Spieletest: Intruders: Hide and Seek NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
22. Februar 2023

USK 12 keine Onlinefunktion Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
tolle Atmosphäre
einige Spannungsmomente
Negativ:
etwas zu kurz
teilweise vorhersehbar
Charakteranimationen nicht immer optimal

Mit dem Prototypen zu Intruders: Hide and Seek holte das spanische Entwicklerstudio Tessera Studios den Sieg bei den PlayStation Talents Awards. Einige Jahre später erscheint das Spiel nun auch für die Nintendo Switch. Wie sich der Psycho-Thriller schlägt, erfahrt ihr hier in unserem Test.

Spaß oder doch Ernst?

Der Einstieg in Hide and Seek scheint etwas langatmig zu sein. Ihr schlüpft in die Rolle des 13-jährigen Ben, der sich, gemeinsam mit seinen Eltern und der jüngeren Schwester Iris, auf dem Weg nach Hause befindet. Dort angekommen, werdet ihr mit leichten Aufgaben etwas mit der Steuerung vertraut gemacht. Ihr müsst eine Sicherung einschalten oder den Tisch fürs Abendessen decken. Der Beginn wirkt etwas zäh, dient aber vor allem dazu, etwas wärmer mit den Charakteren und dem Gameplay zu werden. Ihr erlebt die Geschichte aus der First-Person Perspektive von Ben. Die Dialoge selbst sind mäßig geschrieben, aber dennoch erfahrt ihr allerlei zusätzliche Infos, wie über die Forschungen des Vaters oder über die gesundheitlichen Beschwerden der Schwester. Die Story selbst liefert einige Wendungen, ist aber dennoch vorhersehbar.

Während Ben zuerst noch Verstecken mit seiner Schwester spielt, durchs Haus schleicht und den geheimen Panikraum erkundet, wird plötzlich aus dem Spaß, bitterer Ernst. Drei Einbrecher verschaffen sich Zutritt zur Villa und halten die Eltern gefesselt im Keller als Geiseln. Es liegt nun an Ben, Hilfe zu holen, Medizin für die kranke Schwester zu beschaffen und dabei unbemerkt zu bleiben. Immerhin wollt ihr die Nacht überleben.

Hilfe!

Das Gameplay von Intruders: Hide and Seek ist relativ simpel erklärt. Die Spielwelt besteht hauptsächlich aus der Villa und dem Wald vor dem Haus. Wie gesagt betrachtet ihr alles aus der First-Person-Perspektive. Ihr könnt in verschiedenen Geschwindigkeiten laufen, aber je schneller ihr rennt, desto lauter sind die Schritte. Immer wieder begegnen euch Objekte, mit denen ihr mittels Tastendrucks interagieren könnt. Natürlich mach der Titel dem Spiel alle Ehre und so gilt es hauptsächlich sich in Schränken, Betten oder Kästen zu verstecken. Ihr besitzt auch eine Taschenlampe, die ihr ihm besten Fall aber ausgeschaltet lässt, um nicht entdeckt zu werden.

Während Ben versucht die Familie zu retten, sitzt seine Schwester im Panikraum und behält, dank der im Haus installierten Kameras, den Überblick. Via Walkie Talkies steht ihr mit ihr in Kontakt. Dabei lotst sie euch um jede Ecke des Hauses. Werdet ihr dennoch entdeckt, so müsst ihr eure Beine in die Hand nehmen und euch ein Versteck suchen (was relativ selten klappt). Werdet ihr erwischt, so prügelt euch der Angreifer brutal nieder und ihr startet beim letzten Checkpoint erneut.

Die Einbrecher selbst folgen grundsätzlich einem vorgegebenen Pfad, reagieren aber auf jedes Geräusch oder auf eure Taschenlampe. Da die Geiselnehmer zuvor die Sicherungen gekappt haben, ist es stockdunkel und der Nervositätsfaktor, vor allem wenn man entdeckt wurde, ist schon heftig.

Wenig Spannung?

Ja, das hört sich das alles sehr vielversprechend an, ist es aber nicht immer. Während ihr aus mitunter recht aufgesetzten Gründen oft von einem Raum in den anderen geschickt werdet, erkennt ihr die Position der Gegner doch sehr einfach aufgrund des Lichtkegels derer Taschenlampen oder deren Schritte. In vielen Situationen sitzt ihr auch einfach in Lüftungsschächten oder ihr befindet euch im Labor, wo ihr keinen Feindkontakt zu befürchten habt. Auch wären Elemente toll gewesen, wie dass man in bedrohlichen Situationen beispielsweise die Luft anhalten muss. Zwar müsst ihr hier und da mal euren Puls senken, aber diese Momente sind sehr rar gesät. Mehr davon hätte dem Spannungsbogen sicherlich gut getan.

Das Spiel spart nicht mit Brutalität und die Erzählung hat das ein oder andere überraschende Detail parat. Den Schwachpunkt sehen wir eher in den drei möglichen Enden, die viel zu schnell kommen. Sprich, man baut einen Spannungsbogen auf, der dann viel zu rasch zerstört wird. Die Spielzeit ist mit drei Stunden relativ knapp. Einerseits leidet die Story etwas darunter, auf der anderen Seite fühlt es sich viel länger an als gedacht, da euch die Atmosphäre und das Szenario einfach fesseln werden. Panik, Stress, Unsicherheit, Nervosität … das sind alles Dinge, die beim Spielen aufkommen. Daneben müsst ihr noch die richtigen Entscheidungen treffen. Werdet ihr die Nacht überstehen?

Im Spiel gibt es eine englische Synchro und deutsche Untertitel. Da das Spiel ursprünglich für VR-Systeme veröffentlicht wurde, wurde bei den Effekten großer Wert in Bezug auf die eigene Blickrichtung gelegt. Grafisch kann sich das Indie-Studio nur wenig vorwerfen. Hier und da ein paar unscharfe Texturen und suboptimale Animationen. Aber durch die erzeugte Atmosphäre fällt der grafische Part weniger ins Gewicht.

Fazit

Intruders: Hide and Seek wird eure Urängste wecken und euch Schweißperlen auf die Stirn zaubern. Das Entwicklerstudio spiel mit einem Thema, dass in der heutigen Zeit schnell mal Realität werden könnte. Der Horror findet also vorwiegend in eurem Kopf statt. Man stellt sich oft die Frage, wie man selber in dieser Situation reagieren würde? Welche Risiken würde man eingehen? Euch erwartet viel Spannung und eine tolle Atmosphäre und das, obwohl die Laufwege der Eindringline selbst sehr vorhersehbar sind und man sich in vielen Momentan sicher fühlt. Die Spielzeit ist relativ kurz und das Ende kommt dann doch etwas zu abrupt. Dennoch können wir euch Intruders: Hide and Seek sehr empfehlen.

Grafik
7
Sound
8
Gesamt
7.5

verfasst von „Ulrich“

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Vielen Dank an die Firma Daedalic Entertainment für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 21.April.2023 - 19:26 Uhr