Spieletest: Horse Life NDS

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Releasedate:
12. Oktober 2007

USK 0 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: 1 Meinungen

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Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Gute Grafik & Musik
Sauberes Gameplay
Negativ:
Für versierte Spieler zu kurz
Wiederkehrende Phrasen der Charaktere

Schaut man sich die Releaseliste dieses Monats an, erscheinen für den Nintendo DS tatsächlich vier verschiedene Pferde-Spiele für die attraktive weibliche Zielgruppe. Den Anfang macht Horse Life, das von Neko Entertainment, Game Life und Deep Silver entwickelt wurde. Angesichts der vielen Tierspiele der Post-Nintendogs-Ära bin ich mittlerweile auf alles gefasst. Auf wirklich liebevolle Umsetzungen des Themas, aber auch schnell auf den Markt geworfene Titel, die auf der derzeitigen Casual-Welle nur möglichst viel Geld in die Kassen spülen sollen. Horse Life überrascht glücklicherweise positiv.

Vielseitige Herausforderungen warten auf die Pferdebesitzer

Beginnt der Spieler ein neues Spiel, wird schnell klar, dass der Stylus wieder die vielen Knöpfe des DS überflüssig macht. Mit Ausnahme des Start-Buttons, der zum Abbruch führt, lassen sich sämtliche Aktionen per Klick auf den Touchscreen ausführen. Der Betreuer übernimmt die Rolle des Tutors und erläutert die ersten Schritte im Spiel. Natürlich dürfen Rasse und Farbe des Pferdes eingegeben werden, sowie Geschlecht und der Name des Reiters. Danach blitzt kurz die hübsche 3D-Engine durch, als das eigene Pferd geboren wird. Einige Jahre später setzt dann die Handlung ein und das Hauptmenü präsentiert sich. Wichtiger Punkt ist die Pflege des eigenen Pferds: Neben verschiedenen Formen der Nahrung, muss man es reinigen und die Box sauber halten. Auf der Weide lässt sich das Pferd mit Leckereien und Streicheleinheiten erfreuen. Thematisch unterschiedliche Waldspaziergänge dienen der Konditionssteigerung und im Shop können für Ross und Reiter neue Artikel und Kleidung erworben werden. Futter und neue Musikstücke gehören zum weiteren Repertoire. Das eigentliche Kernstück sind aber die vier verschiedenen Diplome, die durch Trainingseinheiten erworben werden. Nur mit einem bestandenen Diplom lassen sich alle Kategorien an Wettkämpfen bestreiten, die Prestigepunkte und auch Geld einbringen. Bevor es aber soweit ist, müssen verschiedene Kunststücke erlernt werden. Ähnlich wie bei Elite Beat Agents sollen Punkte auf dem Screen berührt oder abgefahren werden, damit das Pferd Kurven geht, Sprünge meistert oder sogar auf die Hinterläufe hochgeht. Wurden alle Übungen eines Abschnitts erlernt, erhält der Spieler das begehrte Diplom. Nun sollte man sich an die Wettkämpfe wagen, die immer aus vier Disziplinen bestehen: Dressurreiten, Hindernisspringen Querfeldeinrennen und einer Vielseitigkeitsprüfung, die alle Disziplinen vereint. Die Disziplinen verbinden viele der zuvor erlernten Aktionen miteinander und somit stellt dieser Part die größte Herausforderung dar. Neben dieser Hauptmission inklusive zickiger Gegenspielerin muss das Pferd aber immer auch fit, glücklich und sauber gehalten werden. Die Einschränkung lediglich fünf Aufgaben an einem Tag zu erledigen, sorgt nicht nur für einen gewissen pädagogischen Touch, sondern zwingt die Spieler auch zu überlegen, was sie erreichen möchten.

Einfache Bedienung, überzeugende Umsetzung

Das Prinzip von Horse Life ist altbekannt und funktioniert doch immer wieder: Einzelne Abschnitte werden erst erreichbar, wenn bestimmte Aufgaben abgeschlossen sind. So greifen viele Aktionen wie Zahnräder ineinander und setzten immer neue Anreize weiterzuspielen. Diplome, Pokale, neue Waren im Shop – bis man die Nummer eins bei allen Wettkämpfen ist, vergehen viele virtuelle Tage. Versierte Spieler haben zwar nach einigen Stunden intensiven Spielens alles erreicht, aber die Zielgruppe des Titels dürfte weniger zielgerichtet vorgehen und auch mal etwas Zeit bei einigen Spaziergängen mit dem Pferd verbringen. Am Ende wartet auf jeden Fall eine kleine Überraschung, die für einen erneuten Durchgang sorgt.
Das Gameplay wurde sehr intuitiv umgesetzt und Horse Life passt gut in den Trend zu leicht zugänglichen Titeln. Das Hauptmenü zeigt den Reiterhof und alle anderen Schauplätze auf einem Screen an und durch Tippen gelangt der Spieler sofort zum gewählten Ort. Das Reiten an sich funktioniert völlig ohne Eingriff des Spielers, nur Schritt, Trab oder Galopp, sowie die vielen verschiedenen Aktionen werden durch den Stylus ausgeführt. Negativ unterbrochen wird der Spielfluss allerdings durch die immer gleichen Phrasen der wenigen Personen, die auftauchen. So erklärt der Berater beispielsweise bis zum Ende, wofür Pokale und Co. denn überhaupt nützlich sind. Hier hätte des Spiel lernen sollen, wann eine Erklärung angezeigt wurde, um dann in Zukunft darauf zu verzichten. Ein wenig lieblos wirken auch die immer gleichen Sätze der geschlagenen Kontrahentin. Sogar nachdem man sie endgültig besiegt hat, passiert nichts Besonderes.

Von Polygonen und Pferden

Die technische Seite von Horse Life kann klar überzeugen. Die 3D-Enginge zaubert eine nette Grafik auf den Screen. Vor allem das Pferd wirkt sehr lebendig und reagiert realistisch auf die verschiedenen Aktionen. Die Landschaft wurde stimmungsvoll inszeniert, allerdings gibt es im Wald teilweise recht heftige Pop-Ups. Die Menüs sind übersichtlich gehalten und passen gut zum Look des Spiels.
Die Musik wirkt beruhigend, verkommt aber nicht zur Klimpermusik. Durch die freispielbaren Stücke können die Spazierritte mit einer persönlichen Note versehen werden. Die üblichen Geräusche wirken zudem sehr realistisch und runden das gute Gesamtbild ab.

Fazit

Horse Life ist erstaunlich liebevoll programmiert worden. Es bedient sich bei vielen bereits bekannten Spielmechaniken, weiß diese aber klug zu verbinden und fördert so eine permanente Herausforderung. Grafik und Sound befinden sich für den Nintendo DS auf einem guten Niveau. Für Pferdeliebhaber ist dieser Titel mit Sicherheit eine große Freude. Wer von Nintendogs genug hat, sollte auch einen Blick riskieren.

Grafik
8
Sound
7.5
Gesamt
8

verfasst von „Shiek Katzenwald“

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Vielen Dank an die Firma Koch Media für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 02.Oktober.2007 - 10:46 Uhr