Iron Meat ist ein Arcade-Shooter allererster Güte! Dieses kurzweilige, aber umso actiongeladenere Abenteuer über 9 Level hat mehr Fleisch als so manch ein zehnstündiger Story-Titel. Ihr bekommt ein Shooter-Erlebnis in feinster Retro Optik geliefert, das die nostalgischen Spielmomente von Arcade-Klassikern wie CONTRA zelebriert und technisch hervorragend poliert ist. Etliche Waffeneffekte können dabei ausgerüstet oder gestapelt werden. Zusätzlich lassen sich verschiedene Schwierigkeitsgrade ausprobieren und sogar im 2-Spieler-Couch-Koop dürft ihr den mutierten Meat-Monstern die Alien-Chromosome pürieren. Dabei fetzt euch ein heftiger Soundtrack das Trommelfell weg und das derb-puristische Gameplay wird nicht durch andere Modi oder Sammelkram verwässert. Einzig ein paar Skins für euren Helden lassen sich freischalten, sonst gibt’s nur Ballerei, heftiges Monster-Gemetzel und nahtlosen Arcade-Spielspaß.
Spieletest: Iron Meat NSW
Weitere Infos
Releasedate:25. September 2024
Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus
Anzahl der Spieler: 1-2
Leser-Meinungen: Noch keine
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- grandioser Arcade-Action-Shooter
- Retro-Optik
- zufällige, heftige Waffeneffekte
- scheppernder Soundtrack
- Negativ:
- zu gut für nur 9 Level
Aufsehen hat Retroware mit dem Titel „Iron Meat“ zweifelsohne erregen können. Was steckt für ein Spiel hinter einem Titel, der Eisen und Fleisch miteinander in Verbindung bringt? Das Cover des Spiels gibt schnell Aufschluss. Monströs, blutig sieht es aus, inmitten ein Held mit brachialer Waffe. Ein arcadiger Shooter mit viel Action soll es also sein! Wir haben uns ins Abenteuer gestürzt und verraten euch, wie viel Fleisch der Titel wirklich hat!
Missglückte Experimente
Wie soll es anders sein: Wir erleben ein postapokalyptisches Setting, nachdem in einem Mondlabor das Experimentieren mit fremden Stoffen schief gegangen ist und eine interdimensionale Biomasse namens „Meat“ sich nun bis zur Erde durchgefressen hat und dabei weder vor Menschen noch Maschinen halt macht. Gegen allerlei mutiertes Gesocks müsst ihr euch stellen und eins sei von vorn herein gesagt: es macht brutalen Spaß!
9 Level voller Meat
Ihr dürft euch als Kämpfer Vadim durch diese Masse schlachten und werdet dabei verschiedene Umgebungen erleben. Erst seid ihr auf einem normalen Kampfplatz unterwegs und müsst euch am Ende einem mutierten Panzer stellen, dann geht es rauf auf einen fahrenden Zug, der euch beim Überqueren vor Lauter „Meat“ auffressen möchte. Auch ein Level, bei dem es plattformartig nur bergauf geht, ist mit von der Partie. Sprungpassagen, Umgebungselemente und Timing-Aufgaben oder Schalter, hier hat der Ein-Mann Entwickler Ivan Valeryevich Suvorov so einiges eingebaut, was euch kriegerische Schreie entlocken dürfte!
In insgesamt neun Level werdet ihr euch und eure Fähigkeiten auf die Probe stellen dürfen, entweder allein oder sogar im Zwei-Spieler-Koop-Modus. Dabei ist Iron Meat im Menü sehr aufgeräumt. Ihr habt ein paar Tastenbelegungsoptionen, Audio-Modi und die Schwierigkeit. Ihr könnt zwischen drei Schwierigkeitsstufen wählen, die direkten Einfluss auf die Anzahl vorhandener Leben haben. Wählt ihr zum Reinkommen „leicht“, so startet ihr mit 30 Leben ins Spiel. Besonders ist dabei, dass ihr bei jedem Treffer in Iron Meat ein Leben verliert. Stellt ihr euch also ungeschickt an oder rennt zu sehr durch die Meat-Horden, dann werdet ihr schnell ins Gras beißen. Am Ende eines jeden Levels wartet ein fantastisch designter Boss auf euch. Mutierter Panzer, Fleischfressender Bus, Riesen-Wesen mit austretendem Gehirn oder Labor-Objekt seien nur einige der genannten.
