Jupiter Hell mischt spektakulär 90er-Jahre-Shooter-Action mit taktischem Roguelike-Gameplay. Trotz rundenbasierter Mechanik bleibt das Spieltempo hoch, und der Fokus auf brachiale Feuerkraft sorgt für jede Menge Adrenalin. Die drei spielbaren Klassen – Marine, Scout und Technician – bieten unterschiedliche Herangehensweisen und erhöhen den Wiederspielwert. Wer auf kompromisslose Action mit strategischer Tiefe steht und ein Spiel sucht, das den Geist der 90er in modernem Gewand einfängt, wird mit Jupiter Hell bestens bedient. Allerdings könnte die Benutzeroberfläche etwas intuitiver sein, und das Gameplay kann sich mit der Zeit wiederholen. Dennoch ist es eine Empfehlung für Fans von Roguelikes und klassischer Shooter-Ästhetik!
Spieletest: Jupiter Hell NSW
Weitere Infos
Releasedate:20. Februar 2025




Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus
Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- Atmosphärisch
- Herausfordernd
- Taktisch
- Negativ:
- Hohe Einstiegshürde
- Repetitiv
Derbe Sprüche, Ballerei und Kämpfe gegen Dämonen und Roboter. Das fasst das Aktion-Genre in den 90ern recht gut zusammen. Jupiter Hell wurde offensichtlich von jemandem entworfen, der in dieser Zeit aufgewachsen ist oder diese Ära ausgiebig studiert hat. Egal wie es nun war, hier wird dieses Gefühl absolut reproduziert. Ob das jetzt ein Statement ist, oder aus der Zeitgefallen, lest ihr in diesem Test.
Absturz auf dem Jupiter Mond
Jupiter Hell spielt in einer düsteren Zukunft, in der der Spieler als einsamer Überlebender auf den Monden des Jupiters gegen eine übernatürliche Bedrohung kämpft. Nach einem fehlgeschlagenen Experiment sind die Stationen der Union Aerospace von dämonischen Kreaturen und mutierten Cyborgs überrannt. Bewaffnet mit klassischen Schusswaffen und modernster Technologie muss man sich durch prozedural generierte Level kämpfen, während man versucht, das Geheimnis hinter dem Chaos zu lüften. Das Setting erinnert stark an die düstere Sci-Fi-Horror-Atmosphäre der Doom- und Aliens-Reihe: enge Korridore, flackernde Bildschirme und blutverschmierte Terminals verstärken das Gefühl der Isolation. Der treibende Metal-Soundtrack rundet das Erlebnis ab und sorgen für eine bedrohliche, aber zugleich nostalgische Stimmung.
„Das sind die 90er…
…du kannst nicht einfach zu jemandem hingehen und ihn ins Gesicht schlagen. Du musst erst was cooles sagen.“ (Last Boyscout, 1991) Dieses Bruce Willis Zitat beschreibt sehr gut, welche Stimmung einen hier erwartete. Die Sprüche des Protagonisten erinnern stark an Spiele wie Duke Nukem oder Doom. Letzteres scheint geradezu eine Blaupause für die Atmosphäre gewesen zu sein. Wenn man bedenkt, dass man im Menü die Häufigkeit einstellen kann und sogar die Intensität, wie sehr das Ganze die Trashtalk-Toleranz ausreizen darf, weiß man, dass sich in dieses Thema viel Arbeit geflossen ist.
Generell mangelt es dem Spiel nicht an Einstellmöglichkeiten. Menüs werden wie auf einem alten Bernstein CRT-Monitor dargestellt. Das ist zwar atmosphärisch sehr passen, leider aber recht unübersichtlich. Dies kann aber auch an den pixeligen Textwänden liegen. Man findet dort aber 5 Schwierigkeitsgrade und mehrere Spielmodi, darunter ein Endlosmode, einen Modus für einen schnellen Run oder auch besondere Herausforderungen.
