Spieletest: James Bond 007: Liebesgrüße aus Moskau NGC

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Weitere Infos

Releasedate:
32. November 2005

USK 16 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: 1 Meinungen

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Unterhaltsam bis zum Ende
Sean Connery kommt klasse rüber
Negativ:
Sehr kurz
Zu simples Gameplay

Als die ersten Informationen zu EAs neustem James-Bond-Abenteuer bekannt wurden, freute ich mich sehr auf den Titel. War der Vorgänger „Alles oder Nichts“ bereits ein Toptitel, sollte in „Liebesgrüsse aus Moskau“ ein aus meiner Sicht wesentlich besserer Bond-Darsteller als Pierce Brosnan Pate stehen. Die Rede ist von Sean Connery, der den Spieler mit zurück in die 60er Jahre nimmt, in denen die 007-Reihe noch kein tumbes Action-Feuerwerk wie die letzten Folgen der Serie war.

Kalter Krieg oder kalter Kaffee?

„Liebesgrüsse aus Moskau“ ist das Videospiel zum Film und daher orientiert es sich eng an Charakteren und Locations. Besonders der Charme des Films wird exzellent durch die vorhandene Kleidung, die typische Architektur der feindlichen Basis und weitere Details wie Autos und Werbeplakate eingefangen. Beginnt man ein neues Spiel, wird ohne Zugriff auf Optionen sofort die erste Mission gestartet, die bereits ein Highlight darstellt. Es ist einfach ein geniales Gefühl, um den Big Ben zu kreisen und Gegner mit dem Jetpack zu attackieren. Neben diesem erfreulichen Level wird der Spieler aber auch durch knappe Erklärungen in die Grundzüge der Steuerung eingewiesen. Erst danach kommt der Vorspann und man hat nun auch die Möglichkeit, den Schwierigkeitsgrad einzustellen. Von nun an kämpft man sich von Mission zu Mission, wobei sich die Spieler bereits daran gewöhnt haben dürften, dass James Bond mehr als regen Gebrauch vom Doppelnull-Status – der Lizenz zum Töten – macht und sich wild ballernd durch ganze Gegnerscharen bewegt. Leider einen Tick zu einfach ist die Steuerung ausgefallen: So kommt es die meiste Zeit nur darauf an, mit L Gegner per Lock-on anzuvisieren und mit R Salven auf sie zu feuern. Das Fadenkreuz verfärbt sich zudem noch je nach Zustand des Gegners, so dass man auch auf große Distanzen sicher sein kann, dass der Gegenspieler nicht nur toter Mann spielt. Der Schwierigkeitsgrad wurde zudem gesenkt, so dass es erst als 00-Agent anspruchsvoll wird. Die Möglichkeit, Waffen und Gadgets abzugraden, ist sinnvoll, aber keine Bereicherung für das Gameplay. Als einzige Hilfe benötigt man das Seil regelmäßig. Mit der Laser-Uhr musste man nur einmal im Tutorial schießen und der Rest der Gadgets ist nutzlos. So reduziert sich das Spiel auf ab und zu einen Schalter umlegen und Gegner vernichten. Das ist eindeutig zu wenig, um anspruchsvolle Spieler zu unterhalten. Daran können auch eine Sniper-Mission und Rennen zu Lande und Wasser nichts ändern, denn auch hier heißt es hauptsächlich „Feuer!“. Was ein wenig Abwechslung bringt, sind die Jetpack-Missionen, bei denen die simple Steuerung einfach Laune macht.

Licht und Schatten

Ein weiterer Minuspunkt ist die Linearität der Levels, die dem Spieler selten mal einen kleinen Seitenweg anbieten. Alternative Routen zum Ziel gibt es höchstens in den durchwachsenen Rennmissionen. Durchwachsen deshalb, da die Steuerung für den Aston Martin total verhunzt wurde: Mit A beschleunigt man und mit R wird geschossen. Gerade beim Fahren hätte man einen Analog-Knopf gebraucht, während schießen auf A genau gepasst hätte. Aber es gibt auch Levels, die sehr gelungen sind und Spaß machen. Dazu gehört ein wunderschön designtes Zigeunerlager, das sehr atmosphärisch wirkt. Auch die zahlreichen Zwischensequenzen wissen zu gefallen. Selten hat ein Schauspieler besser als 3D-Modell ausgesehen als Sean Connery in diesem Abenteuer.
Damit nun kein falscher Eindruck entsteht, „Liebesgrüsse aus Moskau“ macht durchaus Spaß, aber der direkte Vorgänger war praktisch in allen Belangen überlegen. Insbesondere der Umfang ist dieses Mal zu gering ausgefallen. Man kann zwar Auszeichnungen gewinnen, die wiederum eines von vier Bonuslevels freischalten, aber da diese nicht direkt mit der Geschichte zusammenhängen, ist der Ansporn eher gering.

Technisch zwar nicht 1960, aber auch nicht 2005...

Wie bereits erwähnt ist der Versuch gut gelungen, den Stil des Films auf die Grafik des Spiels zu übertragen. An vielen Orten fühlt man sich wirklich mitten in einem James-Bond-Film. Innenareale sind oft mit vielen kleinen Details versehen und auch auf Beschuss reagieren die meisten Objekte. Trotzdem ist die Umsetzung keine Weiterentwicklung mehr und daher nur solide. Ein wenig mehr wäre schön gewesen, um zu beeindrucken.

Musikalisch sieht die Sache klarer aus: Hier ist 007 fast ein Selbstläufer, da neben den bekannten Samples sehr passende Musikstücke verwendet wurden. Besonders wenn viel Action auf dem Bildschirm ist, kracht es wirklich sehr realistisch aus den Boxen. Die deutsche Sprachausgabe ist gelungen und wirkt professionell. Sean Connery spricht sich in der englischen Version selbst, was angesichts seiner exakten körperlichen Nachbildung fast eine Selbstverständlichkeit darstellt.

Fazit

Liebesgrüsse aus Moskau ist ein relativ kurzes Vergnügen geworden. James-Bond-Fans werden auf jeden Fall glücklich mit dem Titel. Kritik gibt es aber für das vereinfachte Gameplay, das dem Spieler wenig Spielraum lässt und einen Rückschritt zu „Alles oder Nichts“ darstellt. Aber James Bond kehrt mit Sicherheit zurück und vielleicht stimmt dann ja alles...

Grafik
8
Sound
8
Multiplayer
8
Gesamt
8

verfasst von „Shiek Katzenwald“

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Vielen Dank an die Firma Electronic Arts für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 09.Dezember.2005 - 03:11 Uhr