Es mangelt dem Spiel nicht an abnormen Wesen, wie es zu erwarten ist, wenn Mutationen die Apokalypse ausgelöst haben und selbst Eisen zerfressen wird. Ivan weiß sich jedoch gekonnt zu helfen. Die meist engen und düsteren Passagen, die voller Meat-Tentakel, Gift-speienden Würmern, wilden Feuer-Kugeln und vielem mehr sind, können mit allerlei Geschossen bezwungen werden. Ihr startet mit einem Sturmgewehr, das durch diverse Power-Ups verstärkt oder gegen andere, teils wahnsinnig mächtige Waffen getauscht werden kann. Mal habt ihr riesige, sichelförmige Salven, mal sind es Laserstrahlen oder zügige Kugelladungen. Das Gameplay ist so hitzig und spaßig zugleich, dass auch nach jedem verlorenen Leben der Wiedereinstieg nahtlos und mit gleichem Spaß weitergeht. Das Run’n’Gun-System von Iron Meat funktioniert dabei so gut, dass man ohne Probleme die 9 Level am Stück durchspielen kann, während der Highscore nach oben getrieben wird. Schafft ihr ein Level nicht, könnt ihr es wiederholen, wobei der Counter auf den Wert zurückgesetzt wird, den ihr beim Eintritt des aktuellen Levels hattet. Das ist ein Vorteil gegenüber klassischen Arcade-Titeln oder Rogue-likes mit randomisierten Räumen, weil ihr so mehr Raum für eine Lernkurve bei gleichem Score habt.
Außerdem geratet ihr so schnell in einen nicht zu unterschätzenden Spiel-Rausch, der euch zügig an das Spiel fesselt. Jetzt mögen einige von euch sagen, ein Spiel, dass ich locker in 2 Stunden durchspielen kann, ist mir keine 20 Euro wert. Das wollen wir nicht entkräften und gleichzeitig erwähnen, wie viel Spielspaß in diesen 9 Leveln stecken, die durch die zufälligen Waffen-Drops und die wählbaren Schwierigkeitsgrade immer anders herausfordernd und aufregend sein können.
Eisenharte Sounds
Dass es bei Iron Meat etwas rustikaler zur Sache geht, sollte nun auch dem letzten Leser klar geworden sein. Die Musik stiftet aber ebenfalls einen wesentlichen Beitrag zur hervorragend kompakten Stimmung des Spiels. Ihr werdet mit elektro, metal- und bass-sounds nur so bombardiert, dass euch die auf dem Bildschirm platzenden Meat-Fetzen wahrlich um die Ohren fliegen. Dem Spieltempo ist es in jedem Falle zuträglich.
Customizing
Beim Schickschnack ist Iron Meat genauso minimalistisch wie bei zusätzlichen Modi. Es gibt die 9 benannten Level und außerdem ein Fortschrittsystem auf Basis der Erfahrungspunkte bzw. Highscores, für die ihr in euren Durchläufen sorgt. Freischalten könnt ihr verschiedene Skins, sodass Vadim auch gleich mal grüne Haare, andere Helme oder in Form einer erbarmungslosen Banane auftreten darf. Auf das Balancing hat logischerweise keine Auswirkung, optisch ist es aber trotzdem sehr witzig und erfrischend. Insgesamt gibt es 30 Skins freizuschalten, die teilweise beim absolvieren der Level, bestimmten Meilensteinen oder anderen Interaktionen aktiviert werden.
Eine technische Ode an die 80er
Wer selbst in den 80ern groß geworden ist oder die Netflix Serie Stranger Things bzw. andere Dokus über das goldene Zeitalter der Videospiele gesehen hat, der wird die Euphorie von Spielhallenbesuchen kennen. Münzengeklirre, klackernde Buttons, überall Pixel und surrende Soundeffekte – die 80er haben Videospiele massentauglich gemacht und so war auch KONAMIs Arcade Shooter Contra ein wahrer Hit in den Spielehallen und auf heimischen Konsolen, angefangen mit dem NES. Auch Iron Meat schafft es, dieses klassische Contra Erlebnis zu erzeugen, ist aber gleichzeitig frisch und abwechslungsreich im eingabescharfen Gameplay. Die Pixel- und Retrooptik ist allgegenwärtig, aber in einer Politur gegeben, dass auch 2024 niemand Genre-Interessiertes an solch einem Indie-Gaumenschmaus wie Iron Meat vorbeikommt!
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Vielen Dank an die Firma Retroware / Keymailer.co für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 24.September.2024 - 20:45 Uhr