Auf ins Gefecht
Jupiter Hell verbindet den taktischen Tiefgang eines klassischen Roguelikes mit der kompromisslosen Action der 90er-Jahre-Shooter. Trotz rundenbasierter Mechanik fühlt sich das Spiel schnell und intensiv an – kein langes Grübeln, sondern direkte Feuergefechte mit hohem Tempo. Der Fokus liegt klar auf brachialer Feuerkraft: Schrotflinten, Maschinengewehre, Granatwerfer – jede Waffe knallt ordentlich und sorgt für ein wuchtiges Kampferlebnis. Die drei spielbaren Klassen – Marine, Scout und Technician – bieten unterschiedliche Spielstile: Der Marine setzt auf pure Durchschlagskraft und kann sich mit Adrenalinschüben am Leben halten, während der Scout mit Stealth-Fähigkeiten und besserer Übersicht punktet. Der Technician wiederum nutzt Terminals und Drohnen, um das Schlachtfeld zu kontrollieren und Fallen zu legen. Die Gegnerpalette ist ebenso klassisch wie tödlich: Von einfachen Zombies über schwer gepanzerte Cyborgs bis hin zu höllischen Dämonen mit mächtigen Fern- und Nahkampfangriffen wird die Bedrohung stetig größer. Besonders fiese Feinde wie die Revenants oder die gefürchteten Chaos-Dämonen fordern cleveres Positionieren und geschickten Waffeneinsatz. Trotz des rundenbasierten Gameplays fühlt sich jeder Kampf wie eine actiongeladene Schlacht an – ein perfekter Mix aus Strategie und roher Gewalt.
Das Schlachtfeld, bei dem Ihr immer einen neuen Aufzug sucht, um in den nächsten Abschnitt zu gelangen, liefert einige taktische Möglichkeiten. Ihr könnt Deckung nutzen, Gasventile öffnen, um Bereiche für Gegner aber auch euch mit Flächenschaden einzudecken oder auch Feinde aufeinander hetzen. Oft gibt es auch mehrere Aufzüge, die euch in unterschiedliche Abschnitte bringen, teils auch nur um mehr Items zu erbeuten. Heilung, Munition, Artefakte, Rüstung oder Buffs, es gibt einiges zum Aufrüsten. Mit den Fähigkeiten, die Ihr bei einem Levelaufstieg erlernen könnt, kommt dort einiges zusammen, das für einen Anfänger schonmal sehr erschlagend sein kann. Einsteigerfreundlich ist anders. Wie für ein Rougelike üblich, ist alles weg, wenn Ihr das zeitliche segnet und auf geht’s in einen neuen Run. Wie hoch der Wiederspielwert ist, hängt davon ab, wie sehr einem das Gameplay gefällt. Es kann teils schon etwas repetitiv sein und glänzt eher über die Herausforderung.
Pixel oder kein Pixel, das ist hier die Frage
Während das Menü voll auf Retro-Pixel-Optik setzt, Sie die Ingame-Grafik gar nicht danach aus. Die Charakter- und Gegner-Modelle sind detailreich gestaltet, auch wenn sie aus der isometrischen Perspektive nicht immer im Fokus stehen. Doch was wirklich zählt, sind die Effekte: Jede Waffe hat eine spürbare Durchschlagskraft, Schüsse hinterlassen Einschläge in Wänden, und Gegner explodieren in blutigen Pixel-Spritzern – genau die Art von grafischem Feedback, das Fans von klassischen Ballereien lieben. Gekoppelt mit den markigen Sounds der Waffen oder laufenden Robotern, den derben Sprüchen des Protagonisten, sowie dem harten Soundtrack kommt richtig düstere Atmosphäre ohne große Schwächen auf. Dies liegt aber sicher auch an der technisch sehr dankbaren Iso-perspektive als auch daran das die Dunkelheit immer nur einen bestimmten begrenzten des Levels anzeigen lässt.
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Vielen Dank an die Firma Hyperstrange für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 22.Februar.2025 - 09:59 Uhr