog. Man wird geradezu darauf getrimmt, empfindlich darauf zu reagieren. Und dennoch: Das Lachen wird grundsätzlich nicht monoton oder lästig. Es gibt so viele Variationen, dass es stets ein anderes Lachen ist, das man hört. Doch nicht nur da wird man verwöhnt, jeder Dialog ist mit Sprachausgabe versehen, wobei Geister nur bruchstückhaft zu verstehen sind. Effekte wie Musik haben etwas Seltsames, fast die ganze Zeit über bleibt der Sound dezent, oft sind es subtile, verwirrende, etwas unkoordiniert klingende Stücke: Also genau wie sie in diesem Spiel sein müssen. Nur manchmal haben die Stücke auch eine klare Melodie, drängen sich dann auch etwas mehr in den Vordergrund, genau dann nämlich, wenn sie selbst etwas zu sagen haben.

Etwas für (fast) Alle

Dieses Gemisch ergibt ein sehr kontrastreiches und flüssiges Gameplay mit außergewöhnlicher Atmosphäre und einer verwirrenden Story. Dadurch, dass beide Gameplay-Varianten eher einfach sind, spielt sich das Spiel sehr leicht, wird also nicht sonderlich frustrierend. Zumindest auf freundlicheren Schwierigkeitsgraden stößt man dazu selten auf größeren Widerstand, das Schwerste ist noch immer, bei bestimmten Gegnergattungen eine Taktik zu finden, die effektiv genug ist. Das einzige, was durchaus passieren kann, ist, dass das Gameplay als zu simpel und/oder der Schwierigkeitsgrad als zu leicht empfunden wird. Trotz dem schnellen Vorankommen lässt Killer 7 den Spieler jedoch leicht 15 Stunden am Controller hängen, an Umfang mangelt es nun wirklich nicht. Die Tatsache, dass die Story anschließend noch immer Fragen aufwirft und das leicht bekömmliche Gameplay auch beim zweiten Durchspielen noch Spaß macht, sind durchaus ein Grund, auch die höheren Schwierigkeitsgrade zu versuchen. Die Präsentation ist gelungen, Bild, Ton und Geschichte passen so gut zusammen wie bei wenigen anderen Spielen. Dazu ist das Spiel auf jedem der Gebiete außergewöhnlich, was es zu einer Art Kunstwerk macht, einem gut spielbaren noch dazu. Nur wenn man empfindlich gegenüber den ziemlich ernsten Inhalten des Spiels ist, sollte man definitiv die Finger davon lassen.

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Fazit

Die Atmosphäre, die Story und deren technische Inszenierung erschaffen, ist außergewöhnlich, selten braucht das Verständnis des Inhaltes von einem Spiel so viel Eigeninitiative. Da Killer 7 sich auch noch überraschend flüssig spielt, kann nur das Alter oder eine Abneigung gegen den verstörenden Inhalt ein Grund sein, es nicht zu kaufen.

Grafik
10
Sound
10
Gesamt
9

verfasst von „MOD666“

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Vielen Dank an die Firma Capcom für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 26.Juli.2005 - 20:00 Uhr