Spieletest: Imagine Earth NSW

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Releasedate:
9. Mai 2024

USK 6 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Mit Imagine Earth bringen die Serious Brothers ein außergewöhnliches Echtzeit-Aufbauspiel auf die Switch. Das Indie-Studio aus Deutschland macht mit seinem Ausnahmetitel auf humorvolle und unterhaltsame Weise auf die Ausbeutung unseres Planeten aufmerksam. Dabei geizt man nicht mit direkter und indirekter Kritik an unserem kapitalistischen Wirtschaftssystem.

Am Anfang war die Imagine Earth Ltd.

Die Geschichte beginnt mit dem, worauf die Menschheit aktuell möglicherweise darauf zusteuert: mit einer ausgebeuteten, zerstörten Erde, die aufgrund von zahlreichen, wiederkehrenden Naturkatastrophen quasi unbewohnbar ist. Unsere Aufgabe als Spieler ist es, Planeten zu kolonialisieren, Ressourcen abzubauen, Waren herzustellen, Handel zu treiben und vor allem darauf zu achten, dass wir den Planeten dabei nicht zerstören. Die Story ist gleichermaßen süß wie ernst und lehrt uns sehr schnell, dass reiner Idealismus keinen Erfolg bringt. Und so müssen wir zwischen Wirtschaftlichkeit und Ressourcenschonung abwägen, wenn wir nicht wollen, dass unsere Kolonie von Stürmen, Überflutungen und Meteoriten in Stücke gerissen oder von parasitären Außerirdischen ausgeschlachtet wird.

Cooles Gameplay mit starker Controller-Steuerung

Alleine 7 Jahre, von 2014 bis 2021, war Imagine Earth für den PC im Early Access und landete mit seinen Kolonieschiffen noch im Fertigstellungsjahr auf der Xbox One und Series X/S. Man kann also getrost behaupten, dass Imagine Earth nicht nur auf dem PC, sondern auch auf Konsolen eine lange Geschichte hat.
Das merkt man der Switch-Version auch an. Das Spiel präsentiert sich in 1080p im Dock-Modus und mit 720p im Handheld-Modus. Eher außergewöhnlich für Konsolen ist die Möglichkeit, in den Einstellungen die Auflösung für den Dock-Modus auf 720p heruntersetzen zu können - aber das scheint einen guten Grund zu haben, dazu später mehr. Von der Bedienung merkt man, dass die Switch-Version nicht die erste Konsolenumsetzung ist. Imagine Earth lässt sich wunderbar mit Controllern bedienen. Alle Tasten sind sinnvoll genutzt und alle Funktionen sind mit wenigen Tastendrücken bequem erreichbar.

Am Fernseher oder im Handheld-Modus macht den Unterschied!

Switch typisch sind die Grafikeinstellungen auf das Minimum heruntergeschraubt - das fällt vor allem beim Vergleich mit XBox Screenshots auf. Trotzdem muss man eingestehen, dass die Präsentation gerade in 1080p sehr gut ist und sich nur selten negativ im Spielfluss bemerkbar macht. Die "negativen" Momente sind unter anderem bei den Kamera-Schwenks und bei Partikeleffekten, z.B. dem Feuerwerk, das beim Upgrade der Kolonien abgeschossen wird. Hier gehen die FPS kurzzeitig deutlich unter die magischen 25 FPS, da diese Effekte und die damit verbundenen Ruckler aber immer nur kurzzeitig auftreten, ist auch der Einfluss minimal - es fällt aber auf, zumindest am Fernseher auf 1080p.

Spielt man am TV in 720p oder im Handheld-Modus (immer 720p), dann fällt auf, dass die Ruckler deutlich zurückgehen.
Man kann sogar sagen, dass das Spiel in 720p deutlich flüssiger läuft und dabei macht es keinen merkbaren Unterschied auf welche Art man zockt. Auf dem Fernseher muss man dann allerdings mit einer leicht matschigen Darstellung leben, die durch die Kantenglättung ein wenig abgemildert wird. Auf dem kleinen Switch-Display fällt das wiederum kaum auf.
Neben der Performance hat der 720p-Modus gegenüber 1080p aber noch einen deutlichen Vorteil: Stabilität!
In 1080p neigt das Spiel zu häufigen Abstürzen, teilweise sogar nach wenigen Minuten. Offenbar ist das Problem hier aber die begrenzten Ressourcen der Switch. Schaltet man am TV auf 720p runter, konnten wir keine Abstürze mehr in unseren Tests verzeichnen.

Also unsere klare Empfehlung: den automatischen Speicherintervall heruntersetzen auf 5 Minuten und in den Grafikeinstellungen auf Auflösung auf 720p stellen. Dann werdet ihr sowohl am Fernseher als auch unterwegs Spaß mit dem Spiel haben. Hier ist nur zu hoffen, dass die Entwickler einen Patch nachliefern, der die Stabilität verbessert.

Eine Reise durch die Geschichte des Kapitalismus

Charaktere werden mit animierten 2D-Sprites dargestellt - was hier und da zu lustig anmutenden Darstellungen führt. Die Hauptstory ist auch voll vertont - wenn auch nur auf Englisch. Man darf hier keine Story mit viel Charakterentwicklung oder Ähnlichem erwarten. Dennoch ist die Story vollgestopft mit Gesellschaftskritik am Kapitalismus und der Ausbeutung unseres Planeten. Unabhängig davon, welcher Fraktion man als Spieler im realen Leben angehört, ist es trotzdem ein interessantes Erlebnis, diese Zusammenhänge zwischen Wirtschaftlichkeit und Naturschutz hier auf verdauliche Art und Weise serviert zu bekommen.
Die Story gibt der Kampagne einen stabilen, roten Faden, sodass jede weitere Welt immer wieder eine sinnvolle, neue Herausforderung bietet. Uns hat der Kampagnen-Modus und die Story sehr viel Spaß gemacht.

Fazit

Imagine Earth Ltd. ist ein Ausnahmetitel aus Deutschland, der sich primär an Liebhaber von Strategie, Städtebau und Mikromanagement richtet. Neben einem Kampagnen-Modus mit Online-Raning wird auch ein Endlos-Modus und ein Welten-Editor angeboten. Abzüge gibt es leider bei der Technik; Dock-Spieler müssen sich vorerst mit 720p zufriedengeben.

Grafik
7
Sound
7
Gesamt
7

verfasst von „Tril“

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Vielen Dank an die Firma Nintendofans für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 25.Mai.2024 - 14:48 Uhr